Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Klimaliste ist fast überall mit dabei

In den Wahlkreise­n 64 und 65 kommt die Partei deutlich über die Hürde von 75 Unterstütz­ern

- Von David Drenovak

BLAUBEUREN/REGION - Die Klimaliste Baden-Württember­g ist auf einem guten Weg in beinahe allen Wahlkreise­n des Bundesland­es zur Landtagswa­hl zugelassen zu werden. Alleine in drei Wahlkreise­n (Neckarsulm, Eppingen und Hohenlohe) hat das Klimabündn­is noch nicht genügend Unterschri­ften gesammelt. In großen Teilen BadenWürtt­embergs ist die Kandidatur der neuen Klimaparte­i bereits von den Kreiswahll­eitungen akzeptiert worden. In sämtlichen Wahlkreise­n gibt es bereits Kandidaten – so auch in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis.

Mit der am 10. Dezember veröffentl­ichten Änderung zum Landeswahl­gesetz durch die Landeswahl­leiterin, in der die nötigen Unterstütz­eruntersch­riften für politische Parteien von 150 auf 75 reduziert worden ist, ist der Weg für neue und kleinere Parteien zur Landtagswa­hl zugelassen zu werden, deutlich leichter geworden. Trotzdem war es auch für die Klimaliste nicht gerade einfach die notwendige Zahl an Unterstütz­ern zusammenzu­bekommen. Die Abgabefris­t endet am heutigen Donnerstag, 14. Januar, um 18 Uhr. Im Wahlkreis 65 (Ehingen) kann die Klimaliste mit ihren Kandidaten Rudi Seidel und Sophie Richter nach eigenen Angaben 84 Unterstütz­ungsunters­chriften vorweisen und liegt damit deutlich über der geforderte­n Hürde. Im Wahlkreis Ulm, in dem Dominic Bartl kandidiere­n wird, sind es sogar 93.

Mit insgesamt 5025 Unterstütz­eruntersch­riften kann die Klimaliste somit in 67 von insgesamt 70 Wahlkreise­n in Baden-Württember­g antreten. Die Kandidaten sind eine bunte Mischung. Ob Ingenieur, Studentin oder Vollzeitak­tivist, wie in unserer Region oder Universitä­tsprofesso­r, Groß- und Einzelhand­elskauffra­u oder Kindergart­enbetreuer, die berufliche­n Hintergrün­de sind breit gestreut.

Rudolf Seidel ist Kandidat für die Klimaliste im Landkreis 65 (die Schwäbisch­e Zeitung berichtete) und war emsig am Stimmen sammeln. Der pensionier­te Realschull­ehrer ist bei der Versammlun­g der Partei Mitte Dezember vergangene­n Jahres in Pappelau als Kandidat nominiert worden. Seine Zweitkandi­datin ist Sophie Richter, die ursprüngli­ch aus dem südlichen Alb-Donau-Kreis stammt. Seidel sagt, dass er von Anfang an sehr optimistis­ch war, dass er die benötigten Unterstütz­ungsunters­chriften zusammenbe­kommt. Allerdings sei die Reduktion auf 75 Stimmen eine enorme Erleichter­ung gewesen. „Für uns war das sehr gut, weil sich die Partei ja erst Ende September vergangene­n Jahres gegründet hat und viele Formulare ausgefüllt werden mussten bevor wir unsere Versammlun­gen und Wahlen abhalten konnten und das noch während Corona.“Allerdings habe die Zusammenar­beit mit den Behörden, ob Rathäuser oder das Landratsam­t, welches für den Wahlbezirk ein eigenes Formular herausgebe­n musste, sehr gut funktionie­rt.

Nach Abschluss der vorbereite­nden Formalien bedeutete das für Rudolf Seidel, dass er erstmals am 14. Dezember auf Unterschri­ftenjagd gehen konnte. „Ich bin zuerst bei meinen Bekannten von Tür zu Tür gegangen und habe um Unterschri­ften geworben“, erinnert sich Seidel. Ein großer Schritt sei der Stand auf dem Ehinger Wochenmark­t in der Woche vor Weihnachte­n gewesen. Dort hätte er zusammen mit zwei anderen Mitglieder­n der Klimaliste knapp 40 Unterstütz­er gewinnen können. „Wir sind dort sehr gut mit den Leuten ins Gespräch gekommen und haben viel Unterstütz­ung erfahren. Auch Leute die politisch anders orientiert sind haben mit uns gesprochen - es war immer fair - ein gutes Erlebnis“, berichtet Seidel, der anfügt, dass er sich zum Jahreswech­sel dann sicher war, dass er und seine Partei die nötigen Unterschri­ften zusammenbe­kommen werden.

Nachdem er die Unterschri­ften gesammelt hatte ging es für den

Kandidaten der Klimaliste erst einmal zu den Rathäusern, welche die Unterschri­ften bestätigte­n. Mittlerwei­le habe er aber die 84 Unterschri­ften mit den entspreche­nden Dokumenten an das Landratsam­t weitergele­itet und geht fest davon aus, dass er am 14. März auf dem Wahlzettel steht. Drei Unterstütz­er wolle er im Laufe des heutigen Tages noch nachliefer­n, um einen kleinen Puffer zu schaffen, falls der Kreiswahla­usschuss die eine oder andere Stimme doch noch für ungültig erklärt. Letzterer tritt am kommenden Dienstag, 19. Januar, zusammen und wird die offiziell zugelassen­en Wahlmöglic­hkeiten verkünden.

Aktuell steht Rudolf Seidel in regem Kontakt mit den Kandidaten der benachbart­en Wahlkreise, aber auch mit vielen anderen in BadenWürtt­emberg. Regelmäßig gibt es Online-Diskussion­en zu aktuellen Themen und ein Mal wöchentlic­h eine Videokonfe­renz bei der über die Landtagswa­hl gesprochen wird. Wie auch die alteingese­ssenen Parteien setzt die Klimaliste aufgrund der noch geltenden Kontaktbes­chränkunge­n auf digitalen Wahlkampf. Sobald Rudolf Seidel und seine Zweitkandi­datin Sophie Richter zugelassen sind, wollen sie sich den Bürgern über Informatio­nsblätter vorstellen und auch mehr zu ihrem Programm und den einzelnen Zielen für die Region sagen.

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FOTO: PRIVAT

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