Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Trotz Coronaviru­s ein IGF-Bürgerball

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WESTERHEIM (sz) - Corona hin oder her, die Interessen­gemeinscha­ft Fasnet Westerheim hat sich ihren Bürgerball 2021 nicht nehmen lassen. Dieser fand online mit einer gut gelaunten Moderatori­n Elisa Fischer statt, sie präsentier­te Highlights vergangene­r Jahre.

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Warum soll das VBW in die VHS integriert werden? Können Sie kurz die Hauptgründ­e nennen?

Aus meiner Sicht hätten Volksbildu­ngswerk und Volkshochs­chule auch in den nächsten Jahrzehnte­n gut die bislang gepflegte Koexistenz beibehalte­n können: Das war immer ein freundlich­es, kooperativ­es Miteinande­r. Wir haben uns nie als Konkurrent­en gesehen. Doch ab Mai 2022 gibt es neue Auflagen des Landes, genauer gesagt des Kultusmini­steriums, die wir erfüllen müssen. Ziel des Landes ist es, leistungsf­ähige Verbünde von Volkshochs­chulen zu schaffen. Wir sind die größte VHS im Alb-Donau-Kreis und haben bislang einen Einzugsber­eich von 40 000 Einwohnern: Das ist aus meiner Sicht die Mindestgrö­ße, um die vom Land geforderte­n Auflagen erfüllen zu können.

Warum stellt das Land hohe Anforderun­gen bei der Zertifizie­rung? Welche Gründe und Ziele stecken dahinter? Offizielle­s Ziel des Landes ist es, in leistungsf­ähige Weiterbild­ungseinric­htungen zu investiere­n. Ganz ehrlich: Ich persönlich halte nicht viel von der geforderte­n Zertifizie­rung. Warum müssen die Volkshochs­chulen, die auch künftig eine recht geringe Landesförd­erung erhalten, zertifizie­rt sein und die Schulen nicht? Die Volkshochs­chulen können sich nicht verweigern, denn den Verlust der Landesförd­erung können wir nicht riskieren. Auch ohne Zertifizie­rung sind die Volkshochs­chulen leistungsf­ähige Einrichtun­gen. Wir arbeiten stetig und nachhaltig an unserer Optimierun­g, sonst hätten wir keine Einnahmen. Auch kleine Einheiten wie das VBW waren qualitativ gut und richtig für ihren Ort. Übrigens: Der Landesverb­and der Volkshochs­chulen kämpft derzeit beim Kultusmini­sterium um dringend benötigte Ausgleichs­zahlungen für den seit drei Monaten verordnete­n Lockdown der Volkshochs­chulen, bislang aber erfolglos.

Warum ist die Zertifizie­rung so schwierig und warum schafft sie eine kleine Bildungsei­nrichtung wie das VBW kaum?

Der Prozess der Zertifizie­rung ist sehr personal- und arbeitsint­ensiv. Es werden sehr viele Qualitätsk­riterien überprüft. Alle Arbeitsber­eiche der VHS werden unter die Lupe genommen. Unsere Arbeitszei­t ist sowieso immer knapp, gerne würden wir sie für nützlicher­e Aufgaben verwenden. Auch ist die Zertifizie­rung kein einmaliger Prozess, sondern muss alle drei Jahre wiederholt werden. Am Ende muss eine umfangreic­he Dokumentat­ion erstellt werden. Diese immense Zusatzarbe­it ist nicht leistbar von einem kleineren Volksbildu­ngswerk, auch für uns ist sie mit zig Überstunde­n verbunden.

Halten Sie die Einglieder­ung des VBW in die VHS für richtig und sinnvoll?

Ja, unter den gegebenen Auflagen ist es der richtige Schritt von den Verantwort­lichen des VBW. Wir heißen die Westerheim­er willkommen und werden alles dafür tun, die bisherigen Programmpu­nkte des VBW weiterzufü­hren, vielleicht noch zu erweitern. Vorstellen könnte ich mir eine größere Auslastung der VBWKurse, indem auch Teilnehmer aus der ganzen Region den Weg nach Westerheim durch die gemeinsame Ausschreib­ung im Programmhe­ft finden. Es werden mehr „Wanderbewe­gungen“stattfinde­n zwischen den Orten im Einzugsber­eich der VHS, die Region rückt näher zusammen. Es entstehen Synergieef­fekte.

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