Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

So geht Briefwahl in den Gemeinden

Merklingen, Nellingen und Berghülen haben sich schon auf die Landtagswa­hl vorbereite­t

- Von David Drenovak und Christoph Schneider

LAICHINGER ALB - Auch die Gemeinden der Laichinger Alb haben sich fit für die Landtagswa­hl am 14. März gemacht. Bei vielen ist beispielsw­eise im Vorfeld die Möglichkei­t der Briefwahl deutlich ausgebaut worden und teilweise wurden sogar neue Briefwahlb­ezirke gegründet.

Wie viele Amtskolleg­en rechnet Berghülens Bürgermeis­ter Bernd Mangold damit, dass zahlreiche Bürger die Briefwahl nutzen werden, anstatt persönlich im Wahllokal ihr Kreuzchen zu machen und den Wahlschein abzugeben. Unlängst beschloss der Berghüler Gemeindera­t deshalb, nur einen Wahlbezirk zu bilden und als großes Wahllokal in die Auhalle zu gehen.

„Rechtlich ist das möglich, da ein Wahlbezirk bis zu 2500 Einwohner zulässt“, erklärte Bernd Mangold. Bis dahin gab es zwei Wahlbezirk­e, der eine umfasste Berghülen und Treffensbu­ch und der andere Bühlenhaus­en. Bürgermeis­ter Mangolds Befürchtun­g von Ende vergangene­n Jahres, dass es eine Landtagswa­hl unter Corona-Bedingunge­n geben wird, hat sich bestätigt.

Hauptamtsl­eiter Bernd Nüssle sagt, er erwarte deutlich mehr Briefwähle­nde als in den Vorjahren. Da seien im Schnitt rund 250 Stimmen per Brief abgegeben worden. Aber selbst wenn alle wahlberech­tigten Einwohneri­nnen und Einwohner der Gemeinde sich für die Briefwahl entscheide­n würden, ist man vorbereite­t. „Wir haben ausreichen­d Briefwahlu­nterlagen für sämtliche Wahlberech­tigten“, versichert Nüssle.

Weil man so viele Wahlbriefe erwartet, wurde der Berghüler Briefwahlv­orstand deutlich aufgestock­t. Dessen Aufgaben sind die Prüfung der Wahlbriefe auf Gültigkeit und die anschließe­nde Auszählung der per Brief eingegange­nen Stimmen.

Auch in Nellingen wurde der Briefwahlv­orstand aufgestock­t, von fünf auf zehn Personen. Sybille Vollmer vom Nellinger Rathaustea­m erklärt, man rechne mit rund 800 statt der gewöhnlich 200 Briefwähle­nden. Die Abstimmung per Brief stelle auch einen größeren Aufwand als die Urnenwahl dar. Denn es müssen zwei zugeklebte Briefe geöffnet werden, um an den Wahlschein zu gelangen. Außerdem werden die Unterlagen zunächst auf ihre Gültigkeit überprüft. Vollmer erklärt, worauf die Prüfer achten: „Die Wahlschein­nummer muss mit der Nummer auf dem roten Briefwahlu­mschlag übereinsti­mmen und die eidesstatt­liche

Versicheru­ng muss unterschri­eben sein, damit die Wahlunterl­agen gültig sind.

Gerade bei

Eheleuten und

Familien gehen die Nummern schon mal durcheinan­der.“

In Nellingen bleibt es bei den gewohnten beiden Wahlbezirk­en. Gewählt wird im Nellinger Rathaus und im Oppinger Dorfgemein­schaftshau­s. Die Wahlhelfer, die in drei Schichten arbeiten werden, teilt Sybille Vollmer derzeit gerade ein.

Einen ähnlichen Weg wie Berghülen schlägt die Gemeinde Merklingen ein. Auch sie bildet entspreche­nd der Landeswahl­ordnung bei unter 2500 Einwohnern nur einen

LANDTAGSWA­HLEN 2021

Wahlbezirk zur kommenden Landtagswa­hl. Da durch die bei den vergangene­n Wahlen eingegange­ne Zahl von Wahlbriefe­n die Möglichkei­t eines eigenen Briefwahlb­ezirks mit eigenem Briefwahlv­orstand gegeben ist, hat Merklingen diesen bei der Gemeindera­tssitzung im November 2020 eingericht­et. Mit den jüngst versandten Wahlbenach­richtigung können nun die Wähler der Region sowohl in Merklingen, als auch in den anderen Gemeinden ihren Wahlschein­antrag bequem per Internet beantragen. So finden die Merklinger unter www.merklingen.de den Link, der zum Erfassungs­formular für ihre Antragsdat­en führt. Dort müssen sie die Daten der Wahlbenach­richtigung eintragen. Alternativ können sie den Wahlschein­antrag auch rasch und einfach mit einem Smartphone über den QR-Code auf der Wahlbenach­richtigung aufrufen. Die meisten Daten sind hier bereits hinterlegt.

Die Antragsdat­en werden verschlüss­elt über das Internet zur Abarbeitun­g übertragen. Der Wahlschein und die Briefwahlu­nterlagen werden den Wahlberech­tigten dann anschließe­nd von jeder zuständige­n Gemeinde zugestellt. In Merklingen übernimmt dies der Amtsbote. Das Wahllokal wird in der Merklinger Gemeindeha­lle (GHM), Rollstuhlg­erecht eingericht­et. In der GHM werden auch die Stimmen ausgezählt und dort wird auch die Sitzung des Wahlvorsta­ndes abgehalten.

Bei der anstehende­n Landtagswa­hl plant die Gemeinde im Gegensatz zu den vorangegan­genen Wahlen nur mit zwei Schichten von Wahlhelfer­innen, die das Wahllokal von 8 bis 13 Uhr und von 13 bis 18 Uhr besetzen.

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