Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Tesla fährt in Neu-Ulm vor
Der E-Pionier aus den USA will eine Niederlassung eröffnen und sucht schon Personal
NEU-ULM/ULM - Parallel zum Bau der ersten Tesla-Fabrik in Deutschland („Gigafactory“in Berlin-Brandenburg) baut Tesla, der bekannte US-Hersteller von Elektrofahrzeugen, sein Vertriebsnetz aus. Für einen neuen Standort in Neu-Ulm wird ein „Verkaufsberater“gesucht.
In verblümtem Marketingsprech heißt es: „Als Tesla-Advisor bist du nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Tesla-Familie, sondern auch das Gesicht unserer Location.“Wann Arbeitsbeginn ist, steht nicht in der Stellenanzeige. Locken sollen Bewerber aber ein Tesla-Aktienpaket sowie Vergünstigungen im Rahmen von „Tesla-Fitness“. Die Niederlassung soll nach unseren Informationen direkt neben Mercedes an der B10 entstehen. Dort ist noch ein brachliegendes Grundstück frei.
Bewerber sollen in Neu-Ulm nichts Geringeres als „den Funken auf unsere Kunden überspringen“lassen, heißt es auf der Karriere-Seite des Elektroauto-Konzerns. Außerdem
gehöre die „Erreichung der monatlichen Sales & Delivery Targets“(Verkaufsziele) und die selbstständige und proaktive Identifizierung von künftigen Tesla-Kunden sowie die Generierung von qualifizierten Kontaktdaten zum Job. Sprich: die Leute ausfragen.
Der Druck scheint nicht gering: Die Arbeit abends und an Wochenenden wird ebenso ausdrücklich eingefordert. Rätsel gibt ein Eintrag auf der Tesla-Homepage auf. „Coming soon“– also „bald“– solle ein Service-Center in Ulm eröffnen. Auf einer Karte daneben ist dieses Zentrum in der Olgastraße markiert.
Mit Tesla kommt ein Autobauer nach Deutschland, der bis zu 40 000 Menschen einstellen will. Der Umgang mit den Mitarbeitern ist umstritten. Tesla will die Gewerkschaft IG Metall am liebsten draußen halten. Bisher war die nächstgelegene Niederlassung in Stuttgart. Probefahrten mit den Fahrzeugen wurden per Veranstaltungen in Hotels wie dem Best Western Atrium oder Maritim-Hotel in Ulm organisiert.