Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Fitness-Oma aus dem Internet
Ach, was haben wir nicht für schöne Worte in unserer deutschen Sprache! Zum Beispiel „mopsfidel“. Der Duden übersetzt den Begriff mit „ausgelassen“, „lustig“und „sehr vergnügt“. Als Steigerung ist vielleicht noch „quietschfidel“denkbar. Oder aber Erika Rischko. Die Rentnerin liebt es nämlich, in ihrem Wohnzimmer zu tanzen und ihren inzwischen 81 Jahre gereiften Leib allerlei Ertüchtigungsübungen zu unterziehen. Womit sie sich eine Beweglichkeit bis ins hohe Alter bewahrt hat, wovon Möpse naturgemäß nur träumen können.
So ein handelsüblicher Mops – ganz egal, ob es sich nun um eine quietschfidele oder sterbenslangweilige Ausgabe handelt – schafft mit Müh und Not 15 Jahre und sieht dabei noch merkwürdig mürrisch aus mit dem faltigen Gesicht. Darüber kann Frau Rischko, die übrigens im rheinländischen Langenfeld unverdrossen vor sich hin hüpft, nur kichern. Sie hat zwar auch ihre Fältchen, aber schon mehrere Mopsgenerationen überlebt und natürlich vor, noch zwei bis drei weitere draufzulegen.
Frau Rischko sieht übrigens viel fröhlicher aus als der namensgebende Mops. Und von einem Knautschgesicht kann bei ihr auch keine Rede sein. Das wird sicher eine Rolle dabei spielen, warum so viele Leute gerne dabei zusehen, wie die Dame ihre Übungen macht. Mehr als 100 000 Menschen gucken sich regelmäßig die Videos von Erika Rischko im Internet an. Dass alle Leute sie nur noch Fitness-Oma nennen, gefällt ihr übrigens.
Von einem Fitness-Mops – und sei er noch so fidel – hat indes noch niemand je etwas gehört. (nyf )