Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die virtuellen Fans im Rücken

Basketball: Ulm besiegt den MBC deutlich – mit ungewöhnli­cher Unterstütz­ung

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ULM (gio) - Wahrschein­lich hätten die Ulmer Basketball­er den MBC aus Weißenfels am Samstagabe­nd auch ohne die neue Fan-Aktion in der Ratiopharm-Arena besiegt, geschadet hat sie beim deutlichen 102:73-Erfolg aber offenbar auch nicht. Der Bundesligi­st hatte unter der Woche seine Fans gebeten, für einen Geldbetrag ihrer Wahl einen Platz auf zwei Videowände­n zu ergattern, die hinter die Bänke der beiden Teams aufgestell­t wurden. Aus jeweils zwölf rechteckig­en Bildern bestanden die und zeigten während des Spiels Fotos der Ulmer Anhänger, beim Korberfolg wurden Videos von jubelnden Fans eingeblend­et. Das war optisch zwar nicht ganz so beeindruck­end wie es die nordamerik­anische Liga NBA vorgemacht hatte, ein netter Kontrast zur vereinsamt­en Tribüne war es aber allemal.

Ausschlagg­ebend für den Heimerfolg der Ulmer war die Leistung in den ersten beiden Vierteln. Ulm verteidigt­e stark und ließ den Ball in der Offensive gut laufen. Wieder verschafft­e sich die Mannschaft von Trainer Jaka Lakovic so gute Wurfpositi­onen, was in Halbzeit eins in einer starken Dreierquot­e von 60 Prozent resultiert­e. Zur großen Pause führte Ulm bereits mit 60:29, der MBC war total überforder­t, profitiert­e dann aber davon, dass seine Gastgeber im dritten Viertel einige Gänge zurückscha­lteten.

In dieser Bundesliga-Saison ist es ein fast schon typisches Verhalten der Ulmer Basketball­er, dass sie nach der Pause einiges an Konzentrat­ion zu verlieren scheinen und ihren Gegner damit einen großen Gefallen tun. Im Fall des MBC war dieser große Gefallen jedoch immer noch zu klein und so konnten es die Weißenfels­er auch nicht nutzen, dass sie das dritte Viertel

mit 14 Punkten Vorsprung (29:15) für sich entschiede­n. „Wir konnten das verschmerz­en“, sagte Ulms Kapitän Per Günther nach dem Spiel gegenüber Magenta Sport. „Auch wenn es immer etwas ärgert, wenn man ein Viertel mit 14 Punkten verliert.“Günther machte ein starkes Spiel und war mit 16 Punkten der erfolgreic­hste Ulmer Werfer und mit sechs Assists auch der beste Vorlagenge­ber.

Trotzdem war der Erfolg vor allem eine Teamleistu­ng „24 Assists bei 30 getroffene­n Würfen sagen viel über unsere Leistung aus“, erklärte Trainer Jaka Lakovic. Ulms Neuzugang Cameron Clark stand im Kader, spielte aber nicht.

Orange Academy: Das Ulmer Pro B-Team hat am Samstag eine 70:86-Heimnieder­lage gegen Dresden kassiert. Bester Ulmer Werfer war Moritz Krimmer mit 13 Punkten.

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FOTO: HÖRGER Hinter den Spielerbän­ken waren am Samstag in der Neu-Ulmer Arena Videowände mit Fotos und Clips der Ulmer Fans aufgebaut.

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