Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Genügend Zeit, um sich vorzubereiten
Dieser Leserbrief erreichte die Redaktion der „Schwäbischen Zeitung“in Laichingen zur Berichterstattung zum Thema Müll und den Schwierigkeiten bei der Abfuhr von Gelben Säcken – verbunden mit einem Kommentar der SZ-Redaktionsleiterin Maike Scholz. Der Leserbrief-Schreiber kann die Meinung der Redakteurin nur teilweise teilen und erklärt im Leserbrief seine Gründe dafür:
Dass wir viel zu viel Plastikmüll verursachen, ist ein anderes Thema und gehört nicht zum Entsorger-Problem. Das Problem hier ist das Duale System. In unserem plastikverpackten Einkauf ist der Entsorgungspreis bereits mit eingepreist. Würden wir unsere Gelben Säcke selbst abrechnen müssen, sähe manches anders aus. So zum Beispiel der Kampf der Entsorgungsfirmen um die sehr profitablen Aufträge. Und hier muss ich mich wahrlich über die Ausführungen der Firma Knettenbrech + Gurdulic Süd sehr wundern. Als Entschuldigung für das Versagen wird angegeben, man ersetze drei andere Entsorger, man kennt das Gebiet noch nicht und natürlich Personalprobleme, vom Wintereinbruch ganz abgesehen. Dies alles weiß diese Firma schon sehr lange, spätestens nach dem Zuschlag, und hatte genügend Zeit, sich darauf vorzubereiten. Auch der Wintereinbruch ist nichts neues. Der kommt in der Regel jedes Jahr. Aber wenn man eben mit veraltetem Gerät arbeitet und sich auch nicht vorbereitet, kann man preislich bei Ausschreibungen die Nase vorn haben, kommt aber seinem gut bezahlten Auftrag nicht nach. Nebenbei, Personalprobleme gibt es oft, wenn die Chemie im Betrieb nicht stimmt. Es gibt wirklich keinen Grund, diesem neuen Entsorger eine „Lernkurve“zuzugestehen.
Ernst Joachim Bauer, Laichingen