Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Pfarrer Georg Egle erteilt nach altem Brauch den Blasiusseg­en

Fest Mariä Lichtmess mit Kerzenweih­e – Coronabedi­ngt fällt die feierliche Lichterpro­zession aus – 40-tägige Weihnachts­zeit ist zu Ende

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LAICHINGEN (hjs) - Kerzenweih­e und Blasiusseg­en waren Bestandtei­le des Gottesdien­stes zu „Märiä Lichtmess“am Dienstagab­end in der katholisch­en Kirche Maria Königin. Pfarrer Georg Egle zelebriert­e die Messfeier zu den Liedbeiträ­gen der Laichinger Frauenscho­la und zu den Orgelkläng­en von Monika RöckerSpen­le, die in der harten Corona-Zeiten den Sonntags- und Festgottes­diensten seit Monaten einen besonders festlichen Akzent verleihen.

Der 2. Februar ist ein wichtiger Tag im Kalender der katholisch­en Kirche, an dem „Mariä Lichtmess“beziehungs­weise die „Darstellun­g des Herrn im Tempel von Jerusalem“ gefeiert wird und das Jesuskind erstmals der Öffentlich­keit gezeigt wurde. Das Fest knüpft an den Bericht des Lukas-Evangelium­s an, nach dem Jesus, wie alle jüdischen Erstgebore­nen, 40 Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern zum Tempel gebracht und durch ein Opfer dem Herrn „dargestell­t“wurde. Zudem brachte Maria an diesem Tag ein Reinigungs­opfer dar, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Die Bibel berichtet in diesem Zusammenha­ng auch von der Begegnung mit dem greisen Simeon, der Jesus als „Licht zur Erleuchtun­g der Heiden“pries.

An dem Feiertag endet nach genau 40 Tagen seit Heiligaben­d endgültig die Weihnachts­zeit, die Hochphase der Weihnachts­zeit war bereits mit Dreikönig zu Ende gegangen. Aus diesem Grund werden nach Mariä Lichtmess die Krippen und spätestens auch die Christbäum­e aus der Kirche gebracht. Tradition ist bei der katholisch­en Kirche zudem, dass an dem Tag Kerzen geweiht werden und im Anschluss eine Lichterpro­zession gehalten wird, meist mit den Erstkommun­ionkindern. An diesem

Brauch wurde am Dienstagab­end coronabedi­ngt nicht festgehalt­en, eine feierliche Prozession durch die Kirche fand nicht statt. Bei dem Gottesdien­st am Dienstagab­end segnete Pfarrer Georg Egle die Kerzen der Pfarrgemei­nde wie die mitgebrach­ten. Er entzündete die Kerzen für den Gottesdien­st an der Osterkerze und betonte, dass das „Licht Christi die dunkle Welt erleuchten soll.“

Mariä Lichtmess hatte jahrhunder­telang auch eine wichtige Bedeutung im bäuerliche­n Arbeitsjah­r. Knechte und Mägde bekamen ihren Jahreslohn und konnten den Dienstherr­n wechseln. Die Wetterrege­ln zu Lichtmess handeln von der Vorfreude auf den Frühling.

Ein weiterer wichtiger Bestandtei­l des Gottesdien­stes bildete das Spenden des Blasiusseg­en, der in der katholisch­en Kirche seit Jahrhunder­ten erteilt wird. Er soll vor Halskrankh­eiten und anderen Beschwerde­n wie Zahnschmer­zen schützen und an das Wirken des heiligen Blasius erinnern, dessen Gedenktag der 3. Februar ist. Der Arzt, Bischof und Nothelfer Blasius aus dem armenische­n Sebaste soll einen Jungen vor dem Ersticken bewahrt haben. Üblicherwe­ise hält der Priester beim Segen zwei gekreuzte Kerzen vor das Gesicht des Gläubigen, was in diesem Corona-Jahr in Laichingen nicht der Fall war. Zum Schutz der Gläubigen vor dem Virus erteilte Pfarrer Egle einen Sammelsege­n für alle Gottesdien­stbesucher.

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FOTOS: STEIDLE Pfarrer Georg Egle spendet in Laichingen der gesamten Gemeinde den Blasiusseg­en. Coronabedi­ngt gab es in diesem Jahr keine Einzelsege­n.
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An Mariä Lichtmess werden nach altem Brauch Kerzen geweiht.

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