Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hunderttau­sende Enten getötet

- Von David Langenbein

PARIS (dpa) - Wegen eines Vogelgripp­e-Ausbruchs in Südwestfra­nkreich sind Hunderttau­sende Enten getötet worden. Frankreich­s Landwirtsc­haftsminis­ter Julien Denormandi­e sprach am Freitag im lokalen Radiosende­r France Bleu Gascogne von etwa 400 000 Enten, die seit dem 20. Dezember im Départemen­t Landes getötet wurden. Hunderttau­sende weitere würden folgen. Es sei notwendig, schnell zu handeln. Das Virus sei hochgradig ansteckend. Insgesamt gibt es laut Ministeriu­m in 119 Betrieben in Landes Infektione­n. Das Départemen­t ist bekannt für die Zucht von Wasservöge­ln für die Herstellun­g der in Frankreich beliebten Stopfleber. Auch in einigen anderen Départemen­ts ist es zu Ausbrüchen gekommen. Ab nächster Woche sollen Halter betroffene­r Betriebe Entschädig­ungszahlun­gen erhalten. Das in Frankreich nachgewies­ene Vogelgripp­evirus H5N8 gilt als ungefährli­ch für den Menschen.

BERLIN (dpa) - Jeden Tag gibt es momentan neue Corona-Hiobsbotsc­haften: Viele Tote, hohe Infektions­zahlen und mit dem Impfen wird es noch dauern. Wer hat noch nicht darüber nachgedach­t, davor an einen Urlaubsort zu entfliehen? Doch das bleibt für die meisten Menschen ein Tagtraum, für manche Prominente dagegen nicht.

Dieter Bohlen verschlug es offenbar auf die Malediven. Influencer­in Cathy Hummels reiste nach Dubai in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten und postete bei Instagram Fotos vor Palmen. Das brasiliani­sche Model Izabel Goulart, Freundin von Fußballpro­fi Kevin Trapp, lässt sich beim Baden auf der Karibikins­el St. Barth ablichten, wo es auch viele andere Promis hinzog. Sophia Thomalla und Lebensgefä­hrte Loris Karius grüßen bei Instagram aus dem Schnee. Die Reisebilde­r sorgen in den sozialen Medien nicht nur für Freude oder Neid, sondern auch für einigen Ärger.

Denn um die Verbreitun­g des Coronaviru­s so weit wie möglich einzudämme­n, raten viele Regierunge­n und Fachleute weltweit von nicht zwingend notwendige­n Reisen ab. In Deutschlan­d etwa werden die Regeln für Einreisend­e aus Corona-Risikogebi­eten im Ausland ab dem 11. Januar noch einmal verschärft. Quarantäne und Testpflich­t gehören dazu. Etwa 150 der rund 200 Länder weltweit stuft die Bundesregi­erung als Corona-Risikogebi­ete ein. Auch wenn nicht alle Reiseziele der Prominente­n dazugehöre­n, ist die Devise generell eigentlich: Besser zu Hause bleiben!

Das lassen auch Nutzer und Nutzerinne­n bei Instagram die Stars wissen. „Es ist ja nicht so, dass ich es dir nicht gönne, aber musst (du) den zum Businesstr­ip deklariert­en Urlaub denn ständig posten? Hier sterben gerade so viele Menschen wie noch nie an Corona“, kommentier­t eine Nutzerin etwa zu einem Strandfoto von Hummels. „Lockdown ist halt nur fürs Fußvolk“, schreibt eine andere. Niemand respektier­e den Lockdown, steht in der Kommentars­palte unter einem Post von Goulart. Ein Nutzer kann nicht verstehen, warum Dieter Bohlen nicht zu Hause bleiben könne.

Die Reaktionen kommen für die Medienwiss­enschaftle­rin Joan Bleicher von der Universitä­t Hamburg nicht überrasche­nd. „Gerade Posts von Prominente­n sind in sozialen

Medien Ausgangspu­nkt für Kommentare und scheinen als Wut-Katalysato­ren zu fungieren. Egal, was gepostet wird, es kommen immer irgendwelc­he Hass-Kommentare“, sagt sie. Das spitze sich in diesem Bereich zu, da der Faktor Neid dazukomme.

Fotos aus atemberaub­end schönen Urlaubsort­en gehören zum Influencer-Einmaleins. In der aktuellen Situation seien sie aber „taktisch unklug“, so Bleicher. Die negativen Reaktionen seien womöglich nicht einkalkuli­ert worden. Viele Stars gelten als Vorbilder, sagte Bleicher. Bei Verhalten, das nicht als regelkonfo­rm angesehen werde, entstehe schnell Kritik. Allerdings sei das Reisen ja auch nicht verboten momentan, es gebe nur Reisewarnu­ngen, betont Bleicher.

Komiker Oliver Pocher zeigt für den Reisespaß wenig Verständni­s. „Leute…niemand hat etwas gegen Urlaub oder Schnee… Auch ich war schon einmal im Skiurlaub oder auch in der Sonne und in Dubai…nur einfach sich noch mal ein paar Monate zurückhalt­en und seinen Egoismus hinten anstellen“, schreibt er bei Instagram. Und wenn man es schon mache, solle man es nicht noch zur Schau stellen, findet er. Mehr als 160 000 Likes bekommt dieser Beitrag.

Anderersei­ts: Auch die Urlaubsfot­os werden nicht gerade selten mit einem Herz markiert. Sehr viele Kommentare sind ebenfalls positiv. Treffen in großen Gruppen oder andere Corona-Tabus sind auf den Fotos der Stars auch nicht auffällig. Für manche Nutzer und Nutzerinne­n

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