Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wenn Hunde ins Seniorenalter kommen
Mit passender Ernährung und Bewegung bleiben die Tiere gesund und vital
Die ersten grauen Haare zeigen sich und statt ausuferndem Toben müssen regelmäßige Ruhepausen eingelegt werden: Auch Hunde werden älter. Und mit jedem zusätzlichen Lebensjahr wandeln sich sowohl ihr Äußeres als auch ihre Bedürfnisse. Tierärztin Melanie Ahlers weiß auch weshalb: „Verdauung, Bewegungsgewohnheiten und Stoffwechselvorgänge können sich im Alter verändern. Deshalb empfiehlt es sich unter anderem, dass Halter die Ernährung ihrer Tiere anpassen.“Allerdings sollten sie nicht einfach die Menge des üblichen Futters reduzieren. Schließlich kommt es auch auf die Zusammensetzung der Nährstoffe und Spurenelemente an – so können leicht verdauliches Eiweiß oder auch Ballaststoffe bei älteren Tieren wichtiger sein. „In Absprache mit dem Tierarzt sollten Besitzer jederzeit gezielt so füttern, wie es die individuellen Bedürfnisse ihrer Tiere erfordern – erst recht im Alter“, rät Ahlers.
Hundesenioren zeigen sich insgesamt auch anfälliger für Krankheiten wie Diabetes, Gelenk- oder auch Herzprobleme. Regelmäßige Arztbesuche und Check-ups stehen deshalb bei älteren Hunden an, auch, wenn sie grundsätzlich fit sind. So können mögliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Auch mit passender Bewegung können Halter die Grundkonstitution ihrer Vierbeiner stärken. Zwar pflegen ältere Hunde einen deutlich ruhigeren Lebensstil als aufgeweckte Welpen. Aber nicht jeder Senior ist gleich: „Manche Tiere zählen schon in jüngeren Jahren zu den ruhigen Zeitgenossen, andere fordern auch im Alter eine hohe körperliche und geistige Auslastung ein“, erklärt die Tierärztin. Ein gewisses Maß an Bewegung tut jedem Hundekörper gut, ganz nach dem Motto: Wer rastet, der rostet. „Dabei sollten Besitzer immer darauf achten, dass sie ihre älteren Hunde nicht überfordern. Das gilt vor allem bei extremer Hitze oder Kälte sowie bei Vorerkrankungen.“Leiden Vierbeiner unter Gelenkproblemen, können Halter ihnen beispielsweise mit einer Rampe für den Einstieg ins Auto oder den Treppenaufstieg helfen. Insbesondere im
Alter sollten Besitzer ihre Hunde auch geistig fit halten. Dafür bieten sich viele verschiedene Denk- und Suchspiele wie der Schnüffelteppich an, die auch in den eigenen vier Wänden möglich sind.
Übrigens: Es gibt kein einheitliches Alter, ab dem Hunde als Senioren gelten. Dabei spielen Faktoren wie Rasse und Größe eine Rolle. So kann eine Dogge mit sechs oder sieben Jahren schon zum alten Eisen zählen, während ein Jack-RussellTerrier in diesem Alter in der Blüte seines Lebens steht. Wichtig ist nur, dass alle Besitzer ihren Lieblingen einen schönen Lebensabend ermöglichen und dafür sorgen, dass sie auch im hohen Alter glücklich und vital sein können. (sz)