Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Diese Spiele halten im Lockdown bei Laune
Sieben Vorschläge, die Kinder und ihre Eltern begeistern könnten
LAICHINGEN - Der Lockdown dauert an und schon länger fragt man sich, wie man die Kinder sinnvoll beschäftigt und bestenfalls auch selbst noch dabei Spaß hat. Spiele können eine Antwort sein an Tagen, wo entweder die Rodelhänge zu voll sind für ein Corona-konformes Abfahren oder das Wetter dies schlicht nicht zulässt. Beim Spielen kann man auch wunderbar wieder auftauen nach langen Spaziergängen oder ausgedehnten Schlittenpartien. Hier möchte ich sieben Spiele vorstellen, die helfen können, die Familie im Lockdown bei Laune zu halten. „Mensch ärgere dich nicht“kommt übrigens nicht vor – weil sich da alle immer so ärgern.
Der Klassiker I: „Sagaland“
Dieses „Spiel des Jahres 1982“befindet sich doppelt in unseren Beständen. Denn sowohl meine Frau als auch ich haben es als Kinder gespielt und in die Ehe gebracht. Das Spielprinzip ist simpel aber wirkungsvoll: Wir tingeln würfelnd durch das Märchenland und schauen unter Tannenbäume wo Märchensymbole angebracht sind. Finden wir einen Baum, dessen Symbol zu der im Schloss aufgedeckten Märchenkarte passt, schlendern wir unauffällig zum Schloss, wo wir den passenden Tannenbaum benennen und die Märchenkarte einsacken. Wer zuerst drei Karten erbeutet gewinnt.
„Sagaland“ist meiner Meinung nach geeignet ab vier oder fünf Jahren und macht bis ins höhere Alter Spaß.
Der Klassiker II: „Monopoly“
Hier geht’s ums Geld – Straßen kaufen, Häuser und Hotels bauen und dann Miete von den Unglücksraben abkassieren, die von den Würfeln auf diese Felder geschickt wurden. Wir spielen es in der „Star Wars Edition“, bei der man sowohl Darth Vader als auch Yoda über das Spielfeld schicken kann.
Eher ab acht oder neun Jahren geeignet. Die Partien dauern wirklich lang.
Der Klassiker III: „Twister“
Hier spielt auch der FitnessAspekt hinein – Zeiger drehen und die entsprechenden Hände oder Füße auf die passenden Felder platzieren. Gelenkige Kinder haben einen Heidenspaß, wenn der behäbige Papa wie ein gestrandeter Wal zur Seite kippt.
Nicht geeignet für Menschen mit künstlichen Hüftgelenken oder
Bandscheibenvorschädigungen.
Der Allrounder: „Activity“
Wir bilden Mannschaften und zeichnen Begriffe, stellen sie pantomimisch dar oder beschreiben sie – alles mit dem Ziel, dass das Teammitglied
den richtigen Begriff nennt.
Auf der Packung steht „ab acht Jahre“aber unser Sechsjähriger hat eine erstaunlich hohe Trefferquote – also kann man es schon mal in der „junior Edition“auch mit Erstklässlern probieren.
Das Rätselhafte: „Inkognito“
Wir benötigen mindestens drei, besser noch vier Spieler. Wir befinden uns mitten im Carneval von Venedig, sind Agenten und versuchen, unseren Geheimauftrag zu erfüllen. Der besteht entweder darin, eine andere Person zu finden oder bestimmte Positionen auf dem Spielfeld zu besetzen. Wir spielen in Teams, blöd nur, dass wir unsere Teampartner nicht wirklich kennen. Sind ja schließlich alle maskiert im venezianischen Carneval.
Dieses Spiel dauert pro Durchgang rund eine Stunde, fordert Hirnschmalz und Konzentration. Deswegen ist es wahrscheinlich erst am zwölf Jahren empfohlen.
Der Geheimtipp: „Kakerlakula“
Wir sind Kinder, die sich im Schloss von Kakerlakula befinden – einer Mischung aus Drakula und Kakerlake. Und wir wollen raus. Um zu entkommen, müssen wir bloß alle Kerzen in den Räumen anzünden. Das ist leichter geschrieben als getan. Denn Kakerlakula – ein kleiner batteriebetriebener Roboter – irrt durch die Gänge und schickt jede Spielfigur, die er berührt, zurück in die Mitte des Spielfelds. Aber manchmal verirrt sich Kakerlakula auch auf das Katapult. Und das ist eine Sternstunde des Spiels: Denn jetzt kann einer der Spieler das Katapult benutzen und versuchen, die Vampir-Kakerlake auf beziehungsweise durch den Mond zu katapultieren. Das bringt Knoblauch-Chips, die man zur Befreiung der Mitspieler benötigt.
Welche Altersangabe auch auf der Packung steht, das Spiel bringt Spaß. Schon mit vier Jahren hatte unser Jüngster eine Riesenfreude, die Robo-Kakerlake durch den Pappmond zu befördern. Leider ist das Spielfeld nicht sonderlich haltbar und neigt bei falscher Lagerung zum Verbiegen.
Das geht immer: „Kartenspiele“
Für die Jüngsten gibt es „Uno“, was ja eine Variante von „Mau-Mau“ist. Später kann man weitere Kartenspiele einführen wie „Rommé“, „Skat“oder „Binokel“. Das ist das Schöne an Spielkarten: Sie brauchen wenig Platz und bieten sehr viele Spielvariationen.
Eine Grundvoraussetzung könnte sein, dass das Kind die Karten auf der Hand halten kann. Allerdings funktionierte „Uno“auch, indem die Kinder ihre Karten verdeckt auf den Tisch legen. Ich sage: Ab vier Jahren kann man es versuchen.