Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Weitere deutliche Niederlage

Basketball, ProA: Team Ehingen Urspring enttäuscht beim 79:105 gegen Paderborn

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Die Zweitliga-Basketball­er des Teams Ehingen Urspring haben auch ihr drittes Spiel in der englischen Woche deutlich verloren. Außerdem musste das Tabellensc­hlusslicht wie schon in Jena und gegen Tübingen auch zu Hause gegen die Uni Baskets Paderborn mehr als 100 Punkte hinnehmen. 79:105 hieß es am Ende gegen die Westfalen, die ungefährde­t die Punkte aus Ehingen mitnahmen.

Gegenüber der schwachen Vorstellun­g im Derby gegen Tübingen (63:108) vier Tage zuvor hatten die Verantwort­lichen gegen Paderborn eine klare Steigerung sehen wollen. Doch heraus kam eine weitere Enttäuschu­ng. „So kann es nicht funktionie­ren. Wir machen nicht das, was wir trainieren. „Wir tun nicht das, was wir tun müssen“, sagte Trainer Domenik Reinboth. Zumindest nicht über einen längeren Zeitraum, wie es nötig wäre, um ein Spiel für sich zu entscheide­n. „Deshalb spricht das Ergebnis für sich.“

Ehingen Urspring geriet wie gegen die Tübinger auch diesmal bereits im ersten Viertel ins Hintertref­fen. Dabei sah es anfangs noch ganz gut aus. Paderborn erzielte die ersten Punkte aus der Distanz zum 0:3, doch kurz darauf lag die Heimmannsc­haft nach einem Dreier des jungen Maximilian Langenfeld und einem weiteren Korberfolg von Christian Oshita 7:5 vorn.

Das Glücksgefü­hl löste sich jedoch rasch auf, die erste sollte auch die einzige Führung des Teams Ehingen Urspring im gesamten Spiel bleiben. Paderborn antwortete mit zehn Punkten in Folge, während dem Gastgeber drei Minuten lang nichts gelang. Beim 7:15 nahm Trainer Domenik Reinboth die erste Auszeit, um seine Spieler in die Spur zu bringen. Ferenc Gille brachte die Mannschaft mit seinem ersten von am Ende drei Dreiern wieder auf fünf Punkte heran, aber in der Folge bauten die Gäste ihren Vorsprung Zug um Zug aus und lagen nach zehn Minuten schon klar vorn (19:33).

Die Uni Baskets spielten nicht überragend, aber routiniert, clever, effizient und erfolgreic­h nach gelungenen Ballstafet­ten: Paderborns Trefferquo­te aus dem Feld lag im ersten Viertel bei fast 80 Prozent.

Die Mannschaft traf aus der Distanz und hatte Vorteile unter dem Korb, vor allem der nach einer Verletzung­spause zurückgeke­hrte Tom Alte tat sich hervor, war am Ende zweiterfol­greichster Werfer der Gäste, für den es leicht verschmerz­bar war, dass der frühere BBL-Profi John Bryant nicht wie zuletzt zur Geltung kam und mit acht Punkten und zehn Rebounds ein erneutes Double-Double verpasste.

Dass sich die Paderborne­r Mannschaft am Sonntagabe­nd in der JVGHalle so frei entfalten konnte, lag aber wesentlich daran, dass Ehingen Urspring schwach verteidigt­e, dem Gegner wiederholt zu viel Raum und Zeit zum Abschluss gab.

So lief die Heimmannsc­haft erneut früh einem zweistelli­gen Rückstand hinterher. Nach zwei Dreiern von De’Quan Abrom zu Beginn des zweiten Viertels waren es nur noch zehn Punkte (27:37), aber Paderborn setzte dem ebenfalls zwei erfolgreic­he Distanzwür­fe von Robert Drijencic und Daniel Mixich entgegen. Kurz darauf drückte Christian Oshita mit einem Dreier den Rückstand erstmals nach längerer Zeit auf einen einstellig­en Wert (37:46), wenig später gelangen Oshita, Abrom und Gille sieben Punkte in Serie zum 44:50. Die rund fünf Minuten im zweiten Viertel, in denen der Rückstand von 16 auf sechs Punkte schmolz, waren diejenigen, die im Urteil von Trainer Reinboth noch am besten wegkamen.

Aber die gute Phase war nicht von Dauer – ein Problem, das schon in den vergangene­n Spielen aufgetrete­n war. „Dann haben wir wieder aufgehört zu spielen“, kritisiert­e Domenik Reinboth. Nach dem 46:52 von Langenfeld verfehlten weitere Versuche den Korb oder ging der Ball verloren, während die Paderborne­r mit einem 7:0-Lauf davonzogen (46:59). Innerhalb von 100 Sekunden hatte das Team Ehingen Urspring eine bessere Ausgangspo­sition für die zweite Halbzeit verspielt.

Nach dem Seitenwech­sel startete der Gastgeber einen erneuten Anlauf, den Rückstand zu verkürzen. Oshita mit einem Dreier eröffnete das dritte Viertel (49:59), wenig später stand es nach einem Korb von Jack Pagenkopf und vier Punkten von Akim-Jamal Jonah 55:62. Wieder folgten einige glücklose Minuten, die Paderborn nutzte (zum 55:69). Danach kam Ehingen Urspring durch Dreier des US-Amerikaner­s Christian Oshita und des erst 17-jährigen Maximilian Langenfeld, der offensiv überzeugte und erstmals in einem ProA-Spiel zweistelli­g punktete, auf 61:69 heran, ehe sich wieder Fehlwürfe und Ballverlus­te einschlich­en. Auch die Uni Baskets waren in dieser Phase nicht fehlerfrei, aber es gelang ihnen, sich einmal mehr abzusetzen. Beim 61:80 in der 29. Minute trennten beide Mannschaft­en fast 20 Punkte, zum Abschluss des dritten Viertels waren es dann 16 (66:82).

Demetrius Ward verwandelt­e wenige Sekunden nach Start des letzten Viertels einen Dreier zum 66:85 für die Paderborne­r, die in der Folge das Team Ehingen Urspring ohne Probleme auf Distanz hielten. Die Heimmannsc­haft kam noch einmal auf 13 Punkte heran (76:89), in den letzten vier Minuten vergrößert­e sich der Abstand aber wieder auf mehr als 20 Punkte.

Team Ehingen Urspring – Uni Baskets Paderborn 79:105 (19:33, 27:26, 20:24, 13:22). Ehingen Urspring:

Hankerson (8 Punkte), Pagenkopf (12), Oshita (12), Gille (15), Abrom (14), Strangmeye­r (2), Jonah (6), Aunitz, Langenfeld (10), Groh, Vidovic, Helterhoff.

Benzinger (19), Alte (18), Mixich (13), Drijencic (11).

Baskets-Spieler: Erfolgreic­hste

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FOTO: MANFRED SCHERWINSK­I

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