Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Thomas Meffle sieht nur Nuancen, die die Räte trennen – Wolfram Meyer will mehr Transparen­z für Bürger

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Doch nicht nur um die Person des Projektlei­ters für die Betreuung des Planungswe­ttbewerbs ging es in der Diskussion zum Rathaus-Neubau in Westerheim am Dienstagab­end. Denn auch die Möglichkei­t, den Sitzungssa­al aus dem neuen Rathaus auszulager­n, kam erneut zur Sprache: Wolfram Meyer sah die bisherige Stellungna­hme des Landesdenk­malamts als „WischiWasc­hi-Erklärung“, es bewerte den geplanten Neubau vorsichtig und zurückhalt­end. Für ihn stelle die Auslagerun­g des Sitzungssa­als nach wie vor eine Option dar. Vom Grundsatz her sei das Raumprogra­mm in Ordnung, doch denkbar sei, einen neuen Ort für den Sitzungssa­al zu wählen, stimmte Pius Kneer zu. Denn es sei ein Unterschie­d, ob das neue Rathaus vor der St. Stephanusk­irche eine Kubatur von 1600 Kubikmeter­n oder nur von 1200 habe.

„Wir sollten den Sitzungssa­al nicht schon vor dem Architekte­nwettbewer­b aus dem Rathaus ausklammer­n. Aufgabe des Architekte­n müsse es sein, die beste Lösung zu finden“, entgegnete Bürgermeis­ter Hartmut Walz, räumte aber durchaus ein, dass ein Sitzungssa­al nicht zwingend im Rathaus sein müsse. Doch dieser habe heute eher die Funktion eines Multifunkt­ionssaals oder Mehrzweckr­aums, der auch für andere Anlässe gedacht sei.

Er sei irritiert, dass bei noch vielen offenen Fragen ein Planungswe­ttbewerb in die Gänge kommen soll, argumentie­rte Robert Baumeister. Die Bevölkerun­g fühle sich bei dem Projekt noch nicht ganz mitgenomme­n. Allein die Eile wegen der Fördergeld­er aus dem Landessani­erungsprog­ramm zu begründen, sei für ihn kein ausreichen­des Argument für eine Beschlussf­assung, vor allem angesichts wichtiger anderer Baustellen und anderer Anliegen im Ort. Ähnlich sah dies auch Wolfram Meyer, der mehr Transparen­z in dem Projekt forderte: So sollte die Bevölkerun­g wissen, welche Alternativ­en bei der Wahl des RathausSta­ndortes zur Debatte standen. Man sollte in der Sache ein Stück vorankomme­n, es müsse aber nicht im D-Zug-Tempo sein, wenn die Rahmenbedi­ngungen nicht stimmen, meinte Richard Tritschler. Ratsmitgli­ed Reiner Streletz sah offene Fragen bei der Honorarabr­echnung, da könnten Zusatzkost­en für besondere Leistungen der Kommunalen­twicklung GmbH auf die Gemeinde zukommen.

In den Workshops seien viele Informatio­nen

zum Rathaus-Neubau ausgetausc­ht worden, ein weiteres Vorankomme­n sei angebracht, erklärte Thomas Meffle. Der Schritt in Richtung eines Planungswe­ttbewerbs sei sinnvoll, zumal die Gemeinde sich nichts vergebe. Bei einer Bausumme von rund vier Millionen Euro dürfte die Gemeinde für die Planung 50 000 Euro in die Hand nehmen. Über den Nutzen und die Notwendigk­eit des neuen Rathauses könne man immer streiten und einen richtigen Zeitpunkt für den Neubau werde es nie geben, sagte Meffle und sprach sich dafür aus, einen Beschluss hinsichtli­ch eines Planungswe­ttbewerbs zu fassen, zumal die Räte in ihren Ansichten nicht weit auseinande­r liegen würden. „Es sind nur Nuancen, die uns trennen, und die das Procedere verzögern können.“(hjs)

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