Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Tafeln und ihre Ziele
LAICHINGEN - Im●Leben gebe es Momente, in denen sich ein Weg verändere. So auch bei Dina Linden (41), der Leitung des Tafelladens Laichingen. Sie wird neue Wege gehen – und die Leitung abgeben. „Ich verändere mich beruflich, so dass ich das nicht alles unter einen Hut bekomme“, erzählt sie im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“über die Beweggründe, die Leitung abzugeben. Dina Linden werde sich komplett aus dem Bereich zurückziehen.
Insgesamt war Dina Linden neun Jahre engagiert – erst als Leitung im Kleiderbereich, dann als unterstützende Leitung mit Karin Berweck und zuletzt (von September vergangenen Jahres) als alleinige Leitung. Ende Januar ist für sie dann Schluss. Bis dahin werde sie ihren Nachfolger Volker Pflügner einarbeiten. „Er hat sich angeboten, sich zu engagieren“, so die 41-Jährige.
Der Tafelladen Laichingen hat derzeit geöffnet und zwar immer dienstags und donnerstags in der Zeit von 14 bis 17 Uhr. Ausgenommen ist der Second-Hand-Bereich. Die Situation mit Blick auf Corona sei schwierig. „Es ist schon alles sehr eingeschränkt“, sagt Dina Linden und erklärt: „Ich darf immer nur einen Kunden reinlassen. Es fällt mir nicht leicht, dass die anderen vor der Tür stehen und warten. Aber die meisten Kunden haben dafür Verständnis.“Dennoch: Das eigentlich doch nahe, persönliche Verhältnis sei derzeit sehr eingeschränkt. Wenig bis gar kein Austausch, ein Händeschütteln
Insgesamt zwischen 80 und 100 Personen nutzen das Angebot des Tafelladens in Laichingen. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Milch, Käse und Backwaren, Hygieneartikel, Babynahrung und vieles mehr: In Deutschland würden täglich viele Tonnen Lebensmittel vernichtet, obwohl sie noch in Ordnung seien. Gleichzeitig gebe es aber auch Millionen Menschen, die nicht ausreichend zu essen haben. Tafeln wollen eine Brücke zwischen Überschuss und Mangel
hier oder eine Umarmung: Das ist alles in der Zeit des Coronavirus nicht möglich.
Es gelte, Danke zu sagen. In den sozialen Netzwerken bedankt sich
Zum Einkauf in einem Tafelladen braucht man eine Kundenkarte. Berechtigt seien dabei Personen, die eine kleine Rente, BAföG, Hartz IV, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Wohngeld beziehen. Die Kundenkarte kann bei der Vorlage eines amtlichen Bescheids und eines Passfotos beantragt werden, ist also nicht übertragbar. In Laichingen ist das im Rathaus möglich. (msc)
Dina Linden bei allen Spendern, Mitarbeitern und Kunden für die „super Zusammenarbeit und auch Unterstützung“. Eine Arbeit im Tafelladen wäre sonst nicht möglich gewesen.
schaffen. Sie sammeln die qualitativ einwandfreien Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden. Diese Lebensmittel werden von ehrenamtlichen Helfern sortiert, vorbereitet und mit Selbstbedienung angeboten – zu einem, laut dem DRK-Kreisverband Ulm, Drittel des regulären Ladenpreises.
Jeder Kunde könne selbst bestimmen, was er kaufe. Das Motto: „Jeder gibt, was er kann“. Dabei gehe es nicht nur um die Sachspenden, sondern auch um Geldspenden und Zeitspenden, denn Tafelläden, so das DRK, können nur mit tatkräftigem ehrenamtlichen Engagement geführt werden.