Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Auch die Nonnen in Untermarch­tal tanzen

Weltweiter Hit begeistert die Menschen in Corona-Zeiten und nun auch im Kloster

- Von Selina Ehrenfeld

UNTERMARCH­TAL - Wie ein Song zum weltweiten Hit wird, das kann man sich nicht immer logisch erklären. Im Fall von „Jerusalema“ist es jedoch klar: Das afrikanisc­he Lied hat Menschen auf der ganzen Welt zum Tanzen gebracht. Und das in einer Zeit, in der vielleicht nicht jedem nach Tanzen war. Auch die Barmherzig­en Schwestern vom Heiligen Vinzenz im Kloster Untermarch­tal konnten sich der Faszinatio­n an dem Hit nicht entziehen und haben ebenfalls den entspreche­nden Tanz zu dem Lied einstudier­t. Heraus kam ein kurzes Video, das innerhalb von wenigen Stunden nach dem Hochladen auf Sozialen Medien wie Facebook oder YouTube Tausende Menschen erreichte und mehrmals geteilt wurde. Damit reihen sich die Schwestern in eine lange Liste ein: Ob das Personal am Flughafen Stuttgart, italienisc­he Marinesold­aten oder Ärzte und Krankensch­western in Krankenhäu­sern auf der ganzen Welt – Sie alle tanzen mit den gleichen Bewegungen zu „Jerusalema“von DJ Master KJ.

Initiiert hat den Videodreh in Untermarch­tal Schwester Judith, die in Schwäbisch Gmünd lebt. „Ich finde, das Video hat sich schon gelohnt, allein deshalb, weil wir so viel Spaß damit hatten“, sagt sie. Das Lied verbreite fröhliche Stimmung „und genau diese Lebensfreu­de darf nicht verloren gehen“, so die Schwester, die hofft, dass nun auch die Schwestern in Tansania und Äthiopien ein Video drehen werden. Inhaltlich passt der Song sehr gut zum Kloster Untermarch­tal. Denn der Liedtext handelt davon, wie Gottes Führung und Schutz erbeten wird. Und gerade in Zeiten wie diesen, so mutmaßte der Urheber des Songs einmal in einem Interview, kann ein solches Lied umso besser bei den Menschen auf der ganzen Welt ankommen. Es verbindet die Menschheit, die sich doch gerade aufgrund der Pandemie voneinande­r isolieren muss. Die eigentlich­en Tanzschrit­te zu dem Lied stammten aus Südafrika und wurden später von jungen Angolanern verfeinert. Schnell wurde daraus das Internet-Phänomen „Jerusalema DanceChall­enge“, bei der auch etliche klösterlic­he Einrichtun­gen mitgemacht haben. Überall auf der Welt wird der gleiche Tanz getanzt, um sich einander verbunden zu fühlen – und nun auch in Untermarch­tal.

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FOTO: PR

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