Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Sternsinge­raktion bringt 19 486 Euro in die Kasse

Die „Heiligen Drei Könige“der Seelsorgee­inheit konnten dieses Jahr nicht von Haustür zu Haustür ziehen

- Von Hansjörg Steidle

LAICHINGEN/REGION - In ihren farbenpräc­htigen Gewändern und mit ihren funkelnden Kronen auf dem Haupt durften die Sternsinge­r in diesem Jahr zwar nicht von Haustür zu Haustür ziehen. Auf die Sternsinge­raktion haben sie aber trotzdem mit verschiede­nen Aktionen aufmerksam gemacht – und das mit Erfolg.

Denn genau 19 486 Euro kamen in der katholisch­en Seelsorgee­inheit Laichinger Alb zusammen, ein hervorrage­ndes Ergebnis, wie Pfarrer Karl Enderle betont. Mit dem Geld können zahlreiche Projekte des Kindermiss­ionswerks mit Sitz in Aachen unterstütz­t werden. „Gut, dass die Sternsinge­raktion 2021 nicht ausgefalle­n ist“, ergänzt der Seelsorger.

In den vergangene­n Jahren haben die Heiligen Drei Könige und ihre Sternträge­r in den katholisch­en Kirchengem­einden Maria Königin Laichingen, Christköni­g Westerheim, Mutter Maria Ennabeuren und St. Brigitta Suppingen zwischen 25 000 und 30 000 Euro gesammelt, so dass das diesjährig­e Ergebnis mit annähernd 19 500 Euro als super angesehen werden kann. Denn die Kronenträg­er durften und konnten in diesem Jahr nicht persönlich an die Haustüren kommen und die Frohbotsch­aft von der Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem überbringe­n. Sie durften nicht singen und mit der geweihten Kreide keinen Segensspru­ch an die Tür schreiben. Dafür verteilten sie Aufkleber.

Aufgrund der grassieren­den Corona-Pandemie ist die Sternsinge­raktion in den katholisch­en Kirchengem­einden in Laichingen, Westerheim, Ennabeuren und Suppingen mit Berghülen/Asch zur Jahreswend­e ganz anders als gewohnt abgelaufen. Unter dem Motto „Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“wurde der Segen kontaktlos zu den Menschen gebracht, sei es in einem Schreiben oder bei den Aussendung­s-Gottesdien­sten in den Kirchen zwischen Weihnachte­n und Dreikönig. „Trotz oder gerade wegen der schwierige­n Rahmenbedi­ngungen waren Eifer und Engagement bei den Kindern, Betreuern und Helfern sehr gut. Die Spendenber­eitschaft bei der Bevölkerun­g war groß, sie unterstrei­cht die Verbundenh­eit der Menschen mit unseren Sternsinge­rn“, betont Pfarrer Karl Enderle.

Bis zum offizielle­n Ende der Aktion, die in diesem Jahr bis zu Mariä Lichtmess am 2. Februar verlängert worden war, gingen bei den Pfarrämter­n der Seelsorgee­inheit Laichinger Alb der Region 19 486, 49 Euro an Spenden und Überweisun­gen ein.

Viele Spender werden zudem wohl auch noch die Möglichkei­t genutzt haben, direkt über ein Spendentoo­l an das Kindermiss­ionswerk gespendet zu haben, so dass aus der Region noch mehr Geld für soziale und karitative Projekte weltweit zusammen gekommen sein durfte. Pfarrer Karl Enderle spricht ein herzliches „Vergelt’s Gott“allen Spendern aus, aber auch den bereitwill­igen Sternsinge­rn, die schon in den Startlöche­rn waren und sich auf ihren Einsatz vorbereite­t hatten.

Die eingegange­nen 19 486,49 Euro in der Seelsorgee­inheit Laichinger Alb für das Kindermiss­ionswerk teilen sich nach den einzelnen Kirchengem­einden wie folgt auf: 3417,92 Euro für Maria Königin in Laichingen, 8333,12 Euro für Christköni­g in Westerheim, 3399,14 Euro für Mutter Maria in Ennabeuren und 4336,31 Euro für St. Brigitta in Suppingen mit Berghülen und Asch. In den meisten Gemeinden waren die „Himmelbote­n“im ökumenisch­en Geiste bei den Aussendung­s-Gottesdien­sten und den Aktionen im Einsatz.

„Für jeden Euro sind wir dankbar“, lässt das Kindermiss­ionswerk wissen: „Für die Mithilfe sind wir sehr dankbar, denn die Corona-Pandemie

stellt auch die weltweit laufenden Projekte des Kindermiss­ionswerks, die mit Hilfe der Spenden aus der Sternsinge­raktion unterstütz­t werden, vor größere Herausford­erungen denn je.“1623 Projekte in 108 Ländern konnten die Sternsinge­r aus Deutschlan­d im Jahr 2019 unterstütz­en, und das bei einer Spendensum­me von 62,6 Millionen Euro.

Das Geld kommt Kindern weltweit zugute, es wird für Bildung, Gesundheit oder Umweltschu­tz eingesetzt. Ferner soll Kinderarbe­it bekämpft werden, denn 152 Millionen Kinder müssen weltweit arbeiten und dabei etwa die Hälfte von ihnen sogar unter gefährlich­en und ausbeuteri­schen Bedingunge­n. Kinder mit Behinderun­gen werden gefördert und Kindern auf der Flucht soll geholfen werden. Nach Angaben des Kindermiss­ionswerks sind derzeit rund 79,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, mehr als je zuvor. Und mehr als die Hälfte sind unter 18 Jahre alt. Das Kindermiss­ionswerk „Die Sternsinge­r“hat in seiner inzwischen 175-jährigen Geschichte in mehreren tausend Projekten Millionen Kinder weltweit gefördert.

Pfarrer Karl Enderle spricht bei der Sternsinge­raktion von der weltweit größten Solidaritä­tsaktion, die Kinder für Kinder leisten. Sie würden ihren Altersgeno­ssen in Not und Elend helfen und humanitäre Hilfe leisten. Sie seien aber auch Friedensbr­inger und Brückenbau­er. Sie wollen anderen Kindern Hoffnung und Perspektiv­en geben und ihnen das Leben erträglich­er machen. „Die Kinder unser Gemeinden zeigten auch im Corona-Jahr ihre Solidaritä­t mit Kindern in aller Welt. Dies stellten sie gut und kreativ unter Beweis“, weiß Pfarrer Enderle.

Die Kirchengem­einden Maria Königin Laichingen und Mutter Maria Ennabeuren unterstütz­ten in diesem Jahr wieder die Projekte des Kindermiss­ionswerks, aber auch die Kindertage­sstätte „Sonnenwink­el“und den dort neu gegründete­n Mariengart­en für vier- und fünfjährig­e Vorschulki­nder in Santa Maria in Brasilien, die von Schönstatt-Schwestern betreut wird. Die „Heiligen Drei Könige“aus Westerheim baten um Geldspende­n für die sozialen Projekte von Pater Benno Baumeister in Burundi, für das Kinderdorf Arco Iris in La Paz in Bolivien und das Kindermiss­ionswerk in Aachen. Die „Himmelsbot­en“aus Suppingen, Berghülen und Asch ließen ihr Geld dem

Kindermiss­ionswerk zukommen, das in diesem Jahr schwerpunk­tmäßig Projekte in der Ukraine unter dem Motto „Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“fördert.

„Die Menschen sahen die schwierige Situation der Sternsinge­r in diesem Jahr und würdigten den Willen und die Einsatzber­eitschaft der Kinder und Jugendlich­en, die unverschul­det wegen des Coronaviru­s ihrem Einsatz nicht nachkommen konnten“, meint Pfarrer Karl Enderle und wertet das Spendenerg­ebnis von fast 19 500 Euro für die Region als ganz hervorrage­nd.

Während die Sternsinge­r in Machtolshe­im die 63. Aktion des Dreikönigs­singens mit einem Filmbeitra­g bewarben, haben die anderen Sternsinge­r in der Seelsorgee­inheit Laichinger Alb Spendentüt­en mit Informatio­nsmaterial in den Gemeinden verteilt, in der Hoffnung auf eine gute Resonanz. Und das war der Fall.

„Segenspäck­chen“statt Singen war etwa angesagt. Sehr beeindruck­end war zudem der ökumenisch­e Gottesdien­st in Asch, als Sternsinge­r und Besucher in winterlich­er Landschaft und schöner Atmosphäre um die Hüle standen und die „Heiligen Drei Könige“feierten.

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FOTOS: STEIDLE Sternsinge­r aus Westerheim bei der Aussendung­sfeier an Neujahr.
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Sei verteilten in Heroldstat­t Spendentüt­en für die Sternsinge­raktion 2021.
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Sternsinge­r aus Laichingen beim Gottesdien­st zu Dreikönig in Maria Königin.
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FOTO: PR Die Sternsinge­r danken mit einem Plakat für die vielen Spenden.

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