Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
IGF muss sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen
Kinder wachsen in Westerheimer Fasnet quasi hinein – Kinder- und Jugendgarde ist sehr beliebt – Erste Auftritte bei der Kinderfasnet
WESTERHEIM - Um den Narrennachwuchs braucht der Interessengemeinschaft Fasnet Westerheim (IGF) nicht bange sein. Der Verein tut sehr viel in Sachen Kinder- und Jugendarbeit und viele Kinder und Jugendliche wachsen quasi über ihre Eltern oder Freunde in das närrische Treiben hinein. Der Nachwuchs ist schon in das jährliche Programm der Bürgerbälle eingebunden, vor allem die tollen Showtänze der Kinderund Jugendgarde sind von den Bällen nicht mehr wegzudenken.
Junge Mitglieder musizieren bei den Schalmeien mit, andere sind als junge Schrezen oder Hellsteramale bei den Umzügen schon dabei. Und dann gibt es ja alle Jahre wieder, sofern es das Coronavirus zulässt, den Kinderball mit Kostümprämierung, bei dem der IGF-Narrennachwuchs das Programm gestaltet.
„Wir von der Vorstandschaft sind natürlich sehr erfreut, dass wir regen Nachwuchs haben“, unterstreicht PR-Manager Maximilian Hohl und weiß die Arbeit seiner Vereinskollegen sehr zu schätzen, die sich um die Kinder und Jugendlichen in der IGF kümmern, seien es die Gruppenleiter, die Trainer oder Betreuer.
Denn auch die IGF weiß, dass jeder Verein auf Nachwuchs angewiesen ist. „Kinder sind unsere Zukunft, egal ob privat oder im Vereinsleben“, betont Maxi Hohl und verweist auf einige Aktionen, die die IGF gerade für Kinder anbietet. „Wir legen sehr großen Wert auf die Nachwuchsarbeit und investieren auch sehr gerne in diesen Bereich, sei es ideell oder auch finanziell“, betont das Vorstandsmitglied. Aktuell hat die IGF rund 340 Mitglieder, davon sind 180 aktiv und knapp die Hälfte sind Kinder und Jugendliche.
An Aktionen gibt es etwa das Maskenbasteln unter der Federführung von Elisa
Fischer oder auch die Nachtwanderung im Rahmen des Sommerferienprogramms der Gemeinde Westerheim, die in den vergangenen Jahren immer sehr gut besucht waren. „Das ist natürlich auch ein Grundstein für unseren regen Nachwuchs. Über diese Angebote findet das ein oder andere Kind Zugang zur IGF und zur Westerheimer Fasnet und lasse sich begeistern. Um die Kids das Jahr über bei guter Laune zu halten, biete die Interessengemeinschaft jährlich einen Kinderausflug zu den verschiedensten Orten an, vor allem zu Freizeitparks oder Indoor-Spielplätzen. Das binde die Kinder untereinander, aber auch zur IGF, so Hohl. So ging es in den vergangenen Jahren etwa zu einer Stadtführung nach Ulm, zum Flughafen nach Stuttgart, zu Radiosendern oder zum „Allgäu Skyline Park“bei Bad Wörishofen.
Ein Großteil des Nachwuchses werde fast in die Fasnet hineingeboren oder wachse mit ihr auf, denn zahlreiche Eltern würden doch ihre Begeisterung für die fünfte Jahreszeit übertragen. „Unsere Familien bringen ihre Kids sehr gerne mit auf die Fasnetsumzüge und das gefällt den Kindern“, weiß Maximilian Hohl. Manche Kinder würden gleich nach der Geburt als Mitglieder angemeldet, sagt das IGF-Vorstandsmitglied und wartet mit Zahlen zu den jungen Aktiven auf: Da seien bei den Schrezen drei Kinder aktiv dabei, bei den Schalmeien elf, bei den Hellsteramale 39 und bei der Kinder-, Jugendund Juniorengarde gar 47 Kinder oder Teenies. Bei den Stelzen sei eine Aufnahme allerdings erst im Alter von 18 Jahren erlaubt.
Bei der im Jahr 1989 gegründeten Tanzgarde im Kinder- und Jugendsektor besteht sogar bisweilen eine Warteliste. Doch dank der drei Gruppen kann die Warteliste einigermaßen in Grenzen gehalten werden. Das Tanzen in der Garde ist bei den Mädchen sehr beliebt, über die Kinderund Jugendgarde werden sie schrittweise an die aktive Tanzgarde herangeführt. Die Gardemädchen verzaubern immer wieder aufs Neue das Publikum.
Seit 2012 ist die Kinder- und Jugendtanzgarde unter der Leitung von Tina Walter. Ein Auftritt bei den Bürgerbällen ist für die jungen Tänzerinnen das Highlight jeder Saison. In den vergangenen Jahren glänzten die jungen Tänzerinnen mit Showeinlagen wie „Flowerpower“, „Löwenzahn“, „Camper“, „Fred Feuerstein“, „Fische“und als „Barbie Girl“auf der Westerheimer Showbühne. Jedes
Outfit der 32 Mädchen wurde dabei für die Auftritte liebevoll von Tina und Anja Walter genäht.
„Wie müssen uns um den Narrennachwuchs in Westerheim keine Sorgen machen. Junge Mitglieder stoßen meist über ihre Eltern zu uns“, sagen übereinstimmend Manuela Kramer und Daniela Kohlberger, die mit die Kinderfasnet organisieren. Für das Kinderfasnetsprogramm am Sonntag nach den Bürgerbällen
würden sie alle Jahre ausreichend Kinder finden. Zu einem bestimmten Thema basteln seit Jahren Daniela Kohlberger, Manuela Kramer, Anja Lang, Anja Weber und Sandra Kneer das Programm zur immer sehr gut besuchten Kinderfasnet zusammen, an dem sich rund 40 Kinder beim Theater- und Showprogramm im Alter von drei bis 15 Jahren beteiligen, nebst der Kindergarde. „So erleben die Kinder schon ihre ersten Bühnenauftritte vor großem Publikum und wachsen in künftige Auftritte hinein“, erläutert Manuela Kramer. Da sei für das ganze Leben gewinnbringend.
Übrigens: An diesem Dienstag hätte das sogenannte „Kindermaschgern“zum Abschluss der Fasnet stattgefunden, bei dem Kinder maskiert zu Freunden und Verwandten kommen. Doch diese Aktion musste coronabedingt ins Wasser fallen.