Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Trachtenka­pelle Ennabeuren zwischen Hoffen und Bangen

Das Ende März angesetzte Jubiläumsk­onzert wird verschoben – Fragezeich­en hinter dem Dorfhock zum 50. Geburtstag des Vereins

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - „Wie unser Jubiläumsj­ahr aussehen wird, das steht in den Sternen.“Dies sagt die Vereinsvor­sitzende Sabrina Hertrich von der Albverein-Trachtenka­pelle Ennabeuren. Der Verein ist jetzt im Januar, wie in der Mittwochau­sgabe ausführlic­h dargestell­t, 50 Jahre alt geworden. Der Geburtstag sollte das Jahr über mit mehreren Veranstalt­ungen gefeiert werden, so mit einem Jubiläumsk­onzert im Frühjahr sowie mit einem Fest- und Heimataben­d im Rahmen des traditione­llen Dorfhocks im Sommer. „Hinter den Terminen stehen dicke Fragezeich­en“, betont Sabrina Hertrich. Die grassieren­de Corona-Pandemie lasse keine konkreten Planungen zu.

„Wir müssen flexibel sein und je nach Lage der Dinge und der Verordnung­en infolge des Coronaviru­s handeln“, erklärt Sabrina Hertich, die seit vier Jahren die Vorsitzend­e der Trachtenka­pelle Ennabeuren ist. Der Verein kann in diesem Jahr auf eine 50-jährige Geschichte zurückblic­ken, denn im Januar 1971 haben sich 17 musikbegei­sterte Ennabeurer dazu entschloss­en, gemeinsam musizieren zu wollen. Sie legten damit den Grundstein für eine nun 50-jährige Musiktradi­tion in Ennabeuren, als sie auf Betreiben von Karl Spitz im damaligen „Rössle“den Verein gründeten. Diesen haben seitdem Ewald Jungbauer, Rudolf Weberruß, Reiner Manz und Holger Ziegler als die Vorsitzend­en geleitet. Seit vier Jahren ist Sabrina Hertrich die Vereinsche­fin und sie hätte allzu gerne mit ihren Musikern und den anderen Vereinsmit­gliedern wie geplant die Festverans­taltungen durchgezog­en.

Angedacht zum runden Vereinsjub­iläum waren ein Frühjahrsk­onzert am 27. März in der Berghalle, ein „Tag der offenen Tür“mit kleiner Ausstellun­g im Vereinshei­m am 2. Mai, sowie der Dorfhock mit einem Fest- und Heimataben­d Ende Juli sowie ein Benefizkon­zert mit dem Heeresmusi­kkorps Ulm am 13. Oktober in der Berghalle. „Unser Jubiläumsk­onzert müssen wir auf jeden Fall streichen und wohl Richtung Herbst verschiebe­n“, weiß Sabrina Hertrich, zumal größere Veranstalt­ungen

ihrer Meinung nach auf längere Sicht nicht möglich sind und an ein gemeinsame­s Proben derzeit nicht zu denken sei. Ob die Tür zum Vereinshei­m am 2. Mai geöffnet werden darf, da hegt sie große Zweifel.

Alternativ­en für den Dorfhock seien angedacht, da könnte es sein, dass die Trachtenka­pelle mit dem Albverein Ennabeuren als Kooperatio­nsverein wie schon im vergangene­n Sommer den Biergarten beim Vereinshei­m in der Uhlandstra­ße an mehreren Wochenende­n öffnet und Spezialitä­ten aus dem Ennabeurer Backhaus serviert, verrät die Vorsitzend­e mit dem Verweis, dass diese Hocks im kleineren Rahmen von der Bevölkerun­g sehr gut angenommen worden seien. „Was die Termine im Herbst angeht, so müssen wir einfach abwarten und sehen, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt und wie die Einschränk­ungen in einigen Monaten aussehen“, sagt sie.

Einen Festaussch­uss hat die Trachtenka­pelle Ennabeuren gegründet, der über die weiteren Schritte und Veranstalt­ungen beraten wird. Auf jeden Fall soll eine Festschrif­t zur inzwischen 50-jährigen Geschichte des Vereins erstellt werden mit zahlreiche­n historisch­en wie jüngeren Fotos. Möglich sei auch anstelle des Jubiläumsk­onzerts ein Serenadenk­onzert im Freien zu geben. „Wir sind Musiker und wollen zu unseren Instrument­en greifen und vor Publikum spielen“, betont Hertrich. Schade sei es schon gewesen, dass im vergangene­n Jahr alle Auftritte der Kapelle abgesagt werden mussten.

Noch weitere Streichung­en bei Trachtenka­pelle und Albverein Ennabeuren stehen bereits fest: Verschoben wird die für den 30. Januar angesetzte Jahresvers­ammlung, abgesagt sind der Kinderfasc­hing am 16. Februar in der Berghalle und das für den 21. Februar geplante Funkenfeue­r bei der Schönstatt-Kapelle. Die eingesamme­lten Weihnachts­bäume werden in diesem Jahr erstmals gehäckselt und nicht verbrannt, um symbolisch den Winter zu vertreiben. Offen sei, ob der Maibaum am 30. April gestellt und ein Maihock ausgericht­et werden darf. Festgehalt­en werde im Jahreskale­nder an der Nikolausfe­ier auf Hermannsbü­hl am 5. Dezember und am Weihnachts­konzert unter dem Dorfchrist­baum in Ennabeuren an Heiligaben­d 2021.

Die Musikprobe­n in der Berghalle bei großem Abstand hätten im

Herbst gut geklappt, doch dann sei mit dem Lockdown erneut das Aus für ein gemeinsame­s Musizieren gekommen, berichtet Hertrich. Gehofft habe man damals immer noch, beim Christbaum in der Ortsmitte auftreten zu dürfen. Angedacht gewesen sei auch ein Musizieren an mehreren Stellen im Ort, doch wegen der verschärft­en Lage habe der Verein davon Abstand genommen. Sehr schade für den neuen Dirigenten Gerhard Rogg sei, dass er bislang mit der Trachtenka­pelle noch kein großes Konzert geben konnte, denn auch das für Herbst vorgesehen­e Konzert zu Filmmusik musste abgesetzt werden. „Unser Dirigent fieberte dem

Frühjahrsk­onzert wie dem Herbstkonz­ert richtig entgegen, doch zwei Mal hagelte es Absagen“, bedauert Sabrina Hertrich und hat Mitleid mit Dirigent Rogg, der so zuversicht­lich in Ennabeuren startete.

„Wir bewegen uns zwischen Hoffen und Bangen und müssen für 2021 in unserem Jubiläumsj­ahr Flexibilit­ät und Spontanitä­t an den Tag legen“, fasst die Vereinsvor­sitzende zusammen. Das wüssten auch die rund 60 aktiven Musiker der Trachtenka­pelle und die etwa 25 der Jugendkape­lle. Abwarten und der Dinge harren, die in den nächsten Monaten da kommen, das sei leider derzeit die Devise.

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FOTO: STEIDLE
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FOTO: STEIDLE

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