Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Spiß-Brüder bleiben dem TSV Blaustein treu
3. Handballbundesliga: Weitere Vertragsverlängerungen
BLAUSTEIN (sz) - Beim Handballbundesligisten TSV Blaustein gibt es weitere Vertragsverlängerung: Die Brüder Christoph und Steffen Spiß werden auch in der kommenden Saison für den TSV auflaufen. Die Vertragsverlängerung von Kapitän Steffen Spiß ist schon einige Wochen her. Nun hat auch sein jüngerer Bruder Christoph zugesagt. Im Interview erklärt er, warum er bleibt.
Herr Spiß, als Stammspieler sind Sie schon seit einigen Jahren auf der rechten Außenbahn unterwegs. Was waren Ihre Gründe, ein weiteres Jahr das Blausteiner Trikot zu tragen?
Ich trage das Blausteiner Trikot diese Saison das 14. Jahr und das neunte Jahr das der ersten Mannschaft. Mich bindet hier an den Verein deutlich mehr als nur der reine Handball als Sport. Der Kern der Mannschaft, die Fans und die Personen, die diesen Verein bilden, sind zu guten Freunden geworden. Und zu Freunden hält man besonders in schwierigen Zeiten. Das vergangene Jahr war definitiv kein einfaches. Sportlich gesehen haben wir keinen Pflichtspielsieg einfahren können und durch die aktuelle Coronakrise hat auch der Verein mit Problemen zu kämpfen. Aus diesem Grund habe ich keine Sekunde lang gezögert und für kommende Saison zugesagt.
Wie haben Sie sich während der langen Trainings- und Spielpause fit halten können? Man hört, Sie hätten Ihren Keller zum Kraftraum umfunktioniert.
So eine lange Pause ist nicht einfach. Viel Zeit zuhause zu verbringen und keine festen Trainingszeiten zu haben, lassen einen oft den gemütlicheren Weg einschlagen. Man kann diese Zeit aber auch nutzen, um an Defiziten zu arbeiten, wofür sonst nie Zeit übrig geblieben ist. Somit hab ich mir mit meinem Bruder Steffen zusammen ein paar Fitnessgeräte besorgt und in meinen mittlerweile gut ausgestatteten Keller gestellt. Seitdem
trainieren wir hier fleißig. Über die trainingsfreie Zeit war das natürlich perfekt. In Verbindung mit den Laufeinheiten, die von unserem Trainer Jan Behr vorgegeben wurden, konnte ich so die Zeit ganz gut nutzen.
Mit Ihrem Bruder Steffen bilden Sie seit Jahren ein Gespann, ist das eine besondere Situation für Sie?
Ich muss sagen, ich kenne es einfach nicht anders. Aber klar es ist definitiv etwas Besonderes. Allein schon weil es dadurch möglich ist, mehr Zeit mit ihm zu verbringen und zusammen Siege zu feiern. Außerdem würden wir unsere ebenfalls handballverrückten Eltern samt Verwandtschaft und Freunden in eine schwierige Situation bringen, wenn wir nicht mehr zusammen spielen würden. Wo soll man denn dann am Samstagabend zuschauen?
Zusammen haben Sie schon viel erlebt. Gibt es für Sie ein ganz besonderes Highlight in Ihrer Blausteiner Handballgeschichte?
Mir fällt nicht das „eine“ganz Besondere ein. Ich denke, wir oder ich durften schon viele erleben. Unvergessen sind natürlich die Aufstiege in die BWOL und in die 3. Liga. Außerdem war auch die Relegation um den Verblieb in der BWOL 2019 sehr emotional. Da sah es im Rückspiel fünf Minuten vor Spielende nach Abstieg aus. Und ein gutes Jahr später, beim Saisonstart 2020, waren wir auf einmal in der 3. Liga. Das ist schon verrückt.
Na dann hoffen wir auf weitere Highlights mit Ihnen und Ihnen beiden. Haben Sie schon eine konkrete Zielsetzung für die kommende Saison?
Ich denke, wir müssen in kleinen Etappen denken. Wir müssen hart an uns arbeiten, damit wir uns weiter an das Niveau der 3. Liga anpassen. So können wir dann hoffentlich bald mal wieder einen Sieg einfahren und das Ziel „Klassenerhalt“erreichen.