Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Sieben Nominierungen für Mülheimer Dramatikpreis
Stücke sollen bei den Theatertagen aufgeführt werden
MÜLHEIM/RUHR (dpa) - Sieben neue deutschsprachige Theaterstücke gehen in diesem Jahr ins Rennen um den renommierten Mülheimer Dramatikpreis. Die 46. Mülheimer Theatertage sind vom 8. bis zum 29. Mai geplant.
Bei den Mülheimer Theatertagen erstmals vertreten ist die Autorin Ewelina Benbenek mit ihrem Theaterdebüt „Tragödienbastard“, uraufgeführt im Schauspielhaus Wien. In dem Stück geht es um Familienerinnerungen und den „wütenden Gedankenstrom einer um ihre Sprache und ihren Platz in der Welt ringenden Protagonistin“, wie es in der Ankündigung des Schauspielhauses heißt.
Nominiert wurde außerdem „Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden“(uraufgeführt im Maxim Gorki Theater Berlin) von Sibylle Berg, die den Preis bereits zwei Mal gewann. Von Rainald Goetz wurde das Stück „Reich des Todes“ausgewählt (Deutsches Schauspielhaus Hamburg), von Rebekka Kricheldorf „Der goldene Schwanz“(Staatstheater Kassel). In dem Dokumentartheaterstück „9/26 – Das Oktoberfestattentat“von Christine Umpfenbach (Münchner Kammerspiele) steht der rechtsextreme Terroranschlag 1980 in München im Mittelpunkt. Aufgeführt werden sollen auch „Stummes Land“von Thomas Freyer (Staatsschauspiel Dresden) sowie „Erste Staffel. 20 Jahre großer Bruder“von Boris Nikitin (Staatstheater Nürnberg).
Insgesamt nahm das Auswahlgremium 87 Theatertexte, die seit Februar 2020 uraufgeführt wurden, näher unter die Lupe. Wenn die Pandemielage es zulässt, werden die Stücke im Mai in Mülheim aufgeführt. Am Ende der Theatertage bestimmt dann eine Jury in einer öffentlichen Debatte, welcher Autor den mit 15 000 Euro dotierten Dramatikpreis erhält.
Im vergangenen Jahr waren die Mülheimer Theatertage wegen der Pandemie abgesagt worden. Sollten in diesem Jahr wieder keine Präsenzaufführungen in Mülheim möglich sein, gibt es laut Festivalleiterin Stefanie Steinberg einen „Plan B“. „Wir planen und wenn wir was machen können und dürfen, sind wir parat.“