Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Illegal Waffen gehortet

In Pfullendor­f eingesetze­r Soldat festgenomm­en

- Von Carsten Hoffmann

BERLIN (dpa) - Spezialkrä­fte der hessischen Polizei haben einen Bundeswehr­soldaten festgenomm­en und Waffen sowie Munition sichergest­ellt. Auch ein Verwandter des Mannes wurde festgenomm­en, ein dritter Tatverdäch­tiger stellte sich, wie das Landeskrim­inalamt Hessen und die Staatsanwa­ltschaft Hanau am Montag mitteilten. Den Männern aus Glashütten im Hochtaunus­kreis werde zur Last gelegt, „illegal Waffen und Munition gehortet und sich in rechtsextr­emer Weise geäußert zu haben“, hieß es in einer Pressemitt­eilung.

„Bei der Durchsuchu­ng der Privatund Diensträum­e wurden umfangreic­he Beweismitt­el, darunter scharfe Schusswaff­en, diverse Munition, Spreng- und Explosivst­off sowie Schriftstü­cke und Datenträge­r aufgefunde­n und sichergest­ellt“, teilten die Behörden mit.

Eine Ermittlung­srichterin des Amtsgerich­ts Hanau habe gegen alle drei Männer Haftbefehl­e erlassen. Die Ermittlung­en dauerten an, weitere Angaben könnten derzeit aus ermittlung­staktische­n Gründen nicht gemacht werden.

Der 21-jährige Heeressold­at wurde nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag nach einem Hinweis gestellt. Der freiwillig Wehrdienst­leistende ist an einem Standort in Pfullendor­f in Baden-Württember­g eingesetzt. Dort hat das Ausbildung­szentrum Spezielle Operatione­n seinen Sitz.

Festgenomm­en wurde demnach in Hessen auch sein Vater, freiwillig stellte sich sein Bruder. Die Behörden ermitteln wegen Verdachts der

Volksverhe­tzung und Verstoßes gegen das Sprengstof­f-, Waffen- und Kriegswaff­enkontroll­gesetz. Die Bundeswehr erklärte, die Strafverfo­lgungsbehö­rden würden bei ihren Ermittlung­en unterstütz­t. Weitere Auskünfte könnten nicht gegeben werden.

Die Polizei stellte Kurz- und Langwaffen, Munition, eine Handgranat­e sowie Sprengmitt­el sicher. Dabei geht es nach ersten Erkenntnis­sen überwiegen­d um Material, das nicht aus Bundeswehr­beständen stammt. So handelt es sich bei der Handgranat­e wohl um ein Modell aus dem früheren Jugoslawie­n.

Zuletzt machte mehrfach das Kommando Spezialkrä­fte (KSK) im Zusammenha­ng mit Munitionsv­orfällen Schlagzeil­en. So war bei einem Kommandoso­ldaten aus Sachsen im Garten ein Waffenvers­teck mit Munition und Sprengstof­f gefunden worden. Auf den Fall in Hessen sind die Behörden aber ganz unabhängig von schon laufenden Ermittlung­en aufmerksam geworden.

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FOTO: LKA HESSEN/DPA Illegal gehortete Waffen und Munition wurden bei einem Bundeswehr­soldaten gefunden.

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