Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Jobabbau trotz Rückkehr in Gewinnzone
In der Siemens-Sparte Gas and Power sollen 3000 Stellen in Deutschland wegfallen
MÜNCHEN (dpa) - Siemens Energy ist zurück in den schwarzen Zahlen und will trotzdem den Rotstift ansetzen. Weltweit will das Unternehmen 7800 Stellen in der Sparte Gas and Power abbauen – 3000 davon in Deutschland, wie es am Dienstag mitteilte. In der betroffenen Sparte ist das mehr als jeder neunte Job, insgesamt jeder zwölfte. Der Stellenabbau soll bis 2025 umgesetzt werden und insbesondere Verwaltung, Vertrieb und Management betreffen.
Das Unternehmen, das erst im vergangenen Jahr von Siemens abgespalten und an die Börse gebracht wurde, will seine Profitabilität steigern, um sich für die Transformation des Energiemarktes fit zu machen. Dessen Wandel stellt Energy vor große Herausforderungen, denn es ist neben der Windenergie und Stromübertragung auch im Bereich fossiler Energien wie Kohle, Gas und Öl tätig.
Vorstandsvorsitzender Christian Bruch will Standortschließungen vermeiden. Dazu, an welchen Standorten Jobs abgebaut werden sollen, äußerte er sich nicht, allerdings sollen insbesondere Bereiche der konventionellen Energieerzeugung betroffen sein. Aus Unternehmenskreisen war zu hören, dass angesichts des Produktportfolios Mühlheim, Berlin und Duisburg stärker betroffen sein könnten. Sitz des Unternehmens ist München, das Hauptquartier soll in Berlin angesiedelt werden.
Der geplante Stellenabbau ist Teil eines Programms, mit dem Siemens Energy ab 2023 mindestens 300 Millionen Euro pro Jahr sparen will. Auch der Jobabbau soll zu großen Teilen bis dahin erfolgen.
Die Zahlen aus dem ersten Quartal des ersten eigenständigen Geschäftsjahres von Siemens Energy fielen gut aus. Von Oktober bis Dezember verdiente das Unternehmen unter dem Strich 99 Millionen Euro und kehrte damit in die Gewinnzone zurück. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Energy noch einen Milliardenverlust gemacht. Der Umsatz stieg trotz negativer Währungseffekte leicht auf 6,5 Milliarden Euro, der Auftragsbestand hielt sich stabil bei 79 Milliarden Euro.