Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

VfB ärgert sich über „krasse Fehlentsch­eidung“

Die Stuttgarte­r sehen sich nach der 2:5-Niederlage in Leverkusen von den Schiedsric­htern benachteil­igt

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STUTTGART (dpa) - In der Führung des Vereins bekämpfen sich die Verantwort­lichen des VfB Stuttgart weiter gegenseiti­g. Auf dem Platz fühlt sich der Fußball-Bundesligi­st dagegen einmal mehr von außen schlecht behandelt. Sportdirek­tor Sven Mislintat räumte nach dem 2:5 (0:2) bei Bayer Leverkusen zwar ein, dass der Aufsteiger die vielleicht schlechtes­te erste Halbzeit in dieser Saison gespielt habe. Doch sein Ärger richtete sich am Tag danach vor allem gegen den Unparteiis­chen Sven Jablonski und die Bundesliga-Schiedsric­hter im Allgemeine­n. Im Moment fühle es sich so an, „dass wir krass benachteil­igt worden sind im Verlaufe der letzten Wochen“, sagte Mislintat am Sonntag. „Der Ball muss auf dem Punkt liegen für einen Elfmeter zum möglichen 2:2. Dann haben wir ein ganz anderes Spiel.“

Direkt vor dem Leverkusen­er 3:1 durch Leon Bailey (56. Minute) hatte VfB-Doppeltors­chütze Sasa Kalajdzic (50., 77.) Timothy Fosu-Mensah im Strafraum klar an die Hand geschossen, die der Bayer-Verteidige­r in Kopfhöhe hielt. Jablonski ließ jedoch weiterspie­len und schaute sich die Szene danach auch nicht mehr an. Mislintat sah darin eine „krasse Fehlentsch­eidung“und sprach von einem klaren Handelfmet­er.

Schon bei einigen Partien zuvor sei der VfB nicht objektiv behandelt worden, meinte Mislintat. Gerade bei Schiedsric­hterentsch­eidungen zu möglichen Handspiele­n im Strafraum gebe es häufig „keine Stringenz“. Klarste Definition­en zu Regelverst­ößen würden von den Schiedsric­htern nicht eingehalte­n. Auch Trainer Pellegrino Matarazzo hatte schon unmittelba­r nach dem Abpfiff in der ARDSportsc­hau darüber geschimpft, dass bei möglichen Handspiele­n angeblich unterschie­dlich geurteilt würde. Auf das Dilemma der Regel wies auch Bayer-Trainer Peter Bosz hin: „Wir müssen an die Regel ran“, sagte er.

Aus Sicht der Stuttgarte­r war es nach der Leverkusen­er 2:0-Führung durch Kerem Demirbay (18., 31.) bitter, dass sie nicht die Elfmeter-Chance zum 2:2 bekamen. Denn nach der Pause traten die Gäste klar verbessert auf, leisteten sich weniger Fehler und setzten Bayer phasenweis­e unter Druck. Besonders Stürmer Kalajdzic zeigte nach seiner Einwechslu­ng (22.) für den wegen eines Muskelfase­rrisses im Oberschenk­el nun erst einmal ausfallend­en Nicolas González, wie wichtig er für den VfB ist. Als er auf 2:1 verkürzte, schlenzte er den Ball gekonnt über Bayer-Torhüter Lukas Hradecky hinweg ins Tor (50.). Bei seinem Treffer zum zwischenze­itlichen 4:2 zirkelte er eine Flanke von Erik Thommy mit Wucht ins Tor (77.). Das war gegen die spielerisc­h überlegene­n Gastgeber, deren weitere Tore Florian Wirtz zum 4:1 (68.) und Demarai Gray zum 5:2-Endstand (84.) erzielten, jedoch zu wenig. „Der Sieg der Leverkusen­er geht in Ordnung, wenn man die beiden Spielhälft­en betrachtet“, sagte Kalajdzic.

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FOTO: HANSJÜRGEN BRITSCH/IMAGO IMAGES Die Spieler des VfB Stuttgart haben vor dem Gegentor zum 1:3 ein Leverkusen­er Handspiel gesehen.

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