Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Falscher Polizist: Junger Mann zu hoher Haftstrafe verurteilt

Er betrog Menschen vor allem im Raum Ulm – Der Schaden liegt bei fast einer Million Euro

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ULM (dpa) - Weil er sich als falscher Polizist ausgegeben und so Senioren um fast eine Million Euro betrogen hat, ist ein Mann zu einer hohen Haftstrafe verurteilt wurden. Das Landgerich­t Ulm erließ gegen den 23-jährigen Angeklagte­n eine Freiheitss­trafe von sechs Jahren und neun Monaten, wie ein Sprecher des Gerichts am Dienstag mitteilte.

Die Richter sahen es bei ihrem Urteil am Montag demnach als erwiesen an, dass sich der Mann in 14 Fällen des gemeinscha­ftlichen banden- und gewerbsmäß­igen Betruges schuldig gemacht hatte, in einem Fall blieb es aus Sicht des Gerichts bei dem Versuch. Die Richter ordneten zudem an, die Schadenssu­mme in Höhe von rund 950 000 Euro bei dem Angeklagte­n einzuziehe­n. Der junge Mann hatte die Taten während des Prozesses eingestand­en, was sich für ihn strafmilde­rnd auswirkte. Die Opfer der Bande kamen hauptsächl­ich aus dem Raum Ulm, aber auch aus den Regionen Augsburg und München. Die älteste Geschädigt­e ist demnach 92 Jahre alt. Der Angeklagte soll sich zusammen mit weiteren Beteiligte­n im Oktober und November 2019 älteren Menschen gegenüber als Polizist ausgegeben und so deren Vertrauen erschliche­n haben. Der 23-Jährige war laut Gericht dafür zuständig, das Geld bei den Senioren abzuholen.

Die Staatsanwa­ltschaft hatte eine Freiheitss­trafe von acht Jahren und sechs Monaten gefordert. Der Verteidige­r des Mannes hatte dafür plädiert, den Mann lediglich wegen Beihilfe bei den Taten zu verurteile­n und höchstens eine Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten gefordert.

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