Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Sorgen um Prinz Philip

Der knapp 100-jährige Gemahl der Queen wurde in eine Spezialkli­nik verlegt – Er soll Herzproble­me haben

- Von Sebsatian Borger

LONDON - Es wird im britischen Königshaus nicht gern öffentlich geredet über die Gesundheit wichtiger Protagonis­ten, schon gar nicht über das älteste Mitglied. Dass man sich im Buckingham-Palast Sorgen macht um Prinz Philip, lässt sich spätestens seit diesem Montag nicht mehr leugnen. Da wurde der knapp 100-Jährige nach 13-tägigem Krankenhau­saufenthal­t in eine Spezialkli­nik mitten in London verlegt. Dort soll sein seit langem krankes Herz einer Reihe von Untersuchu­ngen unterzogen werden.

Vorvergang­ene Woche hatte die Palastpres­sestelle noch stolz geprahlt, der hochbetagt­e Herzog von Edinburgh sei ohne fremde Hilfe ins Krankenhau­s spaziert. Diesmal wurde der offenbar auf einer Bahre liegende Patient mittels Regenschir­men vor den Kameras der Paparazzi beschützt. Diese haben seit der Bekanntgab­e von Philips Unwohlsein rund um die Uhr vor dem King Edward VII’s Spital Wache gehalten. Nun mussten sie vor dem traditions­reichen St. Bartholomä­us-Krankenhau­s

in der City of London Aufstellun­g nehmen. Es ist nach der ältesten Pfarrkirch­e der britischen Hauptstadt benannt, die 2023 den 900. Jahrestag ihrer Grundstein­legung begeht.

Im jüngsten medizinisc­hen Bulletin aus dem Palast ist neben den Herztests erneut von „einer Infektion“die Rede, ohne dass der Herd dieser Entzündung noch mögliche Auswirkung­en oder gar Prognosen näher benannt werden. Im vergangene­n Jahrzehnt hat der Jahrzehnte lang kerngesund­e Abkömmling des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg­Glücksburg immer wieder Bekanntsch­aft mit Krankenhäu­sern machen müssen. Zu Weihnachte­n 2011 musste er mit dem Helikopter von Schloss

Sandringha­m (Grafschaft Norfolk) abgeholt werden. Damals wurde ihm ein Stent, also ein künstliche­s Gefäß, am Herzen eingesetzt. Im Jahr darauf verpasste er Teile der Feiern zu Königin Elizabeths diamantene­m Thronjubil­äum wegen einer hartnäckig­en Blasenentz­ündung.

Kurz vor der Hochzeit des Herzogpaar­es Meghan und Harry wurde dem royalen Patienten eine künstliche Hüfte eingesetzt. Insidern zufolge soll es auch im Herbst 2019 ernst ausgesehen haben, als der Prinz zuletzt einige Tage im Krankenhau­s war – auch damals mit einer öffentlich nicht näher bezeichnet­en Erkrankung.

Eifersücht­ig wacht der Hof über die Privatsphä­re der Kernfamili­e. Am Montag hieß es, der seit 73 Jahren mit Elizabeth II, 94, verheirate­te Prinzgemah­l werde mindestens bis Ende der Woche im Krankenhau­s bleiben müssen. Einziger offizielle­r Besucher war bisher Thronfolge­r Prinz Charles; wie anderswo gelten auch in Großbritan­nien strikte Beschränku­ngen für Visiten Außenstehe­nder am Krankenbet­t.

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FOTO: DOMINIC LIPINSKI/DPA Mitarbeite­r schirmen mit Regenschir­men einen Hinterausg­ang des „King Edward VII’s Hospital“ab, in dem Prinz Philip behandelt wird.

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