Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Verbände warnen vor Lockdown-Folgen
STUTTGART (sz) - Eine Reihe von Sportverbänden und Vereinen aus Baden-Württemberg haben sich mit einem offenen Brief und der Forderung nach einer schrittweisen Wiederaufnahme des Sportbetriebs an die Landesregierung gewendet – genau dies taten auch die Präsidenten der baden-württembergischen Fußballverbände. In einem gemeinsamen Schreiben bekräftigten Matthias Schöck (Württembergischer Fußballverband), Ronny Zimmermann (Badischer Fußballverband) und Thomas Schmidt (Südbadischer Fußballverband) gegenüber Sportministerin Susanne Eisenmann ihre Sorge um die schwerwiegenden Folgen der seit Monaten geltenden Beschränkungen für die Amateurfußball-Vereine und deren Mitglieder.
„Bereits jetzt klagen einige der rund 3000 Fußballvereine in BadenWürttemberg über Mitgliederschwund, den Rückgang ehrenamtlichen Engagements oder eine existenzbedrohende Finanzlage“, so Schmidt. Diese Situation werde sich – wenn die Beschränkungen aufrechterhalten werden – weiter verschärfen. „Der Amateurfußball steht in seiner Breite vor der größten Herausforderung seiner Geschichte und benötigt dringend eine Öffnungsperspektive – auf und neben dem Platz.“Zimmermann zielt auf die Auswirkungen von Bewegungsmangel und sozialer Isolation für Kinder und Jugendliche. „Sie brauchen Sport, brauchen den Kontakt mit Gleichaltrigen. Sie müssen nicht nur wieder zur Schule, sondern auch zurück auf den Platz. Wir sehen aber generell einen zeitnahen Einstieg mindestens in den Trainingsbetrieb als amachbar an.“Die drei Verbände verweisen auf eine aktuelle Studie der Universität des Saarlandes und der Universität Basel, dass während des Fußballspiels im Freien nur ein geringes Infektionsrisiko bestehe.