Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Anruf aus dem Königreich

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Nicht selten kommt vor, dass abends zu Hause das Telefon läutet. Manchmal ist keine vertraute Stimme zu hören, sondern es gibt was aus der Dose. Der Anrufbeant­worter meldet sich, nachdem tagsüber niemand zu erreichen war. Immer wieder handelt es sich um einen Anruf aus dem Ausland, wie sich anhand der Vorwahl leicht feststelle­n lässt. Eine Zeit lang kamen solche Anrufe aus den USA, zuletzt aber aus England und, man höre und staune, aus Argentinie­n. Da stellt man sich vor, wie einfache Bürger aus diesen Länder einen wahllos anrufen, um mal mit jemandem fern der Heimat über den Alltag in der Pandemie zu plaudern, oder auch über den Brexit, den beiläufig frisierten Premier Boris Johnson, das bühnenreif­e britische Königshaus, die Neigung vieler Argentinie­r zum Dollar oder den frühen Tod des großen Maradona. Wahrschein­lich ist es aber nichts dergleiche­n, sondern die Anrufe dienten schlicht und einfach dem Ziel, einem irgendeine­n Quatsch anzudrehen oder einen übers Ohr zu hauen. Und weil die Kontaktver­suche aus den USA ignoriert wurden, versuchte man es halt aus Argentinie­n und England.

18.03 Uhr: Nach ersten Formalien gibt Laichingen­s Schultes ein Update zur Corona-Situation in Laichingen (wir berichtete­n). Dann folgt eine Stellungna­hme des Bürgermeis­ters, die ihm aufgrund von Berichters­tattungen zu Ortschafts­ratssitzun­gen und Kindergart­enausschus­s sowie Leserbrief­en wichtig ist. Klaus Kaufmann betont, dass in einem Haushaltsp­lanentwurf noch keinerlei Dinge feststehen. Die Verwaltung habe allerdings einen Überblick und sei dazu verpflicht­et, dem Rat einen Leitfaden an die Hand zu geben. „Ein Entwurf muss realistisc­h sein, aber es gibt keine Denkverbot­e“, so Kaufmann. Der Haushalt müsse genehmigun­gsfähig sein; dazu bedürfe es, der Rechtsaufs­ichtsbehör­de einen ausgeglich­enen Haushalt vorzulegen. Gut eine Millionen Euro würden allerdings fehlen. „Das Ergebnis wird uns wie eine schwere Bürde begleiten“, ist sich Kaufmann sicher und kommt damit auf den Anbau des Kindergart­ens Machtolshe­im zu sprechen. Er stehe zu diesem Anbau. „Für uns als Verwaltung haben wir aber keine finanziell­e Möglichkei­t für den Anbau gesehen. Alles andere wäre eine Lüge“, sagt der Schultes. Er wisse um die Notwendigk­eit, sehe aber keine Finanzieru­ngsmöglich­keiten – vor allem mit Blick auf weitere Bedarfe wie die Kita-Situation in der Kernstadt oder die Finanzieru­ng des P+R-Platzes beim Bahnhof Merklingen. „Es ist eine schwierige Finanzsitu­ation“, betont Klaus Kaufmann. Deswegen hätte die Verwaltung die Ratsfrakti­onen darum gebeten, keine Anträge zum Haushalt zu stellen.

18.15 Uhr: Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann möchte in die Tagesordnu­ng eintreten; überhört scheinbar aufgrund von technische­n Problemen die wiederholt­en „Stopp-Rufe“von Ratsherr Bernhard Schweizer

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