Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Massenhafter Betrugsversuch mit Enkeltrick-Masche
In Lonsee drückt ein Krimineller auf die Tränendrüse und hat bei einer Seniorin damit Erfolg
LONSEE/ULM (sz) - Zahlreiche Telefonbetrüger wollten am Wochenende in der Ulmer Region Beute machen. In Lonsee mit Erfolg.
Am Freitagmittag klingelte bei einer Seniorin in Lonsee das Telefon. Ein vermeintlicher Neffe täuschte ihr eine Notlage vor. Weil er angeblich einen Verkehrsunfall hatte und ihm der Entzug des Führerscheins drohe, forderte der Betrüger einen fünfstelligen Betrag.
Die Frau wurde misstrauisch, worauf der Betrüger zu weinen anfing und äußerte, den Kontakt abzubrechen. Die Seniorin lenkte nun ein, fuhr zur Bank und holte Geld. Das übergab sie gegen 14.15 Uhr einem der Betrüger. Jetzt ermittelt die Ulmer Kriminalpolizei gegen die Unbekannten. Der Abholer sei etwa 25 Jahre alt, dick und nicht größer als 1,70 Meter. Er hatte dunkle, nach hinten gekämmte Haare. Wer in Lonsee den Verdächtigen oder verdächtige Fahrzeuge gesehen hat, soll sich bitte unter 0731 / 1880 melden.
Rund 40 weitere Telefonbetrüger scheiterten außerdem in der Region.
Sie versuchten es mit den Maschen „falscher Polizist“, „Enkeltrick“und „Microsoftmitarbeiter“. Im Detail erhielten Bewohner aus Achstetten, Laupheim, Donzdorf, Geislingen, Göppingen (2), Kuchen, Ottenbach, Giengen, Herbrechtingen (2), Niederstotzingen, Sontheim, Allmendingen (2), Altheim, Asselfingen, Blaubeuren (5), Blaustein, Dornstadt, Ehingen (2) und Erbach entsprechende Anrufe.
Telefonbetrüger sind derzeit wieder sehr aktiv, und das auch mit Erfolg. Jedes Opfer ist eines zu viel. Deshalb warnt die Polizei regelmäßig vor den Betrügern. Sie sind erfinderisch und schlüpfen in unterschiedliche Rollen. Betrüger rufen meist bei älteren Menschen an und bitten sie kurzfristig um Geld.