Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kässbohrer arbeitet an Wasserstoffraupe
„Nächster konsequenter Schritt“in Richtung nachhaltiger Technologie
„Nachhaltigkeit und ein schonender Umgang mit der Natur werden auch in unserem Geschäftsfeld immer wichtiger“, sagt Jens Rottmair, Vorstandssprecher der Kässbohrer Geländefahrzeug AG. Seit 2012 bietet das Unternehmen einen dieselelektrischen Pistenbully an, den „600 E+“. 2019 wurde die weltweit erste elektrisch betriebene Pistenraupe vorgestellt, der „100 E“. Mit dem seither ausgiebig getesteten und weiterentwickelten Stromer, prädestiniert für Loipen und Skihallen, will man zur Wintersaison 2021/ 2022 im Markt präsent sein. Das Fahrzeug sei auf dem Weg von der Studie zum serienreifen und bezahlbaren Produkt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Damit nicht genug: Seit zwei Jahren sind die Laupheimer Partner eines österreichischen Konsortiums bei der Entwicklung einer wasserstoffbetriebenen Pistenraupe mit entsprechender Infrastruktur. Dieses Projekt sei „der nächste konsequente Schritt“, sagt der KässbohrerEntwicklungschef Michael Kuhn. „Parallel sind wir mit einigen multinationalen Herstellern in Kontakt,
TRAUERANZEIGEN um unseren Kunden dann eine topaktuelle und hochwertige Antriebstechnologie anbieten zu können.“Kuhn verspricht: „Wenn Tankstellen auch in den Skigebieten verfügbar sein werden, stehen wir mit einer serienreifen und bezahlbaren Wasserstoffmaschine bereit.“
Auf dem Dach des neuen Logistikcenters in Laupheim wurde eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. In Kombination mit dem Blockheizkraftwerk und der Rückgewinnung von Energie auf den Fahrzeug-Prüfständen erzeugt Kässbohrer jetzt fast 50 Prozent des am Firmensitz benötigten Stroms selber. Die Photovoltaik versorgt auch Ladesäulen
für Elektro- und Hybridfahrzeuge von Mitarbeitern und Kunden, Ertragsspitzen werden ins öffentliche Netz eingespeist.
Noch einmal das Thema Corona: Von Land zu Land gelten in der Pandemie unterschiedliche Regelungen. Das sei nicht zuletzt für die ServiceMitarbeiter von Kässbohrer eine Herausforderung, sagt Vorstandsmitglied Steffen Kaiser. Es werde jedoch niemand zu Dienstreisen gezwungen, und jeder reise allein. Kaiser bescheinigt der gesamten Belegschaft große Disziplin im Umgang mit den Hygiene- und Abstandsregeln. Im Betrieb selbst sei noch kein CoronaFall vorgekommen. (ry)