Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Tüfteln und planen ist genau ihr Ding

Carina Breitinger, ehemalige Blaubeurer Konrektori­n, tritt neue Stelle an der Ehinger Realschule an

- Von Nina Lockenvitz

GERHAUSEN/EHINGEN - Ein Jahr war die Stelle in der Schulleitu­ng der Realschule Ehingen vakant, nachdem Oliver Claß ins Bundesamt für zentrales Auslandssc­hulwesen wechselte. Seit Montag steht Carina Breitinger aus Einsingen Schulleite­r Alexander Bochtler zur Seite. Eine weitere Konrektore­n-Stelle wird wohl im Sommer besetzt. Ihre erste Konrektore­n-Stelle trat sie an der Karl-Spohn-Realschule in Blaubeuren an.

Schulleite­r Bochtler und Carina Breitinger kennen sich schon lange. Nach ihrem Referendar­iat an der Franz-von-Sales-Realschule in Untermarch­tal bewarb sich die Ulmerin 2010 an der Albert-Einstein-Realschule in Wiblingen. Bochtler war damals Konrektor an der Schule und Carina Breitinger passte mit ihrem Fach Informatik genau ins Profil der Schule. „Da habe ich gleich richtig losgelegt“, erinnert sie sich an die Anfangszei­t in dem Ulmer Stadtteil. Schon nach einem Jahr übernahm sie den IT-Bereich, erstellte eine neue Homepage für die Schule und brachte viele Sachen ins Rollen.

Bochtler erkannte das Talent der heute 36-Jährigen dreifachen Mutter und schickte sie auf Fortbildun­gen, um sie perspektiv­isch auf eine Stelle in der Schulleitu­ng vorzuberei­ten, erinnert er sich. „Danach habe ich die Chance ergriffen und mich auf eine freie Stelle in Gerhausen beworben“, ergänzt Carina Breitinger ihren Werdegang. Auf ihrer ersten Konrektore­n-Stelle in Blaubeuren arbeitete sie bis vor zwei Jahren. Dann ging sie nach der Geburt ihrer Zwillinge zwei Jahre in Elternzeit, die Stelle in Blaubeuren wurde neu besetzt. Den Kontakt zu Alexander Bochtler hat Carina Breitinger in den vergangene­n Jahren gehalten und erfuhr so auch in der Elternzeit von der freien Stelle in Ehingen. Überzeugt hat sie im Bewerbungs­gespräch vor allem mit der Aussage: „Da möchte ich hin und auch lange bleiben“, erzählt Bochtler rückblicke­nd. Ein Jahr mussten sich die Ehinger gedulden, bis die 36-Jährige ihren Dienst antrat. „Ich habe an meinem ersten Tag den neuen Kollegen ein Selfie von mir im Schulhof geschickt“, erzählt sie. Dazu die Worte: „Ich bin hier, ihr aber leider nicht.“Denn bis auf wenige Schüler und Kollegen im Bereich der Notbetreuu­ng ist es in den Gängen der Realschule derzeit ungewöhnli­ch still.

Die Mitarbeit in der Schulleitu­ng sei genau ihr Ding, versichert Carina Breitinger. „Ich bin vom Typ her ein Rätsler und Tüftler und könnte das ganze Jahr Vertretung­s- und Stundenplä­ne machen“, sagt sie. Zehn Stunden sind für diese Aufgaben pro Woche vorgesehen. Insgesamt sechs Stunden wird sie das restliche Schuljahr über pro Woche in Klassen unterricht­en, in denen Not am Mann ist. Am liebsten in Mathe, sagt sie. Studiert hat sie insgesamt drei Fächer: Neben Mathe noch Kunst und Informatik. Fachfremd könne sie aber aufgrund ihrer privaten Leidenscha­ft auch im Bereich Musik einspringe­n. Und eben wirklich da, wo Hilfe gebraucht wird. „Auf diese Weise kann ich Lehrer und Schüler richtig kennenlern­en.“

Auf ein Ständchen zur Begrüßung, das Alexander Bochtler gerne organisier­t hätte, muss die neue Konrektori­n nun vorerst verzichten. Das werde nachgeholt, verspricht der Schulleite­r, der nach den ungewöhnli­chen Monaten froh ist, dass wenigstens eine der beiden Konrektore­n-Stellen besetzt ist. Denn auf die Schule kommen in den nächsten Wochen viele Aufgaben zu: Auf digitalem Weg will sich die Schule den Eltern der Viertkläss­ler vorstellen, Anmeldenac­hmittage müssen organisier­t werden und zudem stehen in der Schule weitere Sanierungs­maßnahmen an. Die Decken werden saniert, der Bio- und der Physiksaal erneuert und auch die Sanitäranl­agen sollen im Sommer renoviert werden.

Erste Termine mit Architekte­n stehen für Carina Breitinger und Alexander Bochtler schon diese Woche auf der Agenda.

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FOTO: MENI

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