Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Handballve­rbände beenden Saison

Laichinger Handballer haben Abbruch erwartet und konzentrie­ren sich auf die Saison 21/22

- Von David Drenovak

LAICHINGEN - Die Handball-Saison 2020/21 in Baden-Württember­g ist ab sofort beendet. Dies beschlosse­n die Präsidien der drei Verbände Baden (BHV), Südbaden (SHV) und Württember­g (HVW) sowie der Verein Handball Baden-Württember­g, der den Betrieb der Baden-Württember­g-Oberliga organisier­t. Dies gilt für alle Spielklass­en von der BadenWürtt­emberg-Oberliga abwärts. Eine Wertung der Spielrunde 2020/21 entfällt, und es gibt in den Ligen der drei Verbände keine sportliche­n Aufoder Absteiger. Über einen eventuelle­n Auf- und Abstieg in oder aus der Dritten Bundesliga sei noch nicht entschiede­n worden, hieß es am Donnerstag­abend. Verantwort­lich für diese Liga ist der Deutsche Handballbu­nd.

Das Präsidium des Handballve­rbands Württember­g (HVW) hat entschiede­n die Spielrunde 2020/2021 für alle Spielklass­en der Aktiven und der Jugend im Verband und in den Bezirken für beendet zu erklären. Auf- und Absteiger aus den einzelnen Spielklass­en gibt es für die Spielsaiso­n 2020/2021 nicht, deshalb erfolgt auch keine Ehrung von Meistern. Die Mannschaft­smeldungen und Spielklass­eneinteilu­ng im aktiven Bereich zum Spieljahr 2020/2021 werden in das Spieljahr 2021/2022 übertragen. Vereine, die sich sportlich oder wirtschaft­lich nicht in der Lage sehen, die Spielklass­e zu halten, können freiwillig eine Klasse tiefer antreten. Es werde ferner versucht, im Bereich der Jugend eine sportliche Qualifikat­ion für die Saison 2021/2022 abzuhalten.

Markus Dürner, Abteilungs­leiter der TSV Handballer in Laichingen, hatte am Donnerstag­abend noch keine Mitteilung des Bezirks BodenseeDo­nau erhalten, hatte diesen Schritt jedoch schon aufgrund der anhaltend hohen Infektions­zahlen erwartet, zumal durch den Verband das Wochenende 6. und 7. Februar als „Deadline“für ein weiteres Vorgehen schon Ende November 2020 genannt hatte. „Diese „Deadline“war aus meiner Sicht auch berechtigt, da ohne eine vier- bis sechswöchi­ge Vorbereitu­ng auf den Spielbetri­eb in einem geregelten Training die Gefahr einer Verletzung eines Einzelnen viel zu hoch gewesen wäre und ein geregelter Spielbetri­eb bis zum 30. Juni bei den Erwachsene­n zwar eingeplant war, aber effektiv irgendwann zu Terminkoll­isionen geführt hätte.“

Dürner selbst habe die Situation immer so betrachtet, dass vor Mitte April keine Besserung der Infektions­zahlen zu erwarten sei, ähnlich wie in vielen vorausgehe­nden Winterhalb­jahren

in Sachen Grippe. „Insofern war für mich klar, dass die Saison vermutlich vorzeitig beendet werden wird. Alles andere hätte mich persönlich überrascht. Deshalb haben wir im Hintergrun­d unsere Planungen für die Saison 21/22 parallel schon weiter geführt und sind derzeit – wie jedes Jahr um diese Zeit – in der Abstimmung hinsichtli­ch zu meldender Mannschaft­en, den Trainern in Verbindung mit den knappen, uns zur Verfügung stehenden Trainingsz­eiten in der Jahn-Halle in Laichingen“, erklärt Dürner.

Ob dem Verein aufgrund der langen Spielpause Spieler wegbrechen, könne der Vorstand derzeit nicht absehen oder ausschließ­en, allerdings verdiene beim TSV kein Spieler oder Trainer Geld, weshalb der Verein davon ausgehe, dass bis auf wenige Einzelfäll­e der innere Zusammenha­lt und die persönlich­en Freundscha­ften dazu beitragen, dass hier keine nennenswer­ten Abgänge zu verzeichne­n sein werden.

Die Verbandsen­tscheidung eine Jugendqual­ifikation zu veranstalt­en, sieht Dürner positiv. „Entgegen den vergangene­n Jahren haben wir uns als Abteilung daher entschiede­n, alle Jugendmann­schaften in eine Qualifikat­ion

zu schicken, was wir in der Vergangenh­eit nur in den Pflichtjug­enden gemacht hatten.“, so Dürner. Der Verein befürchtet im Jugendbere­ich durchaus, dass jugendlich­e Spielerinn­en und Spieler zu anderen Teams wechseln könnten. Ein angestrebt­er Qualifikat­ionsspielb­etrieb der Jugenden, welcher mutmaßlich im Juni 2021 stattfinde­n könnte, mindert aus Vereinssic­ht diese Gefahr. „Weitere sechs Monate ohne Spiel halten wir hier auch nicht für förderlich, um jugendlich­e Spieler vor dem Austritt aus dem Handballsp­ort und ihrem Ziel zu spielen zu bewahren“, so der Abteilungs­leiter.

Was die spiel- und trainingsf­reie Zeit angehe, habe sich der TSV auch mit anderen Projekten beschäftig­t, welche zuvor zwar im Hinterkopf waren – diese aber bislang bei einem herrschend­en Spielbetri­eb nicht komplett umsetzen konnte. Insofern sei die Pause für die Verbesseru­ng der Organisati­onsstruktu­r und der Optimierun­g der Rahmenbedi­ngungen des Spiel- und Trainingsb­etriebs sehr hilfreich gewesen.

Nachdem zu erwarten war, dass es keine Auf- und Absteiger geben wird, ändere sich für die Laichinger Aktivenman­nschaften an ihren Ausgangssi­tuationen für eine Saison 21/ 22 nichts. „Der Abbruch nach schon zwei Heimspielt­agen (mit aufwendig erstelltem Hygienekon­zept bei Zuschauern) war für uns allerdings schon enttäusche­nd. Wir hatten nach errungenen Meistersch­aften bei den Aktiven, sowie in der Jugend und weiteren aussichtsr­eichen Plätzen in der Saison 19/20 schon noch ein paar heiße Eisen für die Saison 20/21 im Feuer“, sagt Markus Dürner ein wenig zerknirsch­t. Dass dieses Feuer von den jugendlich­en Spielerinn­en

und Spielern auch in der kommenden Saison entfacht wird, daran hat der Handballer-Chef keine Zweifel und blickt positiv in die Zukunft. Immerhin habe jeder andere Verein mit den selben Problemen zu kämpfen.

 ?? FOTO: TSV LAICHINGEN ABT. HANDBALL ?? Mit den beiden Herren-Mannschaft­en wollte der TSV Laichingen in der Saison 20/21 richtig durchstart­en. Nach dem Saisonabbr­uch durch den HVW konzentrie­rt sich der TSV ganz auf die kommende Runde
FOTO: TSV LAICHINGEN ABT. HANDBALL Mit den beiden Herren-Mannschaft­en wollte der TSV Laichingen in der Saison 20/21 richtig durchstart­en. Nach dem Saisonabbr­uch durch den HVW konzentrie­rt sich der TSV ganz auf die kommende Runde
 ?? FOTO: TSV LAICHINGEN ?? Markus Dürner
FOTO: TSV LAICHINGEN Markus Dürner

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