Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gelbe Säcke bleiben stehen, Gelbe Tonnen sind eingetroffen
Unter der Regie des Heroldstatter Bauhofs werden am nächsten Samstag die neuen Behälter verteilt und die Christbäume eingesammelt
HEROLDSTATT - Die neuen Gelben Tonnen sind da und liegen im Bauhof zur Verteilung bereit. Am Samstag ist es soweit: Unter der Regie und Anleitung des Bauhofs werden Mitglieder des SC Heroldstatt die Tonnen im Ort verteilen. Unter Einhaltung der geltenden Corona-Verordnungen stellen sie die 240-Liter-Behälter vor die Garagen oder Haustüren und dokumentieren die Auslieferung.
Am kommenden Samstag werden nur die 240-Liter-Behälter unter der Federführung des Bauhofs ausgeliefert. Ein Umtausch in eine 120-LiterTonne oder 1100-Liter-Tonne ist zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Am Montag waren die neuen gelbschwarzen Behälter in Heroldstatt angeliefert worden, zunächst die 240-Liter-Gefäße. „Wir sind froh, dass die Gelben Tonnen nun da sind und unter der Regie des Bauhofs mit Unterstützung des Sportvereins ausgeliefert und vor die Haustüren gestellt werden können“, erklärt Bürgermeister Michael Weber. Aufgrund der aktualisierten CoronaVerordnung
und weiterer Beschränkungen durch den aktuellen Lockdown müsse die Gemeinde bei der Verteilung einen etwas anderen Weg einschlagen, erläutert Weber. Gestattet sei es der Gemeinde als kommunaler Entsorgungsträger, die Gelben Tonnen unter der Regie des Bauhofs und mit Einbeziehung von örtlichen Vereinen zu verteilen – unter strenger Einhaltung der geltenden Bestimmungen mit Nase-MundSchutz
und den Abstandsregelungen. So könne der SCH bei der Auslieferung mithelfen. Ähnliches Prozedere gelte auch für das Einsammeln der Christbäume am Samstag, bei dem Trachtenkapelle und Albverein Ennabeuren mitwirken. Die ausgedienten Bäume sollten bis 8 Uhr am Straßenrand bereitliegen. „Kontakte mit den Einwohnern sind bei der Auslieferung der Tonnen und dem Einsammeln der Christbäume zu vermeiden“, unterstreicht Weber.
Die neuen Bereitstellungstonnen sind seitens des neuen EntsorgerUnternehmens, der Firma Knettenbrech und Gurdulic Süd GmbH, später als geplant angeliefert worden, was zur Folge hatte, dass übergangsweise einmalig Gelbe Säcke unter den Einwohnern verteilt wurden, und die am Montag und Dienstag eingesammelt wurden – mit etwas Problemen und Verzögerungen: Da die Mitarbeiter der neuen Firma ebenfalls am Montag Gelbe Säcke in Laichingen und den Teilorten sowie in Nellingen abzuholen hatten und mit den winterlichen Gegebenheiten auf der Straße und am Straßenrand zu kämpfen hatten, konnten sie ihre Tour in Heroldstatt am Montag nicht zu Ende bringen. Am Dienstag lagen Gelbe Säcke infolge der Niederschläge eingeschneit am Straßenrand, so dass sie zum Teil gesucht werden mussten. „Nicht immer mit Erfolg“, wie Michael Weber von Bürgern hören musste. Denn der eine oder andere Sack sei liegen geblieben.
Dem Heroldstatter Rathauschef ist am Montag und Dienstag beim Einsammeln der Gelben Säcke einmal mehr klar geworden, dass die Gemeinde an der Gelben Tonne festhalten werde. Dieses System sei klar besser, blicke man auf die nassen und eingeschneiten Säcke am Wegesrand, von denen der eine oder andere zudem leicht übersehen wurde. Auch bei den oft starken Windverhältnissen auf der Schwäbischen Alb sei die Tonne von Vorteil, da die Säcke mit dem Verpackungsmüll oft durch die Luft gewirbelt werden. „Wir wollen auf jeden Fall an unserem bewährten System mit den Gelben Tonnen festhalten“, betont Weber.
Die bisherige Entsorgungsfirma Braig hat letztmals die Gelben Tonnen am 28. Dezember geleert und hinterher die Gefäße eingesammelt. Nun stehen die neuen Tonnen zur Verteilung im Bauhof bereit. Der Hintergrund zum Austausch der Gelben Tonne: Zum 1. Januar 2021 steht im Alb-Donau-Kreis ein Unternehmerwechsel bei der Sammlung von Leichtverpackungen an. Dies hat die Neuausschreibung durch den Landkreis ergeben und zum Zuge kam als günstigster Bieter die Firma Knettenbrech und Gurdulic Süd GmbH mit Hauptsitz in Wiesbaden und Türkheim in Bayern, die auch eine Niederlassung im Ulmer Donautal hat. Sie löst dann den bisherigen Entsorger ab, die Arge Alb-DonauKreis-Recycling, zu der die Ehinger Firma Braig gehört.
Der neue Dienstleister für die Jahre 2021 bis 2023 beharrt darauf, ausschließlich die eigenen Behälter zu leeren, schon aus versicherungstechnischen Gründen. So müssen die alten Gelben Tonnen gegen neue ausgetauscht werden, mit nicht unerheblichen Kosten für die Gemeinde Heroldstatt. So musste es zum Tausch der Gelben Tonnen kommen, was am Samstag perfekt gemacht werden soll.
Als neue Gelbe Tonnen kommen wieder 240-Liter-Tonnen für Haushalte und 1100-Liter-Gefäße für Firmen in Umlauf. Ferner gibt es die 110Liter-Tonnen etwa für Einzelpersonen in einem Haushalt. Die Kosten für eine 240-Liter-Tonne liegen bei 3,90 Euro einmalig plus 54 Cent für die monatliche Leerung. Bei einem Gefäß mit 1100 Liter Rauminhalt betragen die Kosten einmalig 4,50 Euro und 2,90 Euro pro Leerung.
Der Heroldstatter Gemeinderat hatte einstimmig festgelegt, dass die Gelbe Tonne für die Nutzer aus Heroldstatt kostenlos bleibt. Die Kosten übernimmt wie gehabt die Gemeinde. Es bleibt zudem bei der monatlichen Leerung. Allein für die Miete der rund 1300 Tonnen in den Privathaushalten kommen Kosten von rund 10 000 Euro auf die Gemeinde zu. Die Gemeinde habe keine Alternative, sie müsse sich dem Mandat des Landkreises beugen, erklärt der Heroldstatter Rathauschef.
Die Umstellung müsse kreisweit gesehen werden, legt Weber dar. Es seien allein die Gemeinden Heroldstatt, Nellingen, Westerstetten und Langenau, die die Gelbe Tonne als Sonderlösung haben. Die anderen Kommunen würden wohl weiter auf den Gelben Sack setzen. Übrigens: Der Gelbe Sack ist in Reutlingen inzwischen auch Geschichte: Berge von Gelben Säcken, die am Abfuhrtag das Stadtbild prägten, sollen ab Januar 2021 der Vergangenheit angehören. Die Firma Renz Entsorgung verteilt dort die Gelben Tonnen im Stadtgebiet.