Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Störche sollten nicht gefüttert werden

Ungewöhnli­ch viele Störche sind derzeit zwischen Rottenacke­r und Emerkingen zu finden

- Von Karl-Heinz Burghart

REGION - Wer zur Zeit zwischen Rottenacke­r und Emerkingen unterwegs ist, wird staunen, wie viele Störche auf den Wiesen und an den Gräben des Emerkinger Rieds stehen. „Bis zu 20 Störche sind regelmäßig dort und bei Algershofe­n sind noch weitere Störche zu entdecken“, sagt ein Storchenli­ebhaber, der namentlich nicht in der Zeitung genannt sein will. Den ganzen Winter über füttere er die Tiere jeden Tag. „Sowohl in Emerkingen als auch in Algershofe­n“, sagt er.

Und jeden Tag müsse sich dieser Storchenli­ebhaber über die Unvernunft der Menschen ärgern. „Die meinen was Gutes zu tun und wollen die Störche mit Küchenabfä­llen, wie etwa Kartoffels­chalen, oder mit Keksen

und Brot füttern“, wettert er. „Das ist unvernünft­ig, weil Störche so was gar nicht fressen. Störche sind Fleischfre­sser und wollen keinen Küchenabfa­ll. Der lockt nur Füchse oder Ratten an.“

Besonders wenn Schnee falle oder wenn es regne, so der Storchenfr­eund, würden die Vögel „besonders traurig dastehen und die Köpfe hängen lassen“. „Da kriegen die Leute wohl ganz besonders Mitleid und werfen besonders viel Zeug hin, das die Störche aber gar nicht fressen“, sagt er und betont: „Die Tiere sind nicht hungrig, weil ich sie jeden Tag ausreichen­d füttere. Ohne Fütterung würden sie den Winter nämlich gar nicht überleben“.

Er bezahle das Futter aus eigener Tasche. „Bislang habe ich noch keinen Cent dafür bekommen“, antwortet er auf die Frage nach den Fütterungs­kosten. Und auf die Frage, wieso die Störche überhaupt in der Region geblieben und nicht in Winterquar­tiere geflogen sind, antwortet der Storchenfr­eund: „Die jungen, also neu geschlüpft­en Störche, die fliegen alle weg. Aber die alten Brutpaare bleiben hier, um bei ihren Nestern sein zu können, die Nester im Frühjahr zu verteidige­n und dann gleich wieder bebrüten zu können“.

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FOTO: ALTENZENTR­UM ST. ELISABETH
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FOTO: BURGHART

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