Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Narren der Region tragen an diesem Glombiga Doschdeg Trauer: Sie müssen zuhause bleiben
WESTERHEIM (hjs) - An diesem Donnerstagabend wären die Fasnetsnarren nicht mehr zu bremsen, wäre da nicht dieser winzige Virus, der derzeit das Leben völlig auf den Kopf stellt. Sie hätten ausgiebig ihren Glombiga Doschdeg gefeiert und hätten in wohl feucht-fröhlicher Runde die fünfte Jahreszeit genossen. Viele nette Menschen bunt und originell verkleidet – mit oder ohne Maske – hätten sich in Westerheim in einer Gaststätte, in der Albhalle oder im IGFZelt ein Stelldichein gegeben. Voll in Fasnetslaune wäre das Narrenvolk in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gekommen. Zu flotter Musik hätten die Narren geschunkelt, gewippt und getanzt und sich zugeprostet. Auch auf der Heubodenbar im Gasthaus Rössle wäre es wohl wieder sehr eng zugegangen. Remmi-Demmi wäre im gesamten Ort angesagt gewesen und schön geschminkte, geschmückte und herausgeputzte Freunde der Fasnet hätten ein farbenprächtiges Bild abgegeben. Als bunte Clowns, Zauberer, Hexen, Geister, Indianer, Vampire, Meerjungfrauen oder Kartenspielerinnen oder einfach als schräge Vögel wären sie aufgetaucht. Im vergangenen Jahr gab es übrigens einen originellen und tollen Beitrag von 17 Schäfern um Uli Baumeister und Ulrich „Giaco“Hainz, die zwischen den Lokalitäten mit ihren Schäfchen auf Rädern hin und her zogen. Doch in diesem Jahr bleibt es ganz still und ruhig, die Narren müssen Trauer tragen. Die Interessengemeinschaft darf nicht zum Glombiga Doschdeg nach Westerheim laden, keine
Shuttlebusse verkehren in diesem Ausnahmejahr. Corona lässt grüßen und die Narren sind traurig. Sie hoffen auf bessere Tage im nächsten Jahr. Die Fotos stammen vom Glombiga Doschdeg des Vorjahres, als die Narren noch glücklich waren.