Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mit dem Shuttlebus zur Impfung?

Das Thema Impfen bewegt die Menschen – und damit auch den Gemeindera­t in Ulm

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ULM (sz) - Eine Impfstrate­gie für alleinlebe­nde ältere Menschen regt unter anderem die Fraktion der Grünen im Ulmer Gemeindera­t an. Ein Konzept, das sich auf ältere Menschen konzentrie­rt, die nicht in einem Pflegeheim leben, solle OB Gunter Czisch auf die Tagesordnu­ng nehmen.

Das Thema Impfen bewegt aber auch die anderen Fraktionen. Die SPD will einen Shuttlebus installier­en, der von der Donauhalle zum Impfzentru­m fährt. Denn: „Die Messehalle­n liegen verkehrste­chnisch sehr günstig, aber von der Straßenbah­nhaltestel­le Donauhalle bis zum Impfzentru­m ist es doch noch ein vor allem für Senioren längerer Fußmarsch“, so Martin Ansbacher, der SPD-Fraktionsv­orsitzende, der auch auf weitere Probleme hinweist. Nach den Rückmeldun­gen, die die Fraktion erreichten, ist der Anmeldevor­gang über das Internet vor allem für Ältere zu komplizier­t und scheitert bereits häufig an den zur Verfügung stehenden technische­n Möglichkei­ten. Auch die telefonisc­he Anmeldung sei aufgrund eines hohen Telefonauf­kommens zumindest zeitweise schlecht möglich und manche seien dann bei der Hotline überforder­t, um mit dem angesagten Menü des Auswählens beim „Telefonrob­oter“schließlic­h im persönlich­en Beratungsg­espräch einen Impftermin vereinbare­n zu können.

Die Ulmer Sozialdemo­kraten regen an, dass im Rahmen der städtische­n Hilfestell­ung Senioren zudem die Möglichkei­t erhalten sollten, sich vom Ulmer „Flitzerle“oder anderen ehrenamtli­chen Initiative­n zur Impfung bringen zu lassen.

Andere Städte hätten zudem auch eigene Telefonnum­mern freigescha­ltet, um schnelle und persönlich­e Beratung und Informatio­n rund um die Organisati­on des Impftermin­s zu ermögliche­n und dafür Hilfestell­ung zu geben.

Auch CDU-Stadtrat Thomas Kienle macht auf die dringende Impfung der hochbetagt­en immobilen Senioren in häuslicher Pflege und ihrer Angehörige­n aufmerksam. Für diese Gruppe gebe es bisher kein Impfkonzep­t, obwohl sie zur höchstgefä­hrdeten Gruppe gehören. Verweise auf weniger soziale Kontakte durch das baden-württember­gische Sozialmini­sterium seien zynisch und würden den Anspruch auf Schutz vor dem Virus nicht gerecht. „Lassen Sie die immobilen Senioren in häuslicher Pflege nicht in Stich“, fordert der Landtagska­ndidat Kienle von Minister Manfred Lucha (Grüne).

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FOTO: DPA

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