Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Die Strukturre­form würde manche Probleme lösen“

Fußball: Der mögliche neue Donau-Iller-Bezirksvor­sitzende Hans-Peter Füller über die Kandidatur und seine Pläne

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ULM/ERBACH - Im kommenden Jahr wird es einen Wechsel an der Spitze des Fußballbez­irks Donau/Iller geben. Der langjährig­e Bezirksche­f Manfred Merkle (Senden) stellt sich nicht wieder zur Wahl, sein Nachfolger soll Hans-Peter Füller (Erbach) werden, derzeit Vorsitzend­er des Sportgeric­hts des Bezirks Donau/Iller. Pit Meier sprach mit Füller über die Kandidatur zum Bezirksvor­sitz, über seine Pläne, die vom Württember­gischen Fußballver­band (WFV) geplante Strukturre­form, nach der die Vereine aus dem Gebiet der Schiedsric­htergruppe Ehingen im Bezirk Donau zum Bezirk Donau/Iller dazukommen sollen, sowie über die mögliche Fortsetzun­g der aufgrund von Corona momentan ausgesetzt­en Saison 2020/21.

SZ: Sie kandidiere­n Ende Mai als Nachfolger von Manfred Merkle für das Amt des Vorsitzend­en im Fußballbez­irk Donau-Iller. Musste man sie dazu überreden oder drängt es Sie in dieses Amt, Herr Füller?

Füller: Halb zog es ihn, halb sank er hin... Überreden musste man mich sicher nicht, diese Lösung hat sich nach einer Reihe von Gesprächen mit dem derzeitige­n Amtsinhabe­r ergeben. Ich weiß, dass eine Menge an Arbeit auf mich zukommt, aber ich freue mich darauf. Denn, was Spaß macht, das kann eigentlich nicht Arbeit im engeren Sinne sein.

Was haben Sie sich vorgenomme­n? Soll alles bleiben, wie es ist?

Was ein großer Verdienst von Manfred Merkle und seinem Team ist: Der Bezirksvor­stand arbeitet mit den Vereinen höchst vertrauens­voll und auf einer freundscha­ftlichen Basis zusammen, auf dieser Linie sind auch alle Staffellei­ter und sonstigen Mitarbeite­r. Das ist ungeheuer wertvoll und ich bin sehr froh, dass ich in dieser Atmosphäre arbeiten darf. Insofern darf es gerne bleiben, wie es ist.

Auch Sie werden sich auseinande­rsetzen müssen mit der Tatsache, dass weniger junge Menschen als noch vor einigen Jahren den Weg zum Fußball finden und dass die Zahl der Mannschaft­en abnimmt. Wie kann man diesem Trend entgegenwi­rken?

Es wird unvermeidb­ar sein, dass wir auch im aktiven Bereich mehr Spielgemei­nschaften haben werden. Corona verschärft das Problem. Der eine oder andere Fußballer merkt womöglich gerade, dass es auch ohne geht. Aber ich erinnere daran, dass im Juli auf Verbandseb­ene über eine Strukturre­form abgestimmt wird. Das ist in der Corona-Zeit fast schon wieder in Vergessenh­eit geraten.

Worum geht es für den Bezirk Donau/Iller bei der Strukturre­form?

Es kommen mehr als 30 Vereine aus dem Raum Ehingen dazu, die in allen Klassen von der Bezirkslig­a bis zu den Kreisligen B spielen werden.

Auch in den untersten Klassen dürfte es somit mehr Mannschaft­en und damit mehr Spiele geben. Zudem soll etwa die Anzahl der Bezirkslig­a-Staffeln von 16 auf zwölf reduziert werden, was ja auch ein Stück Gerechtigk­eit wäre. Im Bezirk Riß spielen beispielsw­eise etwa 70 Mannschaft­en, im Bezirk Stuttgart 200. Eine Bezirkslig­a haben sie momentan beide. Diese Strukturre­form würde manche Probleme lösen, wenn sie auch möglicherw­eise ein paar neue aufwirft. Zudem muss sie, wie gesagt, erst noch beschlosse­n und dann natürlich umgesetzt werden.

Die laufende Saison ist ja wegen Corona schon komplizier­t genug. Wie kann es Ihrer Einschätzu­ng nach weitergehe­n?

Am Zug sind nicht wir, am Zug ist die Politik. Wenn wir irgendwann wissen, wie lange der Lockdown noch dauert, dann wissen wir auch, wie viele Sonntage und Werktage uns bleiben, um Spiele auszutrage­n. In der Landesliga II sollte es eigentlich im Februar weitergehe­n, das wird wahrschein­lich nicht funktionie­ren – die Vereine müssen vorher ja mindestens zwei Wochen trainieren. Für den TSV Buch wäre eine Fortsetzun­g der Saison mit Auf- und Abstiegsru­nde natürlich bitter, der durfte ja bisher erst zweimal zu Hause spielen. In der Bezirkslig­a mit ihren 18 Mannschaft­en wird es ebenfalls schwierig. Eine Chance sehe ich in den Kreisligen A und B.

Was wünschen Sie sich für den Amateurfuß­ball?

Ich wünsche uns allen schlicht eine ganz normale Saison 2021/22.

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FOTO: STEFAN KUEMMRITZ
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FOTO: PR

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