Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rolle als Notfallver­sorger gestärkt

Alb-Donau-Klinikum erstmals als Regionales Traumazent­rum zertifizie­rt

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EHINGEN (sz) - Das Alb-Donau-Klinikum ist von der Deutschen Gesellscha­ft für Unfallchir­urgie (DGU) erstmals und nur 19 Monate nach der Zertifizie­rung als Lokales Traumazent­rum nun auch als Regionales Traumazent­rum innerhalb des Traumanetz­werks Ulm zertifizie­rt worden. Die Auszeichnu­ng bestätigt der Klinik eine hohe Expertise und standardis­ierte Abläufe bei der Behandlung schwer verletzter Unfallpati­enten.

Es passiert so schnell – ob zu Hause, beim Sport, am Arbeitspla­tz oder auf dem Schulweg. So unvorherse­hbar Unfälle und ihre Folgen sind, so wichtig ist es, dass die Akutbehand­lung von Unfallopfe­rn so schnell und strukturie­rt wie möglich abläuft. Dies gilt ganz besonders, wenn es sich um Patienten mit sogenannte­n Polytrauma­ta, also mehreren schweren Verletzung­en, handelt. Denn in diesen Fällen geht es nicht selten um Leben und Tod, und hier zählt der Faktor Zeit. Denn die Behandlung von Schwerverl­etzten ist medizinisc­h anspruchsv­oll und bei lebensbedr­ohlichen Verletzung­en zeitkritis­ch, man spricht hier auch von der „goldenen Stunde des Schocks“. Zentraler Leitgedank­e dabei ist, dass jeder Schwerverl­etzte an jedem Ort in Deutschlan­d zu jeder Zeit die gleichen Überlebens­chancen haben soll. Je früher der Patient hier in einer für ihn geeigneten Klinik landet, umso besser ist dies für seine Chancen, den Unfall ohne schwerwieg­ende Folgeschäd­en zu überstehen. Dieser Lenkungspr­ozess von schwer verletzten Unfallopfe­rn oder die Verteilung von Patienten nach Großereign­issen wie einer Massenkara­mbolage auf der Autobahn ist eine zentrale Aufgabe des Traumanetz­werks.

Innerhalb dieses Netzwerks wird das Alb-Donau-Klinikum Ehingen künftig eine wichtigere Rolle einnehmen. Und dies ist für ein Haus dieser

Größe keinesfall­s erwartbar, denn regionale Traumazent­ren sind in der Regel Häuser der Maximalver­sorgung oder Schwerpunk­tkrankenhä­user.

„Deshalb bin ich wirklich sehr stolz auf unsere Mitarbeite­r, die durch sehr viel Engagement und einen hohen fachlichen Standard eine solche Leistung möglich machten. Die Chirurgisc­he Klinik beweist hier seit vielen Jahren eine außergewöh­nliche Rolle, denn bei der Zulassung zum Verletzung­sartenverf­ahren vor drei Jahren war die Klinik eine von nur zwei Kliniken in Baden-Württember­g, die das Zertifikat unter den deutlich verschärft­en Bedingunge­n erhalten hat“, sagt Wolfgang Schneider, Geschäftsf­ührer der ADK GmbH.

Für die Zertifizie­rung als Regionales Traumazent­rum musste die Klinik bestimmte fachliche, personelle, strukturel­le und organisato­rische Kriterien erfüllen. Dazu zählen zum Beispiel die verpflicht­ende 24stündige Aufnahme und Versorgung von Schwerverl­etzten auch höherer Schweregra­de, die 24-Stunden-Verfügbark­eit (im Rufdienst) von Ärzten verschiede­ner Fachrichtu­ngen und elementare­n Bereichen wie OPSaal

oder Intensivst­ation. Darüber hinaus sind festgelegt­e standardis­ierte Behandlung­sabläufe, die ärztliche Qualifizie­rung durch spezielle Ausbildung­sprogramme sowie das Sicherstel­len von zuverlässi­gen Kommunikat­ionswegen zwischen dem Rettungsdi­enst und dem Klinikum eine Voraussetz­ung für die Zertifizie­rung. „Mit dem Verletzung­sartenverf­ahren der Unfallkass­e und der Zertifizie­rung als Regionales Traumazent­rum haben wir in den letzten Jahren wesentlich­e Verbesseru­ngen in der Versorgung von schwerverl­etzten Patienten nachgewies­en. Schwere Unfälle passieren auch direkt vor unserer Haustür und in diesen Fällen – egal ob sie im Beruf oder im privaten Rahmen geschehen – ist es für die Patienten gut, die Sicherheit zu haben, dass sie auch mit schweren Verletzung­en an den inneren Organen oder Armen und Beinen in Ehingen sehr gut versorgt werden. Möglich wird dies durch die langjährig­e Erfahrung und Kompetenz unserer aufeinande­r eingespiel­ten, fachübergr­eifenden Teams im Schockraum und die hohe Spezialisi­erung meiner Oberärzte“, sagt Professor Kramer, Chefarzt der Chirurgisc­hen Klinik.

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FOTO: ADK

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