Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Chelsea setzt auf Tuchel
Mit Jürgen Klopp über Mainz und Dortmund debattieren, oder mit Pep Guardiola mal wieder Salzstreuer schieben – dafür hat
(Foto: AFP) keine Zeit. Der neue Teammanager ist beim kriselnden FC Chelsea sofort als Bessermacher gefragt. Am Dienstagabend wurde seine Verpflichtung offiziell, direkt danach leitete er sein erstes Training. Schon am Mittwoch (19 Uhr/Sky) wird er gegen die Wolverhampton Wanderers debütieren. Und die Erwartungen an den Deutschen sind riesig. „Ich möchte dem FC Chelsea für das Vertrauen in mich und meine Mitarbeiter danken“, sagte Tuchel. „Wir alle haben den größten Respekt vor der Arbeit von Frank Lampard und dem Vermächtnis, das er bei Chelsea geschaffen hat. Gleichzeitig kann ich es kaum erwarten, mein neues Team kennenzulernen und in der aufregendsten Liga des Fußballs zu arbeiten. Ich bin dankbar, jetzt Teil der Chelsea-Familie zu sein – es fühlt sich großartig an.“Verglichen mit seinem Vorgänger Lampard sei „Über-Nerd“Tuchel „ein Upgrade in jeder Hinsicht, außer einer: Er ist nicht Frank“, schrieb der „Guardian“. Für die „Times“ist der 47-Jährige der „Kontrollfreak, den Chelsea braucht“. Der „Telegraph“würdigte ihn als „verrücktes Genie“und einen der „hellsten Köpfe“im europäischen Fußball. Als solcher soll er nicht nur die Nationalspieler Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger ins Laufen bringen. Sondern laut „Sun“noch in dieser Saison um Titel mitspielen. Tuchel und Chelsea – das ist eine vielversprechende Ehe. Schon nach dem Aus beim BVB 2017 soll es Gespräche gegeben haben. Und der Kader der Blues, wo Tuchel bis 2022 mit der Option auf ein weiteres Jahr unterschreibt, passt perfekt zu seiner Philosophie. Da sind die vielen entwicklungsfähigen Offensiven, da ist viel fußballerische Qualität dahinter. Aber: Da gibt es auch Milliardär Roman Abramowitsch und die mächtige Sportdirektorin Marina Granowskaja – sprich: Konfliktpotenzial. (SID/dpa)
Thomas Tuchel