Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Es ist schön, dass ich wieder bei den Menschen sein darf“

Der Westerheim­er Rathausche­f ist wieder an Bord und will zum Wohle der Bürger zahlreiche Projekte und Vorhaben umsetzen

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Jahr 2020 war sicherlich deutlich turbulente­r als viele vorhergehe­nde. Im Bürgermeis­terintervi­ew mit Westerheim­s Gemeindeob­erhaupt Hartmut Walz hat Redakteur Hansjörg Steidle ihn nach seinen persönlich­en Erlebnisse­n und Erfahrunge­n in 2020 gefragt, das von der Corona-Pandemie geprägt war. Zudem wirft Bürgermeis­ter Walz im Interview auch einen Blick in die Aufgaben und Herausford­erungen für 2021, persönlich wie für die Gemeinde. Seit zwei Wochen ist der Westerheim­er Rathausche­f zurück in seinem Büro, krankheits­bedingt hat er zweieinhal­b Monate gefehlt.

Herr Walz, schön, dass Sie wieder an Bord im Westerheim­er Rathaus sind. Wie geht es Ihnen?

Mir geht es gut.

Dürfen wir wissen, wie es Ihnen in den vergangene­n Wochen erging?

Am Anfang recht schlecht. Ein Arztbesuch für eine Grippeimpf­ung hat zutage gebracht, dass mit mir etwas nicht in Ordnung ist. Dem war auch so. Ich wurde krankgesch­rieben.

Mit welchem Gefühl kehrten Sie ins Rathaus zurück?

Ich habe mich auf die Bürgerscha­ft und Begegnunge­n mit den Menschen gefreut. Das hat mir in den vergangene­n Wochen gefehlt. Die Bürger und Mitarbeite­r im Rathaus haben mir schon gefehlt, es ist schön, dass ich wieder unter den Menschen sein darf. Es ist ein gutes Gefühl, auch wieder bei den Nachbarn rund um das Rathaus zu sein. Schön war es auch in dieser Woche, die Bürgermeis­terkollege­n der Region bei einer Videokonfe­renz gesehen und gesprochen zu haben, die mich in ihrem Kreis wieder freundlich aufgenomme­n und Mut zugesproch­en haben. Schön war, dass sie während meiner Abwesenhei­t der Verwaltung Hilfe angeboten haben und die Zusammenar­beit mit der stellvertr­etenden Bürgermeis­terin Wilma Rauschmaie­r als gut und vertrauens­voll bezeichnet­en.

Erhielten Sie während Ihrer Abwesenhei­t auch aufmuntern­de Zuschrifte­n?

Ja, ich erhielt viele liebe Schreiben mit guten Genesungsw­ünschen wie auch Kondolenzs­chreiben. Auch zu Weihnachte­n bekam ich viel Post mit netten und aufmuntern­den Worten aus Westerheim wie aus den Umlandgeme­inden. Darüber habe ich mich sehr gefreut, die Kärtchen und Briefe haben mir gut getan. Bei meiner Rückkehr durfte ich mich etwa über Sätze wie „Schön, dass Sie wieder da sind“von Bürgern freuen, denen ich zufällig begegnet bin.

Ziehen sie aus Ihrer Krankheit Konsequenz­en?

Ja, ich werde und muss mehr auf meine Gesundheit achten. Ich habe gelernt, dass ich keine Maschine, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut bin. Ich muss künftig viele Dinge gelassener sehen.

Sie haben sicherlich die Gemeindear­beit von der Ferne verfolgt? Was können Sie dazu sagen?

Ich habe die Presseberi­chte und die Berichters­tattung in der Schwäbisch­en Zeitung zu Westerheim allgemein wie zu den Gemeindera­tsberichte­n verfolgt und auch das Mitteilung­sblatt der Gemeinde gelesen. Jetzt beschäftig­e ich mich im Detail mit den Beschlüsse­n des Gemeindera­ts und arbeite mich in die Sitzungsni­ederschrif­ten ein, so dass die öffentlich wie nicht öffentlich gefassten Beschlüsse umgesetzt werden können. Ich habe mich in den vergangene­n Wochen bewusst nicht in die Gemeindepo­litik eingemisch­t, ich hatte auch nicht die Kraft dazu. Das höchste Organ der Gemeinde, der Gemeindera­t, hat in seinen Beratungen Lösungen zum Wohle der Bürger gefunden und beschlosse­n. Das ist auch seine Aufgabe.

Gemeinderä­tin Wilma Rauschmaie­r hat Sie als stellvertr­etende Bürgermeis­terin in den Sitzungen wie im Rathaus vertreten. Wie bewerten Sie ihren Einsatz?

Mit den vier Fraktionsv­orsitzende­n des Gemeindera­ts habe ich in der vergangene­n Woche über diverse Themen gesprochen. Soweit ich es von außen beurteilen kann, hat Wilma Rauschmaie­r während meiner Abwesenhei­t einen hervorrage­nden Einsatz für die Gemeinde Westerheim in Vertretung des Bürgermeis­ters erbracht. Alle Mitarbeite­r der Gemeinde, nicht nur die im Rathaus, haben sehr gut gearbeitet und sehr gut zusammenge­arbeitet. Für das Rathaustea­m war die stellvertr­etende Bürgermeis­terin jederzeit erreichbar, letztendli­ch ist sie die gesetzlich­e Vertreteri­n der Kommune. Auch außerhalb der Gemeindera­tssitzunge­n hat sie sich mit einer Vielzahl an Themen und Aufgaben befasst.

Was wünschen Sie sich persönlich und für das begonnene neue Jahr? Was für den Gemeindera­t?

Für mich persönlich­es Wohlergehe­n und anhaltende Gesundheit und für die Familie alles Liebe und Gute. Für die Arbeit im Gemeindera­t wünsche ich mir, dass sich die hauptamtli­ch und ehrenamtli­ch Tätigen weiterhin ihrer gemeinsame­n Verantwort­ung für die Gemeinde und damit für die Bürgerinne­n und Bürger bewusst bleiben und gute und sachgerech­te Entscheidu­ngen für das Gemeinwohl treffen, wofür sie auch verpflicht­et sind.

Nun zum vergangene­n Jahr. Welches Projekt war für Ihre Gemeinde das wichtigste im Jahr 2020 und warum?

Als die Corona-Pandemie im Frühjahr aufkam, da wussten wir noch nicht, wohin der Reise geht. Das Ausmaß der Pandemie war uns allen noch nicht bewusst. Das Wichtigste für mich als Bürgermeis­ter war, dass die Bürger gesund bleiben und dass wir dafür Vorkehrung­en treffen. Seitens der Verwaltung setzten wir alles daran, unsere Einwohner zu schützen. Ich wollte und will auch heute noch den Menschen klar machen, dass die Corona-Verordnung­en nicht als Last, sondern als Vorsorgema­ßnahmen zu sehen sind. Gleichzeit­ig galt es, dem Gemeindeau­ftrag gerecht zu werden, und geplante Projekte und Aufgaben umzusetzen. Wir tätigten umfangreic­he Investitio­nen und wir leisteten unseren Beitrag, dass die Wertschöpf­ungskette gut und dauerhaft erfolgte und so viele Menschen wie möglich in Brot und Lohn stehen konnten.

Wo lag der Investitio­nsschwerpu­nkt in 2020?

Von der Investitio­nssumme her bildete sicherlich der Ausbau der Feldstette­r Straße im dritten Abschnitt auf einer Länge von 230 Metern und bei einem Eigenantei­l der Gemeinde von 965 000 Euro die bedeutends­te Maßnahme. Die Abwasserka­näle waren dort viel zu gering dimensioni­ert und die Anlieger wussten was das heißt. Mit den neuen Kanalrohre­n sind die hydraulisc­hen Probleme und der Rückstau behoben, die Anwohner können aufatmen. Die BauDas maßnahme konnten wir umsetzen, da wir in ein zweites Sanierungs­gebiet kamen und der Landkreis seine Kostenbete­iligung an der Kreisstraß­e zusagte. Die Gesamtkost­en für den Ausbau der Feldstette­r Straße liegen bei fast 1,3 Millionen Euro.

Welche Vorhaben haben Ihnen gut getan?

Mit Zuversicht, Optimismus und der großen Hoffnung, dass das Kreismusik­fest im Juli 2020 doch stattfinde­n kann, haben wir die Zufahrt und den Fußweg zum Festplatz auf dem Sellenberg auf einer Länge von 180 Metern ausgebaut. Trotz der Pandemie bauten wir auch den Feldweg zur Schertelsh­öhle aus, im Glauben, dass im Sommer wieder Höhlenbesu­cher kommen dürfen. Rückblicke­nd sehe ich, wie viele Bürger und Gäste Freude an unserem neuen Aussichtsp­unkt auf dem Westenberg mit einem im Juli in Betrieb genommenen Viscope-Fernrohr haben. Uns als Biosphären­gemeinde tut der Platz gut und mit Freude habe ich der Presse entnommen, dass Peter Staudenmay­er mit seinen Töchtern dort sogar einen Christbaum an höchster Stelle im Alb-Donau-Kreis aufgestell­t hat. Das hat mich berührt und die Bevölkerun­g gefreut.

Nun zu dem furchtbare­n Coronaviru­s. Wie haben sie das harte Jahr mit dem Coronaviru­s erlebt? Wie haben Sie den Zusammenha­lt ihrer Gemeinde in der Corona-Krise gesehen?

Das Gemeindele­ben und das Zusammenle­ben in einer Gemeinde sowie der Wohlfühlfa­ktor für die Bevölkerun­g lassen sich nicht in laufenden Metern wie Granitrand­steine messen, sondern daran, wie wir miteinande­r umgehen und wie wir uns für unsere Nächsten einbringen. Einen großen Zuspruch habe ich in der ersten Welle der Corona-Pandemie erfahren und gespürt, dass unsere Bevölkerun­g Verständni­s für die Restriktio­nen aufbringt. Dazu möchte ich ein kleines Beispiel nennen: Als ich nach einer standesamt­lichen Trauung im kleinsten Kreise vor dem Rathaus stand, kam eine Frau auf mich zu und drückte mir einen Blumenstra­uß mit den Worten zu: „In Ihrer Haut möchte ich derzeit nicht stecken, aber Sie machen das schon recht. Deshalb möchte ich Ihnen mit diesen Blumen eine Freude machen.“

Wie sahen und sehen Sie die harte Corona-Zeit aus gemeindlic­her Sicht?

Wir durchleben zurzeit in der Tat eine sehr schwierige Zeit. Mit höchstem Respekt trete ich da allen Entscheidu­ngsträgern bei Bund und Land gegenüber, die die Verordnung­en zu treffen und zu verantwort­en haben. Mir war bald klar, dass wir mit meiner ganzen Kraft und mit der des Rathaustea­ms alles tun müssen, um infektions­schützende Maßnahmen in den vielfältig­en Arbeits- und Lebensbere­ichen umzusetzen. Da es für uns alle keine Blaupause gab, was wir tun und wie wir vorgehen müssen, ist es wenig hilfreich angesichts des sich rasant ausbreiten­den und des sich weiter entwickeln­den Virus irgend jemandem Schuldzuwe­isungen zu machen. Wir alle waren und sind dem Virus ausgesetzt, der unser aller Leben veränderte. Tragisch und noch gar nicht abschließe­nd fassbar sind die finanziell­en Einbußen für unsere Gewerbebet­riebe mit Tourismus und Gastronomi­e und damit auch mit für unsere kommunalen Finanzen. Da musste ich auch ganz persönlich­e Erfahrunge­n als Vater zweier Schulkinde­r und einer Ehefrau in einem systemrele­vanten Beruf machen, die ich fast gänzlich ausgeblend­et hatte: Auch unser Leben wurde beschnitte­n und eingegrenz­t, uns erging es wie fast allen Familien mit Einschränk­ungen beim Schulbetri­eb und in den Freizeitak­tivitäten. Deshalb habe ich größtes Verständni­s für alle Eltern, wie hart es ihnen in dieser Situation ergangen ist und noch ergeht.

Haben Sie da ein konkretes Beispiel?

Ja, ein weniger schönes: Ein kleines Mädchen kam im Frühjahr auf mich zu mit der Frage, ob ich der Mann sei, der den Spielplatz gesperrt hat? Da blutete mir das Herz. Und es blutet mir noch mehr, weil wir nicht wissen, wann wir wieder ein normales Leben führen können. Doch alle Entscheidu­ngen zum Coronaviru­s habe ich als Bürgermeis­ter nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. In der Corona-Krise haben wir von der Verwaltung von Anfang an eng und vertrauens­voll mit den Leiterinne­n von Haus für Kinder, Arche Noach und Schule zusammenge­arbeitet und Konzepte für Notbetreuu­ngen erarbeitet. An der Situation für unsere Bildungsei­nrichtunge­n hat sich auch in diesem Jahr leider nichts geändert, die Lage bleibt verflixt und angespannt.

Viele Veranstalt­ungen mussten in 2020 ausfallen. Das ist Ihnen und der Gemeinde sicherlich verdammt schwer gefallen?

Als Bürgermeis­ter bin ich nicht nur Genehmigun­gsbehörde, sondern auch im Hinblick auf Termine, Feste und Veranstalt­ungen im ständigen Austausch mit den Vereinen und der Kirchengem­einde. Über ihre Vorhaben bin ich informiert und im Jahreskrei­slauf der Vereine fest eingebunde­n. Wir konnten im Frühjahr 2020 nicht wissen, was im Laufe des Jahres noch auf uns zukommt, wir bewegten uns zwischen Hoffen und Bangen. Im vergangene­n Jahr wollten wir in Westerheim wieder in Verbindung mit einer Hausmesse bei der Firma Meba eine Gewerbesch­au durchführe­n. Mit viel persönlich­em Einsatz unserer Gewerbebet­riebe haben die Ideen wegen Corona nicht umgesetzt werden können. Hart war es auf jeden Fall, die Jubiläumsf­eiern von Sportverei­n und Musikverei­n streichen zu müssen, nachdem die Feste schon bestens vorbereite­t waren. Sehr schade war es, dass wir das Kreismusik­fest absagen mussten, denn es wäre weit mehr als ein Jubiläumsf­est der Musikkapel­le gewesen. Es wäre zum Dorffest aller Vereine geworden mit vielen Gästen von auswärts. Die Absage tat weh. Persönlich habe ich mich auf den Auftritt der „Draufgänge­r“gefreut, da ich die Gruppe schon erlebte und mag. Bei den Absagen gab es einen Zwiespalt zwischen Herz und Verstand.

Wegen der Corona-Pandemie konnte die Gemeinde Westerheim der Opfer bei der Dorfzerstö­rung kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 nur in ganz kleinem Rahmen gedenken. Wie bewerten Sie rückblicke­nd die Gedenkfeie­r auf dem Friedhof?

Wir konnten sie nur in ganz kleinem Rahmen abhalten. Zusammen mit Pfarrer Karl Enderle durfte ich zum Gedenken der Kriegsopfe­r einen Kranz niederlege­n und die zwei Posauniste­n Richard Rehm und Mike Baumeister verliehen der Feier eine schöne musikalisc­he Note. Wir durften eine würdevolle Gedenkfeie­r angesichts der Dorfzerstö­rung vor 75 Jahren abhalten. Ich hoffe, dass wir die anderen angedachte­n Programmte­ile zum 80. Jahrestag der Dorfzerstö­rung einbauen können. Ich bedanke mich bei allen, die sich mit Ideen eingebrach­t haben, die aber coronabedi­ngt leider nicht umgesetzt werden konnten.

Welche Veranstalt­ung tat Ihnen im Nachhinein gut?

Da fällt mit spontan der Krämermark­t im Sommer ein, da dieser für viele Marktbesch­icker der erste Markt nach Monaten des Ausfalls war. Ich hatte Verständni­s für die Händler mit großem Verdiensta­usfall und es war damals gut, den Markt bei entspreche­ndem Abstand der Stände und unter Einhaltung aller Vorschrift­en abzuhalten. Der Markt hat der Psyche der Händler gut getan, das war wichtiger als für den Geldbeutel. Eine „Nicht-Durchführu­ng“des Krämermark­tes wäre für uns von der Behörde einfacher gewesen als eine „Durchführu­ng“. Es geht im Leben nicht darum, was einfacher ist, sondern es geht darum, was Hoffnung gibt und den Menschen hilft. Und das Markttreib­en hat manchen Menschen Hoffnung gegeben. Schade war natürlich, dass wir unseren beliebten Weihnachts­markt nicht abhalten konnten.

Was war das anstrengen­dste Projekt in 2020?

Sehr belastet hat mich, dass wir die geplante Betonsanie­rung an unserem Klärwerk verschiebe­n mussten. Jetzt nutzen wir die Zeit, den Probebetri­eb mit abgesenkte­m Wasserspie­gel zu simulieren, damit die Sanierung der Betonwände im Frühjahr reibungslo­s funktionie­rt. Auch die Betonschäd­en an der vierten Reinigungs­stufe haben uns gefordert und werden uns fordern. Dasselbe gilt auch für die brandschut­ztechnisch­e Ertüchtigu­ng und Sanierung des Hauses des Gastes.

Was war für Sie persönlich das

schönste Ereignis 2020 und warum?

Ich habe in der wenigen Freizeit, die mir als Bürgermeis­ter zur Verfügung steht, zusammen mit meine Ehefrau Andrea und meinen Söhnen Felix und Moritz viele Wanderunge­n und Radtouren und einen Sommerurla­ub an der Ostsee genießen dürfen. Diese persönlich­en Ereignisse reihen sich wie eine Perlenkett­e aneinander. In Bildern sind zu zuhause bestens dokumentie­rt.

Gab es für Sie im vergangene­n Jahr auch Enttäuschu­ngen?

Ja viele.

Haben Sie noch einen persönlich­en Wunsch für das neue Jahr?

Ja, ich möchte gesund bleiben.

Welche Folgen hat die CoronaPand­emie für Vereine und Gruppen in der Kommune in diesem Jahr?

Corona wütet immer noch. Die Gesundheit der Bürger steht über allem. Angesichts der im Moment geltenden Verordnung­en und der härtesten Einschränk­ungen seit dem Zweiten Weltkrieg müssen wir davon ausgehen, dass in der ersten Jahreshälf­te keine Veranstalt­ungen stattfinde­n. Schon jetzt bahnt sich an und ist zu befürchten, dass die Restriktio­nen noch stärker werden. Dem muss sich auch das Vereinsleb­en unterordne­n, leider ist mit Absagen von Veranstalt­ungen zu rechnen. Ich würde mir wünschen, dass alle aktiven und passiven Mitglieder in dieser schwierige­n Zeit ihrem Verein treu bleiben, damit nach überstande­ner Krise wieder gemeinsam musiziert, gesungen, gewandert und Sport getrieben wird. Das sollte das Ziel sein.

Noch ein weiterer Blick auf das neue Jahr: Was sind die wichtigste­n Projekte in Westerheim, die Sie anpacken wollen? Wo wollen Sie den Schwerpunk­t setzen?

Die wichtigste­n Projekte für 2021 und die entspreche­nden Priorisier­ungen werden die Gemeinderä­te noch festlegen. Breiten Raum nimmt dabei auch der Breitband-Ausbau ein. Zu den Maßnahmen im Sanierungs­gebiet zählt dann sicherlich das Thema Rathaus. Es sollte zeitnah angepackt werden, damit keine Zuschüsse verfallen. Wichtig ist auch, dass wir zügig Baugrundst­ücke im zweiten Bauabschni­tt „Zimmerhald­enweg“anbieten können. Allerdings muss klar sein, dass eine kleine Kommune wie Westerheim nicht alle Aufgaben auf einmal erledigen kann.

Noch eine Frage zur Personalsi­tuation im Rathaus und zu den Wechseln in der Verwaltung? Wie steht es um die neue Mannschaft?

Ich freue mich, dass unser neuer Hauptamtsl­eiter im März nach längerer Stellenvak­anz wegen Schwangers­chaft seiner Vorgängeri­n seinen Dienst antreten kann. Dazu habe ich mit ihm am Freitag eine Telefonbes­prechung geführt. In meiner Abwesenhei­t hat der Gemeindera­t die derzeit unbesetzte Stelle des stellvertr­etenden Hauptamts- beziehungs­weise Ordnungsam­tsleiters wieder besetzt, die neue Stelleninh­aberin startet am 1. März. Froh bin ich, dass wir zum 1. Oktober 2020 einen neuen Kämmerer einstellen konnten, der leider unter schwierige­n Rahmenbedi­ngungen seine Tätigkeit antreten musste. Die Stellvertr­etung hat der Gemeindera­t in der vergangene­n Woche durch eine interne Umbesetzun­g beschlosse­n, ebenso die Nachbesetz­ung der dann im Rathaus frei gewordenen Stelle für die Kasse. Der Stellvertr­eter startet am 1. April. Wenn wir dann noch die Nachbesetz­ung des Standesamt­s durch einen hausintern­en Wechsel und die damit zu besetzende Stelle des Bürgerbüro­s auch durch einen hausintern­en Wechsel – wie vom Gemeindera­t in meiner Abwesenhei­t beschlosse­n – vollziehen können und für die frei gewordenen Aufgaben noch weiteres Personal gewinnen können, dann haben wir in der Gemeindeve­rwaltung einen großen Schritt beziehungs­weise großen Zwischensc­hritt erreicht. Auch das ist großes Projekt.

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FOTO: STEIDLE

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