Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zurück zu alter Stärke?

Regionalli­ga Südwest: Gegen Freiburg II stand Anton Fink abermals nicht im Kader der Spatzen

- Von Gideon Ötinger

ULM - Das erste Halbjahr 2021 in der Fußball-Regionalli­ga Südwest hat gerade erst begonnen, aber sein Auftakt war recht verheißung­svoll. Im Topspiel gewann der SSV Ulm 1846 Fußball gegen Freiburg II, während die Konkurrent­en um die oberen Tabellenpl­ätze schwächelt­en. Nun herrscht dort eine Enge, die für reichlich Spannung in den kommenden Wochen sorgen kann. Vier Plätze Rückstand haben die Spatzen auf den Tabellener­sten FSV Frankfurt, ein Ziel in der Partie gegen Freiburg war es, durch einen Sieg den Anschluss an die Spitze zu halten, und das ist dem Team von Trainer Holger Bachthaler in einem umkämpften Spiel dank des 2:0 gelungen. Einer stand dabei jedoch wieder nicht im Kader: Stürmer Anton Fink.

Er war im Sommer vom Zweitligis­ten Karlsruher SC an die Donau gewechselt und unterschri­eb dort einen Vertrag bis zum Sommer 2022. Im Gepäck hatte er die Empfehlung als Rekordtors­chütze der Dritten Liga. Es war ein für Ulmer Verhältnis­se glamouröse­r Wechsel, der begleitet wurde von Hoffnungen der Fans, dass die Spatzen nun konsequent­er in der Chancenver­wertung werden würden. Obwohl Fink anfänglich noch geschont wurde, weil er zuvor eine Verletzung auskuriert hatte, zeigte er in Testspiele­n und im WFVPokal, wozu er fähig ist. In der Liga zeichnete sich aber ein anderes Bild: In neun Einsätzen traf er lediglich ein Mal und legte zwei Treffer auf. Chancen, um an dieser Statistik zu arbeiten, hat er vom Trainertea­m bekommen, doch ließ sie zu oft ungenutzt. Spielte er, war von seinem Offensivdr­ang, den er in Karlsruhe so oft an den Tag gelegt hatte, nur wenig zu sehen. So stand er zuletzt am 12. Dezember gegen Stadtallen­dorf im Kader, gegen Alzenau, Kassel und eben Freiburg war er nicht mehr dabei. Am Telefon wollte er sich zu seiner Situation bei den Spatzen nicht äußern. Klar dürfte sein, dass er mit ihr nicht zufrieden ist – genau wie der Verein, der ebenfalls auf eine Leistungss­teigerung hofft.

Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für diese Leistungss­teigerung, um die Qualität unter Beweis zu stellen, die Fink sehr wohl besitzt. Gegen Freiburg II hatte sein Sturmkolle­ge Steffen Kienle nach einem harten Foul die Rote Karte gesehen, drei Spiele wird er seinem Klub deshalb fehlen, hat das Sportgeric­ht entschiede­n. Die Spatzen haben dem Urteil zugestimmt. Weil auch Ardian Morina wegen seiner schweren Knieverlet­zung weiterhin ausfallen wird, tun sich somit Lücken in der Offensive der Ulmer auf. Holger Bachthaler:

„Ich hoffe, dass Anton die Möglichkei­t nutzt, auf sich aufmerksam zu machen.“

Ein Fink in alter Stärke würde den Spatzen guttun. Auch, wenn Felix Higl und Nicolas Jann mit ihren Toren gegen Freiburg noch mal unterstric­hen haben, wie torgefährl­ich sie sind, bleibt die Chancenver­wertung immer noch der größte Knackpunkt der Ulmer, die sich ansonsten insbesonde­re in der Defensive kaum etwas vorzuwerfe­n haben in dieser Spielzeit – abgesehen von ihrer Auswärtssc­hwäche im vergangene­n Jahr. Pirmasens, der Ulmer Gegner am Samstag (14 Uhr), gehört zu der Sorte Teams, gegen die sich die Spatzen im bisherigen Saisonverl­auf häufig schwergeta­n haben. Stattfinde­n wird die Begegnung wie berichtet für die Ulmer nicht auswärts, sondern wegen des Heimrechtt­ausches auf dem Kunstrasen­platz am Donaustadi­on.

Eigentlich ja ein gutes Omen für die heimstarke­n Spatzen, nur ist die Sache mit dem Heimvortei­l ohne Zuschauer eher Makulatur. „Der einzige Vorteil besteht darin, dass wir keine Anreise haben“, erklärt Holger Bachthaler. Ein Nachteil wiederum ist die Feldgröße des Kunstrasen­platzes, sie ist relativ gering. „Da werden wir die Räume kaum bekommen“, sagt Ulms Trainer.

Umso wertvoller wäre für Bachthaler und den SSV ein erfahrener Stürmer wie Fink, der ganz genau weiß, wie man die nötigen Räume bekommt. Starke Optionen in der Offensive zu haben ist auch insofern wichtig, da die Saison noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wenn sie wie geplant zu Ende gespielt wird, wonach es derzeit aussieht. „Es ist gut, dass wir weiter unserem Beruf nachgehen können“, sagt Anton Fink. Jetzt sei das Ziel, die nächsten drei Punkte einzufahre­n. Vielleicht ja dieses Mal mit seiner Beteiligun­g.

Übertragun­g: Einen Livestream der Partie gibt es unter

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www.spatzentv.de

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