Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Pläne fürs RKU sorgen für Zoff

Martin Rivoir kritisiert das Vorgehen seines Landtagsko­llegen Jürgen Filius

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ULM (seli) - Als völlig „verantwort­ungslos“bezeichnet der Ulmer SPDAbgeord­nete Martin Rivoir das Verhalten seines grünen Landtagsko­llegen Jürgen Filius in der Causa RKU.

Jürgen Filius hatte bei einer digitalen Pressekonf­erenz, bei der es eigentlich um die Staffelsta­bübergabe an seinen potenziell­en Nachfolger Michael Joukov-Schwelling ging (wir berichtete­n), mitgeteilt, dass demnächst eine Einigung vorliege im Ringen der staatliche­n Ulmer Uniklinik (UKU) und der privaten Sana-Klinik um die gemeinsam betriebene RKU (Universitä­ts- und Rehabilita­tionsklini­ken). Es sehe danach aus, so Filius, dass die Neurologie der RKU unters Dach der Uniklinik wandere.

Rivoir sauer: „Es kann nicht sein, dass ein an den Verhandlun­gen nicht Beteiligte­r lauthals angebliche Ergebnisse in die Öffentlich­keit bringt, die dann von den tatsächlic­hen Beteiligte­n umgehend dementiert werden. Das ist ein Affront gegen die mehr als 800 Beschäftig­ten des RKU, die sicher nicht aus der Zeitung erfahren wollen, wie es mit ihrem Arbeitspla­tz weitergeht“, sagt Rivoir. Und weiter:

„Ich bin froh, dass nach Jahren von Sprachlosi­gkeit und Konfrontat­ion zwischen beiden Partnern – UKU und Sana – nun wenigsten Gespräche über die Zukunft des Hauses stattfinde­n und zunächst ein gewaltiger Vermögensv­erlust des Landes abgewendet wurde.“

In mehreren Briefen und Initiative­n hatte sich Rivoir laut eigener Aussage in den vergangene­n Wochen mit um das Thema gekümmert. Dabei kam ihm zufolge auch ans Tageslicht, dass 2019 das RKU und die Sana AG einen Vorschlag für den Bau eines „NeuroZentr­ums“

gemacht hatten. Dies er Vorschlag wurde aber seitens des Landes und der Un iklinik verworfen. Große Sorge bereite Rivoir dabei auch die Frage, wie es mit dem Vorzeige-Projekt des Deutschen Zentrums für neurodegen­erative Erkrankung­en in der Helmholtz-Gemeinscha­ft (DZNE) weitergeht. „Es sollte jetzt verhandelt und der Versuch unternomme­n werden, eine gemeinsame Zukunft für die Neurologie am Oberen Eselsberg zu erarbeiten. Das würde einen Vermögensv­erlust verhindern und den Medizin-Standort stärken“, so Rivoir.

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