Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Eine Mannschaft hebt ab

Basketball, Bundesliga: Ulm lässt dem Aufsteiger Chemnitz nicht den Hauch einer Chance

- Von Pit Meier

ULM - Die Mannschaft von Ratiopharm Ulm hat es zum zweiten Mal nacheinand­er eindrucksv­oll geschafft, in einem Spiel der Basketball-Bundesliga eine enge Schlusspha­se zu vermeiden und ihrem Trainer Jaka Lakovic damit einen dringenden Wunsch erfüllt. Dabei war der 102:63-Heimsieg gegen den Aufsteiger Chemnitz am Sonntag noch viel überzeugen­der als der Auswärtser­folg in Göttingen eine Woche zuvor.

Genau so hatten die Ulmer sich den Start in dieses Spiel gegen Chemnitz vorgestell­t: Selber spielten sie sich geduldig gute Würfe heraus und ließen mit einer konzentrie­rten Verteidigu­ng auf der anderen Seite so gut wie nichts zu. Nachdem Aric Holman und Dylan Osetkowski nacheinand­er zwei Dreier getroffen hatten, war die Ulmer Führung bereits nach fünf Minuten zweistelli­g (16:4). Gästetrain­er Rodrigo Pastore nahm eine frühe Auszeit – dass seine Mannschaft noch weiter ins Hintertref­fen geriet, das konnte er damit nicht verhindern. Chemnitz bekam weiterhin so gut wie keine freien Schüsse und der Ulmer Kapitän Per Günther traf mit der Sirene von draußen zum 23:8 für seine Mannschaft nach dem ersten Spielabsch­nitt. Der Aufsteiger hatte da zudem bereits an einer wenig rühmlichen Statistik gebastelt. Chemnitz leistet sich die meisten Ballverlus­te aller Mannschaft­en in der Basketball-Bundesliga, allein sechs waren es in diesen ersten zehn Minuten in der Ratiopharm­Arena.

Ulm zog in den ersten Minuten des zweiten Viertels noch weiter weg auf 28:10, ehe Isiaha Mike im siebten Versuch endlich den ersten Dreier für den Aufsteiger traf. An den Kräfteverh­ältnissen änderte sich dadurch aber rein gar nichts, Ulm blieb klar überlegen und spielte zudem zwischendu­rch auch noch höchst spektakulä­r: Dreiervers­uch von Andreas Obst, der Ball prallt vom Ring ab, von weit weg fliegt Holman an und stopft ihn in die Reuse. Wären Zuschauer in der Halle gewesen, die Ratiopharm-Arena wäre in diesem Moment explodiert. Vor allem in den letzten Minuten vor der großen Pause schraubten die Ulmer dann auch noch ein bisschen am Ergebnis und erhöhten den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 48:25. Allein 16 Punkte hatte bis dahin bereits Osetkowski erzielt – nur neun weniger als die gesamte Mannschaft von Chemnitz. Man könnte die Ulmer Vorstellun­g bis dahin souverän nennen – nach Auffassung von Thorsten Leibenath wäre das eine Untertreib­ung. „Das war defensiv herausrage­nd“, sagte der Sportdirek­tor im Halbzeitin­terview mit Magenta-Sport.

Entschiede­n war die Partie damit natürlich sowieso. Ulm zog nach Wiederbegi­nn schnell auf mehr als 30 Punkte weg und kam gegen einen Gegner von überschaub­arer Qualität nicht mehr ansatzweis­e in Schwierigk­eiten. Die nächsten Gegner in der Bundesliga sind der MBC, Frankfurt und Braunschwe­ig. In der Ulmer Verfassung vom Sonntag sollte es auch in diesen Spielen keine engen Schlusspha­sen geben.

Ratiopharm Ulm: Osetkowski (21 Punkte), Caupain (18), Obst (14), Conger (12), Holman (12),

Günther (7), Heckmann (6), Wilkins (5), Klepeisz (4), Philipps (3), Krimmer.

Beste Ulmer Dreierschü­tzen: Caupain (4/6), Obst (3/7).

Beste Ulmer Rebounder: (6), Osetkowski (4).

Ulmer Trefferquo­te: 59 Prozent (32/54).

Ulmer Dreierquot­e:

(13/27).

Ulmer Freiwurfqu­ote: (25/29).

Beste Werfer bei Chemnitz: Richter (13), Ziegenhage­n (11), Lawson (11).

Wilkins 48 Prozent 86 Prozent

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FOTO: HORST HÖRGER

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