Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
AWO-Pflegeheim ist nun offiziell eröffnet
AWO will ein „offenes Haus“mit möglichst vielen Verbindungen zu Vereinen und Gemeinde
NELLINGEN - Bis die ersten Bewohner einziehen dauert es noch ein paar Tage, aber mit einem Fototermin in kleiner Runde hat die AWO Württemberg zusammen mit Vertretern der Gemeinde Nellingen das neue Pflegeheim nun offiziell eröffnet. Das neue Pflegeheim welches nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit für rund 6,6 Millionen Euro in der Römerstraße 37 entstanden ist, bietet ab sofort Platz für 30 Senioren. Bürgermeister Christoph Jung lobte das Projekt als großen Schritt für die Infrastruktur der Gemeinde.
Insgesamt 14 Einrichtungen betreibt der Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt in Württemberg aktuell, Tendenz steigend, denn das nächste Projekt in Öhringen steht schon in den Startlöchern, wie der Geschäftsführer der AWO Württemberg, Marcel Faißt am Montagmittag stolz verkünden konnte. Faißt überreichte zusammen mit Nils OpitzLeifheit, Vorsitzender AWO Württemberg, dem neuen Einrichtungsleiter, Matthias Endreß, symbolisch den Schlüssel zur Einrichtung. Nach Lonsee und Amstetten sei Nellingen nun die dritte Einrichtung seiner Organisation im nördlichen Alb-Donau-Kreis. „Wir versprechen uns dadurch natürlich Synergieeffekte, sowohl was die Verpflegung und die damit verbundenen Dienstleistungen, wie beispielsweise „Essen auf Rädern“angeht, als auch besonders im Personalbereich“, erklärte Marcel Faißt beim offiziellen Einweihungstermin, der wegen Corona nun kleiner als geplant und etwas später stattfinden musste.
Richtig gefeiert soll die Eröffnung dann im Sommer werden, immer vorausgesetzt die Lage der Pandemie lasse dies dann zu, heißt es von der Einrichtungsleitung. Für Matthias Endreß und Kathrin Koch, die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin, ist es besonders wichtig, dass das neue Pflegeheim in Nellingen ein „offenes Haus“wird. „Wir wollen uns nicht nur gut mit der Gemeinde und den
Vereinen vernetzen, wir wollen auch, dass sie bei uns zu Gast sind und wir interessante Kooperationen in Sachen Sport, Kirche und verschiedenen Freizeitbeschäftigungen anbieten. Zudem haben wir einen kleinen Multifunktionsraum, in dem beispielsweise Vereinssitzungen oder ähnliches abgehalten werden können“, so Matthias Endreß.
Herbert Bühler, der sowohl als Gemeinderatsmitglied als auch als Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Nellingen (WVN) beim Eröffnungstermin anwesend war, freute sich über dieses Angebot und versprach dies für eine Gremiumssitzung zu nutzen. Denn nun, mit der Eröffnung, ist die passive Partnerschaft der AWO auch zur aktiven in der WVN geworden. Sowohl Marcel Faißt als auch Herbert Bühler lobten die gute Kooperation vor und während der Bauphase. Betreiber und Gemeinde hätten stets auf Augenhöhe agiert und sich in allen Fragestellungen gut ausgetauscht. Nellingens Bürgermeister Christoph Jung sieht das genauso. Er freut sich über das gelungene Projekt in seiner Gemeinde. „Strukturell ist das ein großer Schritt für Nellingen. Der Bedarf an Pflegeeinrichtungen wächst stetig und es ist gut ein so modernes Haus hier zu haben, in dem sich die Bürger, welche dieses Angebot nutzen wollen, wohlfühlen können.
Bei einem kurzen Rundgang durch das neue Gebäude konnten sich die Vertreter der Gemeinde ein Bild von den hohen Standards und dem gemütlichen Ambiente des Hauses machen. „Sitzecken mit gemütlichen Sesseln und großen Fenstern sorgen für natürliches Licht und ein offenes Raumbild. Hier können Bewohner sich zum Austausch treffen, ein gutes Buch lesen oder auch einfach nur beobachten was draußen auf der Straße vor sich geht“, erläutert Einrichtungsleiter Matthias Endreß. Zudem komme ein offener Speisesaal im ersten Stock, in dem ein offener Mittagstisch angeboten werden soll, sobald es die Corona-Situation zulässt. Im Außenbereich können sich die Bewohner dann bei gutem Wetter ebenfalls ihre Rückzugsorte schaffen. Die Einrichtung nimmt zudem teil am Projekt #wirpflanzenundpflegen. Die AWO Württemberg setzt sich mit diesem für die Verbreitung alten, samenfesten Saatgutes sein. Dies wird rund um die Enrichtung vorrangig angepflanzt, dieses Saatgut wird auch an Interessierte aus Nellingen verteilt werden.
Nachdem die ersten Bewohner eingezogen sind, es sind noch nicht alle Zimmer vergeben, wird dann auch ein Impfteam des Kreisimpfzentrums das Haus besuchen und Bewohnern sowie Mitarbeitern eine Impfung ermöglichen. „Danach wird das Impfteam in regelmäßigen Abständen immer wieder kommen, sodass auch neu hinzugekommene Bewohner die Möglichkeit des Impfschutzes erhalten, erklärt Matthias Endreß.