Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
So steht es um die Notbetreuung für Kinder
Kommunen bündeln Anmeldungen für die Gruppen und Klassen – So funktioniert’s
LAICHINGER ALB - Schulen und Kindergärten sind geschlossen – schon wieder. Aber für einige Kinder gibt es wenigstens die Notbetreuung. Wir haben uns bei Kindergärten und -tageseinrichtungen auf der Alb umgehört, und unter anderem gefragt, wie es derzeit bei ihnen so läuft und welche Veränderungen es zum Notprogramm im vergangenen Frühjahr gibt.
Für die berichtet der Hauptamtsleiter Reiner Striebel: „Schon vor der Entscheidung der
Stadt Blaubeuren
Ministerpräsidentenkonferenz hat der Krisenstab der Stadt Blaubeuren die abzusehende erforderliche Notbetreuung vorbereitet und organisiert. Da die entsprechenden Rechtsverordnungen des Landes immer erst kurz vor Inkrafttreten bekannt gemacht werden, ist dies erforderlich.“
Die Anmeldung zur Notbetreuung für die städtischen Kindereinrichtungen läuft über die Stadtverwaltung zentral. Die Eltern wurden sowohl direkt mit Elternbrief als auch über die städtische Homepage informiert. Die Stadt gibt die Anmeldedaten weiter an die jeweilige Kindertagesstätte,
Schule oder Grundschulbetreuung. Die Notbetreuung deckt die gleichen Tage und Zeiten ab, die ein Kind ansonsten in der Kindertageseinrichtung oder Schule gewesen wäre. Die Betreuung der Kinder in der Schule wird während der gewohnten Schulzeit von den Lehrerinnen und Lehrern übernommen. Die verlässliche Grundschule vor und nach dem Unterricht sowie die flexible Nachmittagsbetreuung wird von den Betreuungskräften der Grundschulbetreuung übernommen.
In der Kindertageseinrichtung wird die Betreuung durch das pädagogische Fachpersonal übernommen. Jedes Kind ist daher in seiner gewohnten Umgebung in seiner Stammeinrichtung mit dem ihm bekannten Personal.
In den acht städtischen Kindertagesstätten nehmen etwa 70 Kinder die Notbetreuung in unterschiedlichem Umfang in Anspruch. In den acht Blaubeurer Schulen sind es rund 50 Schülerinnen und Schüler, davon 36 in Grundschulen.
Striebel schreibt: „Im Frühjahr haben ebenfalls 70 Kinder die Notbetreuung in den Kindertagesstätten in Anspruch genommen und 71 SchülerInnen aus den Schulen. In der Grundschulbetreuung waren es 35. Die Zahl hat sich im Bereich der Kindertagesstätten nicht verändert und im Bereich der Schulen waren es im Frühjahr noch 20 Kinder mehr. Je nach Dauer des Lockdown kann sich die Zahl erhöhen, worauf unser Personal vorbereitet ist.“
Die Notbetreuung in allen Einrichtungen sei so gestaltet, um den Kindern einen möglichst normalen Alltag trotz der Pandemie zu ermöglichen. Die Betreuung werde nach Möglichkeit von den bereits bekannten Betreuungskräften übernommen. Je nach Anzahl der angemeldeten Kinder und der Personalkapazität werden ausnahmsweise auch Gruppen innerhalb einer Einrichtung zusammengelegt. Dies sei während der Notbetreuung möglich, so Striebel. Sein Fazit: „Uns erreichen durchweg positive Rückmeldungen zu unseren flexiblen Angeboten.“Auch das
ist gut beschäftigt mit der Notbetreuung. Leiterin Melanie Müller schildert den Ablauf so: „Die Eltern füllen den Antrag aus und bringen uns eine Unabkömmlichkeitsbescheinigung des Arbeitgebers. Die Notbetreuung wird von den Erziehern der Gruppe durchgeführt. Vereinzelt befinden sich Mitarbeiter beim Überstundenabbau. Aktuell findet die Notbetreuung zu den gewohnten Zeiten statt.“
Insgesamt nehmen 26 Kinder – darunter acht in der Nestgruppe – die Betreuung entweder an einzelnen Tagen oder die ganze Woche in Anspruch. Damit habe sich die Zahl gegenüber dem Frühjahr erhöht, da
Kinderhaus in Merklingen
der Betreuungsanspruch nicht mehr an systemrelevante Berufe geknüpft ist.
Der Tagesablauf der Notbetreuung findet wie der reguläre Kindergartenalltag statt: Morgenkreis, Mittagessen, schlafen, pädagogische Angebote.
Den
Berghüler Kindergarten Kernige Knirpse
leiten derzeit Fatma Yildiz und Tabea Krämer kommissarisch. Yildiz sagt: „Wir bieten die Notbetreuung zu den normalen Zeiten an, also von 7 bis 14 Uhr. Unser Appell an die Eltern ist, die Kinder bitte wirklich nur zu den Zeiten und Tagen zu bringen, an denen es wirklich nötig ist.“
Aktuell werden zwölf Kindergartenkinder und eines in der Krippe betreut. Die Zahl habe sich damit im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht verändert, sagt Yildiz.
Sie erklärt: „Was die Tagesstruktur angeht, mussten wir flexibler werden.“Das sei der Tatsache geschuldet, dass der Zeitraum der Schließung immer wieder kurzfristig verlängert wurde. „Es kam doch alles recht spontan. Da sind wir so mit der grundlegenden Organisation beschäftigt, dass wir keine Pläne zwei bis drei Wochen im Voraus machen können“, sagt sie.
Sandra Scheifele ist bei der Nellinger Gemeindeverwaltung zuständig
Kindergarten Haus der kleinen Bären.
für den
Sie sagt: „Unser pädagogisches Angebot in der Notbetreuung entspricht weitgehend dem normalen Programm. Allerdings erschweren die kurzfristigen Meldungen der Landesregierung die Planung durchaus.“
Die Betreuung erfolge in Gruppen. „Dadurch brauchen wir recht viel Personal. Bei uns ist keiner in Kurzarbeit“, sagt sie. Rund 20 Kinder in vier Gruppen, davon eine Krippengruppe, werden derzeit im Haus der kleinen Bären notbetreut. Scheifele sagt: „Wir nehmen aktuell einen höheren Betreuungsbedarf als im vergangenen Frühjahr wahr.“
Der Laichinger Bürgermeister Klaus Kaufmann erklärt: „In
bieten wir für alle Kinder in den städtischen sowie auch den Kitas in fremder Trägerschaft eine Notbetreuung im selben Zeitumfang wie zur Zeit vor dem Lockdown an, sofern ein Anspruch auf eine Notbetreuung besteht. Antragsformulare für die Notbetreuung können direkt auf der städtischen Homepage abgerufen und bei der Stadt abgegeben werden.“Auch die Schulen bieten eine Notbetreuung an. Bei Bedarf im schulischen Bereich wenden sich die Eltern laut dem Laichinger Schultes direkt an die jeweilige Schule.
Laichingen