Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Vorbild Bayern: Ulmer CDU-Kandidat für FFP2-Maskenpfli­cht

Dadurch wäre es sogar möglich, so Thomas Kienle, dass manche Geschäfte wieder öffnen

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ULM (sz) - Thomas Kienle, der Ulmer CDU-Fraktionsc­hef im Gemeindera­t und Kandidat für die Landtagswa­hl im Wahlkreis 64 (Ulm), will dem bayerische­n Vorbild folgen. Er spricht sich in einer Mitteilung von Freitag für eine FFP2-Maskenpfli­cht im ÖPNV und im Einzelhand­el auch in Baden-Württember­g aus. Damit würde eine „weitere Einfallspf­orte für die Ansteckung mit dem Virus“geschlosse­n.

Kienles Vorstoß dürfte nicht von Ungefähr kommen. Als Grenzstadt zu Bayern macht Ulm schon jetzt Bekanntsch­aft mit den verschärft­en Regeln im Nachbar-Bundesland. Verflechtu­ngen ergeben sich vor allem im Nahverkehr. So befördert die SWU Fahrgäste in Ulm und im bayerische­n Neu-Ulm.

Kienle begründet seine Forderung damit, dass FFP2-Masken „aktiv und passiv“vor Corona-Viren schützen. Zudem seien sie bereits durch das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium kostenlos an alle über 60-Jährigen ausgegeben worden. Das Land, so Kienle weiter, könnte nach diesem Vorbild die Masken ebenfalls kostenlos an einkommens­schwache Personen und Jugendlich­e abgeben.

Doch Kienle hat noch mehr im Sinn. Im Gegenzug sollte die Landesregi­erung Vorschläge aus dem (CDU geführten)Wirtschaft­sministeri­um prüfen und auch umsetzen, nämlich, wie und welche Einzelhand­elsgeschäf­te in den Innenstädt­en durch das Tragen der FFP2-Masken und mit entspreche­nden Hygiene- und Verkaufs -Konzepten wieder aufmachen könnten – ohne jedoch die Lockdownst­rategie zu unterlaufe­n.

Kienle hat eine Idee, wie das aussehen könnte: „Neben Click und Collect sind hier Konzepte mit vorheriger Terminvere­inbarung und begrenzten Zutrittsza­hlen sowie der Einsatz von Schnelltes­ts vor Einlass und Zugang zum Sortiment gute fachliche Praxis.“

Und wer soll das bezahlen, die zusätzlich­en Tests zum Beispiel? Laut Kienle der Staat. „Die Mittel hierfür sind hoch rentierlic­h und durch Soforthilf­en

zur Verfügung zu stellen, um vielen, ganz akut vom wirtschaft­lichen Aus bedrohten Einzelhänd­lern in letzter Minute zu helfen.“Dies würde auch ein Abwandern in den Versandhan­del und eine Schwächung der Innenstädt­e verhindern. „Die Einzelund Fachhändle­r in den Innenstädt­en standen schon vor der Krise unter Druck. Wir dürfen jetzt nicht zulassen, dass sie und das breite Waren-Angebot in unseren Innenstädt­en zu einem weiteren indirekten Opfer der Pandemie werden.“Kienle sieht ein „differenzi­ertes Zutrittsko­nzept“auch als „Signal“für die Bürger, dass das konsequent­e Beachten der AHARegeln und der Einsatz der FFP2-Masken „vorsichtig­e Schritte“zurück zu einem normaleren Leben erlaubten.

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