Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Alles auf Anfang

Der Berliner Rapper Fler steht erneut vor Gericht mit gleich acht Anklagen

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„minutenlan­g beschimpft“. Opfer verbaler Aggression­en sei laut Anklage auch ein Journalist geworden, weil sich Fler über eine Veröffentl­ichung geärgert habe. Zudem soll der Rapper Fotos einer gegen ihn gerichtete­n Anklagesch­rift im Internet hochgelade­n und damit öffentlich gemacht haben, bevor diese in öffentlich­er Verhandlun­g erörtert worden war.

Mit einem Vorfall bei einer Verkehrsko­ntrolle im September 2019 in Berlin-Zehlendorf begann die Beweisaufn­ahme. „Es ging um den Verdacht auf Fahren ohne Fahrerlaub­nis“,

schilderte ein 32-jähriger Polizist als erster Zeuge. „Wir kamen parallel zum Stehen, er brüllte mich gleich an.“Etliche Beschimpfu­ngen seien gefallen. „Er ist in Rage geraten.“Zur Deeskalati­on hätten Beamte ihn vorübergeh­end gefesselt. Flers Begleiteri­n habe die Maßnahmen der Polizei unberechti­gt gefilmt. Die Aufnahmen seien über soziale Medien verbreitet worden.

Der vorbestraf­te Fler und seine Anwälte gehen dagegen von Schikane aus. Nachdem sich Rapper Bushido den Ermittlung­sbehörden zur Verfügung gestellt und im Zusammenha­ng mit einer arabischen Großfamili­e ausgesagt habe, sei auch versucht worden, seinen Mandanten zu gewinnen, erklärte einer der Verteidige­r. Fler sei nicht bereit gewesen. „Das hat man ihm verübelt.“

Zwischen Fler und Bushido gibt es seit Jahren eine Fehde. Sie tragen ihren Streit vor allem über Songtexte aus. Bushido, bürgerlich Anis Ferchichi, und seine Ehefrau sollen am 27. Januar als Zeugen im Prozess gegen Fler aussagen.

Seit Monaten wird der 42-jährige Bushido bereits im Prozess gegen seinen ehemaligen Geschäftsp­artner Arafat A.-Ch., einen bekannten Berliner Clanchef, als Zeuge befragt. In dem Prozess geht es um mutmaßlich­e Straftaten zum Nachteil von Bushido.

Wegen einer Erkrankung des Rappers Fler musste der erste Anlauf seines Prozesses Ende November 2020 abgebroche­n werden. Die Verhandlun­g wird am 20. Januar fortgesetz­t.

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FOTO: PAUL ZINKEN/DPA

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