Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Für die Gemeinde Merklingen ändert sich eigentlich gar nicht so viel“
Ratsmitglieder erhalten Informationen zur Rücknahme der Abfallwirtschaft durch den Landkreis
MERKLINGEN - Der Merklinger Bürgermeister Sven Kneipp hat die Mitglieder des Gemeinderats in der jüngsten Sitzung am Dienstagabend über den derzeitigen Prozess der Rücknahme der Abfallwirtschaft durch den Landkreis informiert. Während es in anderen Kommunen – wie beispielsweise in Laichingen – zum Konzept des Landkreises Kritik hagelte, machte Kneipp klar: „Für die Gemeinde Merklingen ändert sich eigentlich gar nicht so viel.“
Im Dezember vergangenen Jahres hat der Kreistag des Alb-DonauKreises das so genannte Soll-Konzept für die Abfallwirtschaft 2023 beraten und beschlossen. Der Alb-Donau-Kreis hat 55 Kommunen unterschiedlicher Größen. Dies bringe auch bei der Abfallentsorgung unterschiedliche Handhabungen in einzelnen Kommunen und könne zu Veränderungen bei der Rücknahme durch den Landkreis führen. Ziel aber ist es, ein einheitliches Abfallentsorgungskonzept auf die Beine zu stellen (wir berichteten mehrfach).
Positiv sei für Merklingen, dass der Grüngutplatz sowie der Wertstoffhof erhalten bleiben. Dazu habe es am Montag noch eine Begehung gegeben. Die Öffnungszeiten sollen auf sechs Stunden die Woche vorgesehen werden. Details dazu würde der Landkreis mit den einzelnen Kommunen noch tiefergehend abstimmen. Im gesamten Alb-DonauKreis könnte es dann sechs Entsorgungszentren, 17 Wertstoffhöfe und 35 Grünabfallsammelplätze geben. Bei den Wertstoffhöfen werden Altbatterien, Elektrokleingeräte, Altkleider,
Altpapier, Kartonagen, Bauschutt und Metallschrott angenommen. Die Abgabe von Wertstoffen ist für Privathaushalte gebührenfrei. Gewerbliche Anlieferungen sind künftig nur in den Entsorgungszentren – beispielsweise in Laichingen oder Blaubeuren – möglich. Die Wertstoffhöfe und Grüngutsammelplätze werden im Rahmen einer Beistandsleistungsvereinbarung zwischen Landkreis und Kommunen organisiert.
Die Müllbehälter, so Kneipp, werden ebenfalls gleich bleiben. Es könne jedoch sein, dass die Behälter eingesammelt und eingetauscht (mit Chips versehen) werden. Die Abholung, also die Abfallsammlung, soll im Rhythmus von 14 Tagen erfolgen und bleibt somit für Merklingen gleich. Die Regelung zum Sperrmüll bleibe ebenso ähnlich. Vorgesehen ist die Sperrmüllsammlung für sperrige Abfälle im Rahmen eines Holsystems an sechs bis acht Terminen im Jahr.
Eine Veränderung gebe es allerdings: Die Einführung einer Biotonne. „Das war zu erwarten“, sagte der hiesige Bürgermeister.
Die Reaktionen aus dem Gremium: Ratsfrau Brigitte Burghardt zeigte sich froh darüber, dass eine Eigenkompostierung möglich bleibe. Zudem gefalle ihr die Idee im Konzept, eine gemeinsame Müll-App zu integrieren. Sie gehe allerdings auch davon aus, dass zunächst Mehrarbeit auf die Gemeinde Merklingen zukomme. Bei einer Umstellung der Zuständigkeit und des Systems würden Bürger bei Problemen und Anfragen sicherlich doch eher das Rathaus als den Landkreis kontaktieren.