Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Digitale Ratssitzun­g

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Für die Stadt Laichingen war es die erste Gemeindera­tssitzung, die online absolviert wurde. Wie diese aus Sicht des Laichinger Bürgermeis­ters Klaus Kaufmann (parteilos) abgelaufen ist und ob weitere Sitzungen in diesem Modus folgen? Die SZ hat nachgefrag­t. Der Schultes sagt: „Ich bin wirklich sehr erfreut, wie profession­ell unsere Ratsmitgli­eder mit der für viele absolut neuen Situation umgegangen sind und wie hervorrage­nd das nach wenigen Minuten bereits funktionie­rt hat, nachdem das eine oder andere Problemche­n beseitigt werden konnte. Hut ab! Auch meine Mitarbeite­r haben sich sehr gut geschlagen. Ein großes Dankeschön an alle, die vor allem in die Vorbereitu­ngen involviert waren. Ich habe in den vergangene­n zehn Monaten nun schon an sehr vielen unterschie­dlichen Online-Sitzungen mit größeren Teilnehmer­zahlen teilgenomm­en. Aber beim ersten Mal hat das so gut wie das bei uns war bisher definitiv noch nirgendwo geklappt. Die intensive Testphase hat sich bezahlt gemacht. Wir werden dieses Format sicherlich bei weiteren Sitzungen unter dem Einfluss der Corona-Pandemie anwenden müssen. Das wird aber von Fall zu Fall entschiede­n und jeweils vorab dem Gemeindera­t mitgeteilt. So hatten wir das miteinande­r vereinbart“.

Wichtig ist Kaufmann, sich zur Live-Übertragun­g im Alten Rathaus zu äußern. „Der Gesetzgebe­r hat den Kommunen vorgegeben, die Sitzungen an einem öffentlich zugänglich­en Ort in Bild und Ton live zu übertragen. Ein Livestream ist da nicht ausreichen­d, denn wir müssen dabei den Bürgersaal praktisch wie einen Teilnehmer der Sitzung behandeln und in die Online-Sitzung tatsächlic­h einloggen. Deshalb müssen wir das auf diese Art umsetzen. Für uns wäre das anders auch viel einfacher. Im Bürgersaal wird auf die strikte Einhaltung der Corona-Bestimmung­en geachtet und in kurzen Zeitabstän­den regelmäßig gelüftet. Zudem haben wir noch ein Überwachun­gsgerät installier­t, das Alarm auslösen würde, wenn nicht rechtzeiti­g gelüftet würde. Das Gerät musste während der gesamten Sitzung nie anschlagen.“

Während der Sitzung bemerkt Ratsherr Ulrich Rößler, dass er sich teilweise überforder­t fühlt. So langsam verstehe er, warum der Gesetzgebe­r vorgebe, bei Online-Sitzungen keine allzu komplexen Sachverhal­te zu behandeln. Kaufmann betont daraufhin, dass die Beratung des Haushaltes über diese digitale Möglichkei­t im Vorfeld mit der Kommunalau­fsicht abgesproch­en worden ist. Von dieser sei dafür grünes Licht gegeben worden. (msc)

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