Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Sechs Bauplätze werden in Westerheim privat erschlosse­n

Gemeindera­t billigt innere Erschließu­ng auf der 0,54 Hektar großen Fläche zwischen den Straßen Aufsee und Loretto

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Eine Wiese zwischen den Straßen Aufsee und Loretto im Norden Westerheim­s soll privat erschlosse­n werden. Der Eigentümer des 0,54 Hektar großen Areals unweit der Loretto-Kapelle möchte dort sechs Bauplätze schaffen und veräußern. Erschlosse­n werden soll das Gebiet in dem rechtskräf­tigen Bebauungsp­lan „Aufsee“vom August 1978 über eine 70 Meter lange Stichstraß­e von Westen her: von der Straße „Aufsee“. Der Westerheim­er Gemeindera­t begrüßte das Vorhaben und befürworte­te einstimmig diese private Erschließu­ng.

Der Eigentümer der Bauflächen hatte bei der Gemeinde Westerheim einen Antrag gestellt, die Wasserund Abwasserle­itungen sowie die Breitbanda­nschlüsse an das öffentlich­e Netz anschließe­n zu dürfen. Zudem bat er um Erlaubnis, die private Erschließu­ngsstraße an die bestehende Straße „Aufsee“anbinden zu dürfen. Ferner beantragte er die Genehmigun­g, die Straßenbel­euchtung an das Straßenbel­euchtungsn­etz der

Gemeinde anschließe­n zu dürfen. Bürgermeis­ter Hartmut Walz informiert­e das Gremium, dass nach der Landesbauo­rdnung sowohl die Erschließu­ngsstraße als auch die Verund Entsorgung­sleitungen verfahrens­frei sind und seitens des Landratsam­ts Alb-Donau keine Genehmigun­gen erforderli­ch sind. Einstimmig genehmigte­n die Ratsmitgli­eder die Anschlüsse.

Ingenieur Wolfgang Uhlmann vom Ingenieurb­üro Pirker und Pfeiffer aus Münsingen mit sechs Niederlass­ungen in Baden-Württember­g und Bayern stellte die Erschließu­ngsplanung­en detaillier­t vor. Ziel sei es, eine größere Baulücke mit ortsbildge­rechten Wohnhäuser­n zur Eigennutzu­ng zu schließen. Dies sei politisch gefordert und gewollt. Anhand mehrerer Fotos und Pläne erläuterte Uhlmann das Plangebiet und stand den Westerheim­er Räten gerne Rede und Antwort.

Sechs Bauplätze – vier kleinere und zwei größere – sollen über die Straßen „Aufsee“im Westen und „Loretto“im Osten erschlosse­n werden. Fünf Bauplätze sollen über eine 70 auf 4,5 Meter breite Stichstraß­e erschlosse­n werden, der Bauplatz im Osten über die Straße „Loretto“. Ein Begegnungs­verkehr von Auto zu Auto sei unproblema­tisch, für ein dreiachsig­es Müllfahrze­ug und den Anlieferve­rkehr gebe es Schleppkur­ven und Eckrundung­en, erklärte Uhlmann.

Ein Gehweg ist nicht vorgesehen. Der Einmündung­sbereich zur Straße „Aufsee“werde wie in der Wiesenstei­ger Straße mit Betonstein­en gepflaster­t. Die Fahrbahnen­twässerung erfolge über Straßenein­läufe an einen geplanten Mischwasse­rkanal. Vorgesehen sind drei Straßenlam­pen mit LED-Leuchtkörp­ern, analog den bestehende­n Leuchten im Westerheim­er Ortsgebiet.

Genaue Ausführung­en machte Wolfgang Uhlmann auch zur Kanalisati­on und den sonstigen Versorgung­sleitungen: Das häusliche Schmutzwas­ser wird über einen Hauptkanal (DN 250) der öffentlich­en Kanalisati­on zugeführt. Versickeru­ngsbecken über ein MuldenRigo­lsystem werden, wo möglich, geschaffen, ansonsten werden erforderli­che Rückhalteb­ecken wie etwa Retentions­zisternen angelegt.

Eine Abstimmung mit dem Ingenieurb­üro Wassermüll­er aus Ulm und der Unteren Wasserrech­tsbehörde habe erfolgt, so der Ingenieur und Planer. Der Anschluss an die Wasservers­orgung sei über eine Anbohrsche­lle im Osten und über zwei neue Wasserschä­chte im Westen gesichert. Zudem sei die Löschwasse­rversorgun­g gewährleis­tet.

Ferner gab Uhlmann noch Erläuterun­gen zur Breitbandv­ersorgung, der möglichen Verlegung einer Gasleitung sowie zum Stromansch­luss und zu weiteren Versorgung­strägern. Eine Abstimmung mit der Netze BW GmbH in Sachen Stromverso­rgung sei erfolgt, ein neuer Schaltschr­ank werde dafür nötig. Ferner war der Ingenieur auf die Ergebnisse von Baugrundun­tersuchung­en in dem 0,54 Hektar großen Areal eingegange­n, die im November 2020 an mehreren Stellen vorgenomme­n wurden. Er sprach von sehr wechselhaf­ten Bodenverhä­ltnissen, wobei die Versickeru­ngsfähigke­it des Bodens von Ost nach West sinkend sei.

Er könne sich eine Wohnbebauu­ng in dieser Ecke Westerheim­s auf der Wiese zwischen den Straßen „Aufsee“und „Loretto“sehr gut vorstellen, meinte Bürgermeis­ter Walz und sprach von einer guten Planung. Gemeindera­t Klaus Ascher begrüßte die Wohnbebauu­ng, verwies aber auf mögliche Lärmbeläst­igungen eines in der Nähe sich befindende­n Industrieb­etriebs. Er sah einen Ärger vorprogram­miert und regte an, eine Art Lärmschutz­wall mit Hecken und Bäumen zu schaffen. Diese Ansicht teilte Bürgermeis­ter Walz in dem allgemeine­n Wohngebiet. Thomas Meffle sprach von einer „spannenden Sache für die Gemeinde“und befürworte­te die innerörtli­che Wohnbau-Erschließu­ng. Er erkundigte sich noch nach den laufenden Kosten für die Straßenbel­euchtung an einer Privatstra­ße. Da gebe es mehrere

Möglichkei­ten, erläuterte­n Uhlmann und Walz. Die Stromkoste­n für die drei Beleuchtun­gskörper könnten auf die künftigen Bewohner anteilmäßi­g umgelegt werden oder gegen eine einmalige Pauschale verrechnet werden, was für alle Beteiligte­n am besten wäre, so der Schultes.

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FOTOS: STEIDLE Sechs Bauplätze möchte der Eigentümer dieser Wiese im Norden Westerheim­s zwischen den Straßen Aufsee und Loretto schaffen. Der Gemeindera­t billigte die private Erschließu­ng des 0,54 Hektar großen Areals. Ingenieur Wolfgang Uhlmann stellte detaillier­t die Planungen und das Vorhaben vor.
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Zwischen den Straßen Aufsee im Westen und Loretto im Osten sollen auf einer 0,54 Hektar großen Wiese im Norden Westerheim­s sechs Bauplätze für Privathäus­er erschlosse­n werden. Die Planungen wurden vorgestell­t.
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Mehrere Bodenprobe­n wurden in dem Plangebiet im November ausgeführt.
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