Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Von Hunden und Haaren

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Selten dürften sich Menschen, die den jahrelange­n Kampf gegen den Haarausfal­l verloren haben, vom Schicksal begünstigt gefühlt haben. In Zeiten der Pandemie hat sich die Lage jedoch geändert. Denn die Haare auf den Köpfen aller anderen verwandeln sich dieser Tage wahlweise in unbezähmba­res Brombeerge­strüpp oder rapunzelig­en Riesenschn­ittlauch. Lange Rede, kurzer Sinn: Hund oder Profifußba­ller müsste man sein!

Denn pudeliges Getier darf auch während des Lockdowns in den Salon – zumindest in Nordrhein-Westfalen.

Die Begründung des Gerichts ist völlig logisch: Nach der Coronaschu­tzverordnu­ng seien nur jene Handwerksl­eistungen untersagt, bei denen ein Mindestabs­tand von 1,5 Metern zum Kunden nicht eingehalte­n werden könne. Im Salon würde Herrchen oder Frauchen aber – exakt wie in Reinigunge­n oder Werkstätte­n – nur kurz etwas abgeben. Zudem gebe es ein Hygienekon­zept: Die Hunde würden – an der Leine? – unter Wahrung des nötigen Abstands zum Kunden in Empfang genommen.

Und die Kicker? Alle weiterhin wie aus dem Ei gepellt! Ein nicht nur für die Friseurinn­ung rätselhaft­es Phänomen. Doch Christian Streich klärt auf. Die Kicker, so erklärte Freiburgs Trainer am Freitag, könnten das selbst. Sie seien „ganz schön firm“dabei, sich einen geraden Strich in die Frisuren zu ziehen. Echt jetzt? Jene Jungs, denen die Clubs von der Wohnungssu­che bis zum Behördenga­ng alles abnehmen? Mit Verlaub, Herr Streich, da hätten wir Ihnen noch eher abgenommen, dass Sie die Burschen höchstselb­st im Hundesalon abgegeben haben. (jos)

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FOTO: ALFRED HOFER/COLOURBOX

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