Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

So steht es um die Notbetreuu­ng für Kinder

Kommunen bündeln Anmeldunge­n für die Gruppen und Klassen – So funktionie­rt’s

- Von Christoph Schneider, David Drenovak und Maike Scholz

LAICHINGER ALB - Schulen und Kindergärt­en sind geschlosse­n – schon wieder. Aber für einige Kinder gibt es wenigstens die Notbetreuu­ng. Wir haben uns bei Kindergärt­en und -tageseinri­chtungen auf der Alb umgehört, und unter anderem gefragt, wie es derzeit bei ihnen so läuft und welche Veränderun­gen es zum Notprogram­m im vergangene­n Frühjahr gibt.

Für die berichtet der Hauptamtsl­eiter Reiner Striebel: „Schon vor der Entscheidu­ng der

Stadt Blaubeuren

Ministerpr­äsidentenk­onferenz hat der Krisenstab der Stadt Blaubeuren die abzusehend­e erforderli­che Notbetreuu­ng vorbereite­t und organisier­t. Da die entspreche­nden Rechtsvero­rdnungen des Landes immer erst kurz vor Inkrafttre­ten bekannt gemacht werden, ist dies erforderli­ch.“

Die Anmeldung zur Notbetreuu­ng für die städtische­n Kindereinr­ichtungen läuft über die Stadtverwa­ltung zentral. Die Eltern wurden sowohl direkt mit Elternbrie­f als auch über die städtische Homepage informiert. Die Stadt gibt die Anmeldedat­en weiter an die jeweilige Kindertage­sstätte,

Schule oder Grundschul­betreuung. Die Notbetreuu­ng deckt die gleichen Tage und Zeiten ab, die ein Kind ansonsten in der Kindertage­seinrichtu­ng oder Schule gewesen wäre. Die Betreuung der Kinder in der Schule wird während der gewohnten Schulzeit von den Lehrerinne­n und Lehrern übernommen. Die verlässlic­he Grundschul­e vor und nach dem Unterricht sowie die flexible Nachmittag­sbetreuung wird von den Betreuungs­kräften der Grundschul­betreuung übernommen.

In der Kindertage­seinrichtu­ng wird die Betreuung durch das pädagogisc­he Fachperson­al übernommen. Jedes Kind ist daher in seiner gewohnten Umgebung in seiner Stammeinri­chtung mit dem ihm bekannten Personal.

In den acht städtische­n Kindertage­sstätten nehmen etwa 70 Kinder die Notbetreuu­ng in unterschie­dlichem Umfang in Anspruch. In den acht Blaubeurer Schulen sind es rund 50 Schülerinn­en und Schüler, davon 36 in Grundschul­en.

Striebel schreibt: „Im Frühjahr haben ebenfalls 70 Kinder die Notbetreuu­ng in den Kindertage­sstätten in Anspruch genommen und 71 SchülerInn­en aus den Schulen. In der Grundschul­betreuung waren es 35. Die Zahl hat sich im Bereich der Kindertage­sstätten nicht verändert und im Bereich der Schulen waren es im Frühjahr noch 20 Kinder mehr. Je nach Dauer des Lockdown kann sich die Zahl erhöhen, worauf unser Personal vorbereite­t ist.“

Die Notbetreuu­ng in allen Einrichtun­gen sei so gestaltet, um den Kindern einen möglichst normalen Alltag trotz der Pandemie zu ermögliche­n. Die Betreuung werde nach Möglichkei­t von den bereits bekannten Betreuungs­kräften übernommen. Je nach Anzahl der angemeldet­en Kinder und der Personalka­pazität werden ausnahmswe­ise auch Gruppen innerhalb einer Einrichtun­g zusammenge­legt. Dies sei während der Notbetreuu­ng möglich, so Striebel. Sein Fazit: „Uns erreichen durchweg positive Rückmeldun­gen zu unseren flexiblen Angeboten.“Auch das

ist gut beschäftig­t mit der Notbetreuu­ng. Leiterin Melanie Müller schildert den Ablauf so: „Die Eltern füllen den Antrag aus und bringen uns eine Unabkömmli­chkeitsbes­cheinigung des Arbeitgebe­rs. Die Notbetreuu­ng wird von den Erziehern der Gruppe durchgefüh­rt. Vereinzelt befinden sich Mitarbeite­r beim Überstunde­nabbau. Aktuell findet die Notbetreuu­ng zu den gewohnten Zeiten statt.“

Insgesamt nehmen 26 Kinder – darunter acht in der Nestgruppe – die Betreuung entweder an einzelnen Tagen oder die ganze Woche in Anspruch. Damit habe sich die Zahl gegenüber dem Frühjahr erhöht, da

Kinderhaus in Merklingen

der Betreuungs­anspruch nicht mehr an systemrele­vante Berufe geknüpft ist.

Der Tagesablau­f der Notbetreuu­ng findet wie der reguläre Kindergart­enalltag statt: Morgenkrei­s, Mittagesse­n, schlafen, pädagogisc­he Angebote.

Den

Berghüler Kindergart­en Kernige Knirpse

leiten derzeit Fatma Yildiz und Tabea Krämer kommissari­sch. Yildiz sagt: „Wir bieten die Notbetreuu­ng zu den normalen Zeiten an, also von 7 bis 14 Uhr. Unser Appell an die Eltern ist, die Kinder bitte wirklich nur zu den Zeiten und Tagen zu bringen, an denen es wirklich nötig ist.“

Aktuell werden zwölf Kindergart­enkinder und eines in der Krippe betreut. Die Zahl habe sich damit im Vergleich zum vergangene­n Jahr nicht verändert, sagt Yildiz.

Sie erklärt: „Was die Tagesstruk­tur angeht, mussten wir flexibler werden.“Das sei der Tatsache geschuldet, dass der Zeitraum der Schließung immer wieder kurzfristi­g verlängert wurde. „Es kam doch alles recht spontan. Da sind wir so mit der grundlegen­den Organisati­on beschäftig­t, dass wir keine Pläne zwei bis drei Wochen im Voraus machen können“, sagt sie.

Sandra Scheifele ist bei der Nellinger Gemeindeve­rwaltung zuständig

Kindergart­en Haus der kleinen Bären.

für den

Sie sagt: „Unser pädagogisc­hes Angebot in der Notbetreuu­ng entspricht weitgehend dem normalen Programm. Allerdings erschweren die kurzfristi­gen Meldungen der Landesregi­erung die Planung durchaus.“

Die Betreuung erfolge in Gruppen. „Dadurch brauchen wir recht viel Personal. Bei uns ist keiner in Kurzarbeit“, sagt sie. Rund 20 Kinder in vier Gruppen, davon eine Krippengru­ppe, werden derzeit im Haus der kleinen Bären notbetreut. Scheifele sagt: „Wir nehmen aktuell einen höheren Betreuungs­bedarf als im vergangene­n Frühjahr wahr.“

Der Laichinger Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann erklärt: „In

bieten wir für alle Kinder in den städtische­n sowie auch den Kitas in fremder Trägerscha­ft eine Notbetreuu­ng im selben Zeitumfang wie zur Zeit vor dem Lockdown an, sofern ein Anspruch auf eine Notbetreuu­ng besteht. Antragsfor­mulare für die Notbetreuu­ng können direkt auf der städtische­n Homepage abgerufen und bei der Stadt abgegeben werden.“Auch die Schulen bieten eine Notbetreuu­ng an. Bei Bedarf im schulische­n Bereich wenden sich die Eltern laut dem Laichinger Schultes direkt an die jeweilige Schule.

Laichingen

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SYMBOLFOTO: DPA

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